Der Theologe und Pädagoge Jürgen Engel leitet die Abteilung Schulen des Bistums Würzburg. Im Interview spricht der Schulamtsdirektor im Kirchendienst über den drohenden Personalmangel beim Religionsunterricht. Und er sagt, was er von der Möglichkeit hält, in den ersten zwei Grundschuljahren durch einen überkonfessionellen Religionsunterricht eine Lehrkraft einzusparen.
Jürgen Engel: Nein. Wir waren selbst überrascht, wie schnell und deutlich sich der Ministerpräsident gegen eine Streichung von Religionsstunden ausgesprochen hat. Aber Söder ist evangelischer Christ aus Überzeugung, er macht daraus keinen Hehl.
Engel: Der Lehrplan für Religion behandelt sehr viele Lebens- und Glaubensfragen, die Kinder beschäftigen. Für die Vermittlung dieser wichtigen Inhalte mit kreativen Methoden werden diese drei Stunden gebraucht.
Engel: Ich gehe ehrlich gesagt davon aus, dass dann, wenn der aktuell gültige Lehrplan Plus von 2013 überarbeitet oder ersetzt wird, die dritte Religionsstunde zur Diskussion steht. Wir haben ja auch nicht mehr das Personal, das wir in den 70er Jahren hatten.
Engel: Das zeichnet sich ab. Pfarrer betreuen immer mehr Gemeinden und werden anders als früher kaum mehr für den Religionsunterricht eingesetzt. An kirchlichen Religionslehrkräften mangelt es uns tatsächlich. Allerdings machen diese Kräfte auch nur etwa 25 Prozent des Personals aus, das Religionsunterricht hält. Den Religionsunterricht an Grundschulen halten aktuell überwiegend staatliche Grundschullehrkräfte, die Theologie studiert haben und dafür von uns die Lehrerlaubnis, die sogenannte Missio canonica, erteilt bekommen haben.
Engel: Noch geht es, was das Fach Religion angeht. Allerdings reagieren wir auf die Situation. Tatsächlich haben sich jetzt die katholischen Bistümer und die evangelische Landeskirche dahingehend geeinigt, dass die Kinder in den ersten beiden Grundschul-Jahrgangsstufen bei Bedarf gemeinsam unterrichtet werden. Der Unterrichtsversuch nennt sich "Konfessioneller Religionsunterricht in Kooperation" und soll ab Herbst 2024 an den Start gehen. Dann braucht es eine katholische oder eine evangelische Lehrkraft für den Religionsunterricht statt zwei. Außerdem wird dadurch die Ökumene gestärkt.
Engel: Nein. Dafür sind die Kulturen und Glaubensvorstellungen zu verschieden. Und die Verantwortlichen müssten sich erst einmal über die Inhalte einigen, weil der Staat weltanschaulich neutral ist.
Herr Engel….!
Aber das wäre doch mal ein Thema für den Religionsunterricht: „Was macht einen echten Christen aus und welche Werte lebt unser Ministerpräsident als „überzeugter Christ“ uns diesbezüglich vor….?
Heute fällt Söder wieder durch Hetz- und Neiddebatten auf. Sieh e Berlin.
Ist ja klar, alles was mit Religion zu tun hat, braucht man heute bei vielen Zeitgenossen nicht mehr. Aber: Feiertage, Wochenende (Sonntag) nimmt man immer noch gerne als freien Tag so mal mit um zu feiern, schlafen usw. zu können. Wer mit Kirche nichts mehr am Hut hat, der sollte am Sonntag auch einen Dienst tun, den er ja als sozialen Beitrag leisten kann.
Eine Reduzierung des Religionsunterrichtes halte ich auch für völligen Blödsinn, denn von zu
Hause, also von Eltern, bekommen die meisten Kinder ja eh nichts mehr religiöses mit auf dem
Weg.
Vor Jahren sagte mal ein Pfarrer: Eltern beschwerten sich beim Bischof, da ihr Kind ein "Gedicht" im Religionsunterricht lernen musste. Der Bischof fragte nach, was für ein Gedicht das denn sei. "Etwas mit Vater und Himmel", so die Eltern. Da sagte der Bischof: "Naja, dann soll der Pfarrer den Kindern noch mehr lernen!"
Das ist Quatsch. Ein überkonfessioneller Unterricht mit allen Glaubensrrichtungen in dem den Kindern die wesentlichen Inhalte der verschiedenen Glaubensrichtungen vermittelt werden baut Vorurteile ab und fördert das Verständnis untereinander. Problem hierbei sind konservative Eltern und konservative Geistliche und konservative CSU Politiker. Die Kinder haben mir dieser Form des Ethik Unterrichtes keine Probleme.
Und die muslimischen Kinder - von denen es, vor allem in den Städten, anteilsmäßig sehr viele gibt - sind weiterhin den Imamen des Ditib überlassen, die Erdogan uns schickt, und auf deren Auswahl wir keinen Einfluss haben.
Was dabei herauskommt, habe ich im Ethikunterricht erlebt - keinerlei Kenntnisse des Koran, nicht einmal die "fünf Säulen" des Islam - da so wichtig wie bei uns die 10 Gebote - waren bekannt. Aber für den Kampf gegen die Ungläubigen findet man (weniger frau) immer ein offenes Ohr.
Aber machen wir nur so weiter. Ohne bei uns ausgebildete Fachkräfte. Die muslimischen Schüler, z.B. aus der Türkei, würden sich ja auch nur wundern, wenn sie sie ihre in unverständlichem altarabisch gehaltenen Morgengebete oder den Koran ins Deutsche (oder auch nur in ihre Landessprache ) übersetzt bekämen.
Für die Schulen ist außerdem ausschließlich die Bayerische Verfassung zuständig (reine Länderkompetenz).
Art. 136
(1) An allen Schulen sind beim Unterricht die religiösen Empfindungen aller zu achten.
(2) 1 Der Religionsunterricht ist ordentliches Lehrfach aller Volksschulen, Berufsschulen, mittleren und höheren Lehranstalten.
2 Er wird erteilt in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der betreffenden Religionsgemeinschaft.
(3) Kein Lehrer kann gezwungen oder gehindert werden, Religionsunterricht zu erteilen.
(4) Die Lehrer bedürfen der Bevollmächtigung durch die Religionsgemeinschaften zur Erteilung des Religionsunterrichts.
(5) Die erforderlichen Schulräume sind zur Verfügung zu stellen.
aber den Kindern von klein auf "Opium fürs Volk" vorsetzen, damit sie, erwachsen geworden, weiter jeden Schmus glauben, den man ihnen vorsetzt und die Schlauberger, die wissen, dass das alles Schmus ist, die naiv Gebliebenen weiter ungeniert abzocken können. Irgendwie scheint sich aber nicht herumgesprochen zu haben, dass das zunehmend weniger funktioniert... sorry, aber diese Ansicht drängt sich einem förmlich auf.
Das Christentum war in seiner Anfangszeit eine Zuflucht für Entrechtete und Unterprivilegierte und speiste sich aus diesen Quellen, wurde aber im Lauf der Zeit selber eine Hochburg für Entrechtung und Diskriminierung. Das was wir da heute haben hat mMn mit Jesus Christus soviel zu tun w. z. B. die CSU und der (christliche) Religionsunterricht ist somit leider oft genug viel Gerede um schönen Schein. Weltanschaulich neutral(er) wäre ein Ethikunterricht, bei dem gemeinsame Werte vermittelt werden statt Partikularismen!
Für eine religiöse Erziehung sind 3 Std. pro Woche wenig, wenn in der übrigen Zeit ein ganz anderes Spiel gespielt wird.
Für religiöse Indoktrination sind es genau 3 Std. pro Woche zu viel.
Das große Defizit fängt bei dem an, was alles von dem was in der Bibel steht, aber Kirche keinen Mum mehr , es von den Kanzeln zu predigen und das noch viel größere und gefährlichere Defizit ist, dass Kirche selbst nicht das lebt, was sie predigt!
Das gilt für beide großen Kirchen!
Katholiken 52%
Protestanten waren keine Zahlen verfügbar - letzter Stand war 2011 mit 19,3% - selbst bei einer Halbierung wären damit in Unterfranken ca. 62% katholisch oder evangelisch!
Bayernweit:
Katholisch - 43,5%
Evangelisch - 16,1%
Macht zusammen: 59,6%
Nachzulesen bei Wikipedia
"Das Schlusslicht bildeten seit fünf Jahren Bayern, Thüringen und Rheinland-Pfalz"
https://www.news4teachers.de/2023/01/sozialwissenschaftler-politische-bildung-in-deutschland-gering-geschaetzt/