Wo trifft man sich für ein Gespräch mit einem Menschen, dessen Leben fast ausschließlich aus Politik besteht? Sebastian Hansen musste länger grübeln. Er ist ein solcher Mensch. Letztlich fiel die Entscheidung auf einen Basketballplatz ganz in der Nähe des Wohnhauses seiner Eltern in Waldbüttelbrunn. Hier spricht er über seine politischen Themen als Bundestagskandidat der Grünen, befindet sich ganz in der Nähe seiner Eltern und hat den Blick auf den Platz mit den zwei Körben. Basketball, Familie und Politik – das sind die drei ganz großen Säulen im Leben Hansens.
Hansen: "Eine Gesellschaft muss ordentlich abgebildet werden!"
Der Waldbüttelbrunner ist gerade einmal 26 Jahre alt, doch hat dafür bereits eine große politische Laufbahn hinter sich. Seit sechs Jahren ist er Teil des Walbüttelbrunner Gemeinderates, sitzt zudem im Kreisrat und ist als Zweiter Bürgermeister der Gemeinde für die Belange der Bürgerinnen und Bürger zuständig. In der Grünen Jugend engagiert er sich seit 2013. Trotzdem muss sich Hansen oft anhören, dass er zu jung für einen solchen Posten sei. "Es hängt nicht vom Alter ab, ob man für etwas geeignet ist, oder nicht", sagt Hansen. "Ich habe für mein Alter sehr viel politische Erfahrung sammeln können."
Junge Menschen müssen im Parlament repräsentiert werden, sagt er. "Ich maße es mir nicht an, die Lebensrealität eines 60-Jährigen im Parlament repräsentieren zu können. Aber ich möchte auch nicht, dass dies ein 60-Jähriger für mich macht." Eine Gesellschaft müsse ordentlich abgebildet werden.
Groko als Grund für politisches Engagement
Eine echte Verkehrswende auf den Weg bringen und den Rechtsextremismus endlich stoppen – das sind seine Ziele, die er als Abgeordneter für die Region Würzburg umsetzen möchte. Sein bisheriges Engagement habe ihm gezeigt, was alles möglich ist. "Denn gemeinsam haben wir für die Verkehrswende und konsequenten Umweltschutz viel erreicht." Doch viele Verbesserungen scheitern seiner Meinung nach noch immer am Stillstand in der Bundesregierung. "2021 werden die Weichen für den Umgang mit den Herausforderungen des nächsten Jahrzehnts bundesweit neu gestellt. Es liegt an uns selbst, diese Veränderung zu gestalten und damit Halt für die künftigen Generationen zu schaffen."
Im Bundestag möchte er Verantwortung übernehmen und den Aufbruch in eine bessere Zukunft mitgestalten. Genau diese Einstellung habe ihn auch 2013 dazu gebracht, sich politisch zu engagieren. In diesem Jahr durfte er zum ersten Mal bei der Bundestagswahl wählen gehen. "Nach vier Jahren schwarz-gelb, hatte ich das Gefühl, dass nichts passiert ist. Nun konnte ich endlich selber mitentscheiden, dass eine aus meiner Sicht gute Politik entsteht", erinnert er sich. Doch dann kam die Groko. "Das hat mich sehr geärgert. So beschloss ich, mich selbst zu engagieren."
ÖPNV in Stadt und Landkreis? Hansens Einschätzung ist nüchtern
Das Thema Verkehrswende liegt Sebastian Hansen besonders am Herzen. Und zu einer Vekehrswende gehört auch ein gut ausgebauter Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV). Wie sieht er die Situation in Stadt und Landkreis Würzburg? "In manchen Dingen sind wir besser geworden", sagt er. Seine Einschätzung ist trotzdem nüchtern. "Aber von dem, was wir brauchen, um die Klimakrise zu bewältigen, sind wir weit entfernt." In Würzburg gebe es viel Nachholbedarf. Er nennt die Strabalinie 6 in Richtung Hubland als Beispiel, die seit 13 Jahren geplant wird und noch immer kein Fortschritt zu erkennen ist.
Auch eine Strabalinie 7 nach Versbach und Lengfeld steht im Raum. Hier sieht er seine Aufgabe als Bundestagsabgeordneter. Denn: "Solche Projekte können Kommunen nur machen, wenn der Bund sie dabei unterstützt", weiß Hansen. Finanziell gesehen seien die Quoten "schon relativ gut". Das Problem sei jedoch, dass oftmals auf die falschen Kriterien geschaut werde, welche Projekte Unterstützung erhalten. Beim Thema Straba stehe beispielsweise oft der Fahrtzeitennutzen anstatt des ökologischen Nutzens im Vordergrund. "Ich möchte mich dafür einsetzen, dass es da voran geht und wir eine gute Förderquote in Würzburg haben." Und auch den Ausbau barrierefreier Bahnhöfe möchte Hansen voranbringen.
Sebastian Hansen möchte sich für ein Demokratiefördergesetz einsetzen
Nach einer kurzen Gesprächspause, die Hansen dafür nutzt, ein paar Bälle in die Basketballkörbe zu werfen, kommt er auf sein zweites großes Kernthema zu sprechen: Innenpolitik. Zugegeben, ein etwas ungewöhnliches Thema für die Grünen, verbindet man dies doch eher mit der Union. Oder? "Das kommt von meiner politischen Sozialisation", erzählt er und blickt zurück auf die Jahre 2014/2015, als die Pegida-Proteste aufkamen. "Das war für mich eine Art Schockmoment, all diese Rechtsextremen auf der Straße zu sehen", erinnert sich der 26-Jährige. So habe er sich mehr und mehr mit der Thematik befasst. Wie handelt die Polizei bei solchen Demos? Wie handelt die Politik im Umgang mit dieser Bewegung? Wie handelt man selbst?
"Ich finde, dass nicht genug gegen Rechtsextremismus getan wird", sagt er klar. Hansen möchte sich deshalb für ein Demokratiefördergesetz einsetzen, was erst vor Kurzem an der Unionsfraktion gescheitert ist. "Da ist so viel schief gelaufen in den letzten Jahren." Der Staat müsse Opfer und Betroffene rechter Gefahr besser schützen. Dazu seien Veränderungen in der Struktur und Praxis der Sicherheitsbehörden erforderlich. Doch auch Prävention sei äußerst wichtig. "Es gibt seit vielen Jahren bewährte zivilgesellschaftliche Konzepte und Initiativen. Jedoch ermöglicht der Bund nur zeitlich begrenzte Modellförderung. Die Bundesregierung muss endlich nachhaltige Maßnahmen ergreifen."
In Waldbüttelbrunn setzt sich Hansen bereits für die Menschen ein. Nun möchte er dies auch von Berlin aus tun: Mehr bewegen und seine Ziele durchsetzen. "Ich als junger Mensch bin gut geeignet dafür, junge Menschen zu repräsentieren", sagt er. "Und weil ich hier aufgewachsen bin, bin ich genauso gut geeignet, den Wahlkreis hier zu repräsentieren."
Es ist nicht jeder junge Abgeordnete vom Schlage des Philipp Amthor, der mit seinen 28 Jahren bereits bestechlich ist wie ein alter CSU/CDU- Abgeordneter.
Noch voller Ideale und noch nicht abgebrüht oder desillusioniert.
Solche Leute brauche wir neben den Pragmatikern auch im Parlament.
("ich wähle die CDU/CSU/SPD weil die meine Eltern gewählt haben, oder weil ich sie schon immer gewählt habe.....usw")
Heute wird informiert und daher überlegt gewählt u das finde ich fortschrittlich.
Ich wünsche Ihnen dass Sie Der bleiben der Sie jetzt sind, mit Ihren Ideen zu einer ehrlichen Politik.
Aber Schulabbrecher, Studienabbrecher, Strassenmusiker, ohne Ausbildung, Leute denen es in der freien Marktwirtschaft zu stressig ist und es zu nichts bringen, solche können es in unserer heutigen Politik weit bringen und dort ordentlich Geld abkassieren, oder?
Frage: Warum haben Sie es dann nicht so gemacht? Dumm gelaufen oder wie??
Wie geschrieben kann man es auch in der freien Wirtschaft zu etwas bringen und muss dann nicht auf Kosten der Steuerzahler den dicken machen.