zurück
München/Würzburg
Neue Zahlen für Unterfranken: Immer weniger Schülerinnen und Schüler besuchen den Religionsunterricht
Egal, ob katholisch oder evangelisch: Die Schülerzahlen beim Religionsunterricht sinken in der Region und in ganz Bayern. Davon profitieren zwei andere Fächer.
Rückgang auch in Unterfranken: Immer weniger Schülerinnen und Schüler in Bayern besuchen den Religionsunterricht.
Foto: Matthias Bein, dpa | Rückgang auch in Unterfranken: Immer weniger Schülerinnen und Schüler in Bayern besuchen den Religionsunterricht.
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:17 Uhr

Während sich immer mehr Schülerinnen und Schüler in Bayern und Unterfranken für das Wahlpflichtfach Islamischer Unterricht entscheiden, sinken die Zahlen beim etablierten Religionsunterricht. Das ergab eine Anfrage der Redaktion beim Kultusministerium in München.

Gleiche Trends für katholischen und evangelischen Unterricht

Besuchten im Schuljahr 2018/19 bayernweit noch 640.000 Schülerinnen und Schüler den katholischen Religionsunterricht, waren es laut Ministerium im Schuljahr 2022/23 nur noch 604.000. In Unterfranken sank die Zahl einem Sprecher zufolge hier innerhalb von vier Jahren von 69.000 auf 64.000 Schülerinnen und Schüler (minus 7,2 Prozent).

Ähnlich sieht es beim Fach evangelische Religionslehre aus. Hier sank die Zahl im selben Zeitraum bayernweit von 290.000 auf 270.000 und in Unterfranken von 29.000 auf 27.000 Schülerinnen und Schüler (minus 6,9 Prozent).

Starker Anstieg der Zahlen für Ethik- und Islam-Unterricht

Die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler stieg im Vergleichszeitraum zwar leicht an. Aber offensichtlich wählten aber viele Alternativangebote zum etablierten Religionsunterricht. Zum Beispiel Ethik: Besuchten in ganz Bayern vor vier Jahren 289.000 Schülerinnen und Schüler Ethik-Unterricht, waren es 2022/23 fast 100.000 mehr, nämlich 381.000. Die Tendenz spiegelt sich auch in Unterfranken wider: In der Region stieg die Zahl von 22.000 auf 31.000 Ethik-Schülerinnen und Ethik-Schüler - ein Plus von rund 40 Prozent.

Neue Zahlen für Unterfranken: Immer weniger Schülerinnen und Schüler besuchen den Religionsunterricht

Zuletzt hatte das Kultusministerium mitgeteilt, dass auch der neu eingeführte Islam-Unterricht immer beliebter werde. Im Vergleichszeitraum stieg die Zahl der Jugendlichen, die das Schulfach wählten, bayernweit von rund 16.000 auf mehr als 19.000, in Unterfranken von 1700 auf 2300 (plus 35 Prozent).

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Schweinfurt
Benjamin Stahl
Evangelische Kirche
Religionsunterricht
Schülerinnen und Schüler
Unterfranken
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Matthias Kemmer
    Liege ich falsch in der Annahme, dass ein wesentlicher Impuls des Religionsunterrichts die mögliche Erkenntnis ist: "Ich bin nicht allein. Ich bin Teil einer Gemeinschaft." und dass der Ethikunterricht eher vermittelt, was die Individualität betont?
    Ich halte die gesamtgesellschaftliche Entwicklung hin zur Individualität derzeit für eine Fehlentwicklung, weil überbetont. Der Staat als einbindende und Werte vermittelnde Institution verliert momentan genauso an Boden wie die Kirchen - und das ist nicht gut.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Klaus B. Fiederling
    Religionsunterricht hat ja im Prinzip gar nichts mit Kirchgehen oder Nichtkirchgehen zu tun.
    Hier werden einfach die Kinder nur unterrichtet, was man in Bibel oder sonst irgendwas von Religion unterrichtet wird. Wenn nun der Religionsunterricht aus dem Lehrplan gestrichen werden sollte, dann bitte aber auch den Islam. Oder liege ich da falsch?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Meiner Meinung nach hat das Schulfach 'Religion' überhaupt keine Existenzberechtigung.
    Religiöse Erziehung ist einzig und allein Sache der Familien.
    Hingegen sollte allen Schüler*innen eine ethische Grundhaltung vermittelt werden, antiquiert könnte man dazu den Begriff 'sittliche Bildung' verwenden.
    Und da sollten keinerlei Unterschiede bei den Bildungszielen gemacht werden, weder zwischen muslimischen und jüdischen, und auch nicht zwischen hinduistischen, lutherischen, katholischen, buddhistischen oder atheistisch und sonstwie geprägten Schülerinnen und Schülern.
    Natürlich sind die Grundsätze von Religionen und Weltanschauungen zu vermitteln, denn grundsätzlich und angeblich haben ja alle unterschiedlichen Wege das selbe Ziel: Menschen zu Menschlichkeit und sittlichen Verhaltensweisen zu motivieren.
    Warum hier die zu Beschulenden (😉) in unterschiedlichsten Weltanschauungen unterrichtet werden, das kann man vielleicht historisch begründen, aber sinnvoll ist sowas heute nicht mehr.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Reinhard Simon
    Sehr geehrter Herr GWM.
    Lesen Sie doch bitte einmal Ihren Kommentar ihren Mitbewohnern in Bundorf vor und teilen Sie mir bitte mit, ob jemand irgendwas verstanden hat.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Herr Simon, was bitte hat mein Wohnort mit meiner Meinung zu tun?
    Und ich würde andere Bewohner/innen dieses Ortes nicht zwingend als Maßstab für Verständnis hernehmen!
    Aber wenn Sie mit mir über meine Äußerungen bezüglich des bekenntnisgebundenen Religionsunterrichts diskutieren möchten, dann werde ich mich dem nicht verweigern!
    MfG
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Ach ja, Herr Simon,
    ich habe Ihren Rat befolgt und besagten Kommentar soeben meinen Mitbewohnern vorgelesen.
    Die Reaktion darauf war einmal 'Wuff' und zweimal 'Miau', was anderes habe ich von meinen Mitbewohnern, -einem Hund und zwei Katzen-, auch nicht erwartet.
    Falls es Ihnen um Mitbürger/innen im selben Wohnort gegangen sein sollte; die können selber lesen und gegebenenfalls auch einen Antwortkommentar hinterlassen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Reinhard Simon
    Danke für ihre spaßige Antwort Herr GWM. Ich hatte eine einfache Frage gestellt.
    Wie ich vermutete haben Sie zur Dorfbevölkerung bzw was man als gemeines Volk bezeichnet nur wenig bis gar keinen Kontakt. Und nein, ich möchte mit ihnen in Glaubensfragen nicht weiter diskutieren. Sie haben ihre Meinung und ich eine andere.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Gemeines Volk?

    Ja, das lass ich mal einfach so stehen!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hans-Georg Heim
    Religion sollte durchaus als Pflichtfach angeboten werden, aber nicht um eine bestimmte Glaubensrichtung zu unterrichten, sondern als Geschichte aller Religionen. Wie und wann sind sie entstanden, was ist nachweisbar, was ist Glauben usw und das alles neutral und wertfrei.
    Für den Glauben selbst müssen die Religionsgemeinschaften schon selber sorgen, wie sie den unterrichten wollen, auf jeden Fall nicht in den öffentlichen Schulen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Joachim Perleth
    Der Wandel Sollte zu denken geben!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • eva steinmetz
    Leider muss Ethik oft fachfremd unterrichtet werden, da es viel zu wenige ausgebildete Lehrkräfte gibt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Robert Hippeli
    Wir sind offensichtlich auf dem richtigen Weg. Ob man das Schulfach nun Ethik oder noch besser "Miteinander Leben" nennt ist egal, aber genau das muss vermittelt werden.

    Es ist nicht mehr zeitgemäß, das der Staat die Aufgaben der einzelnen Kirchen übernimmt und diese Fächer dann auch noch benotet!

    Den "Religionsunterricht" sollten einig und alleine die Kirchen in ihren Räumen übernehmen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Brigitte Kinz
    Mein Enkel ist in der 6. Klasse und evangelisch, das Fach evangelische Religionslehre wurde erst garnicht angeboten, das er natürlich besucht hätte, er ist dann einfach im katholischen Religionsunterricht sitzen geblieben. Geschadet hat es ihm nicht, aber in der Statistik wird dies nicht berücksichtigt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Matthias Braun
    Im Grunde ist es egal für welches Fach sich die Schüler entscheiden. Wichtig ist dass sie sich für Kultur und Weltreeligionen überhaupt noch interessieren. Religionsunterricht sollte grundsätzlich nicht nach Glaubensrichtungen bezeichnet und ausgerichtet werden,sondern ähnlich wie Mathe und Physik ein breites ,offenes und vielfältiges Spektrum an Wissen vermitteln. Einfach die Bezeichnung Religion ohne Attribute wäre der richtige Weg.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Johannes Fasel
    @Matthias Braun: Meine Vorstellung: Das Fach "Religion" (ohne Attribute) - ohne dass das weite Feld der Religionskritik ausgeklammert wird. - Ansonsten besteht immer die Gefahr, dass das ganze transzendente Gedöns die Gehirnwindungen verkleistert und der gesunde Menschenverstand auf der Strecke bleibt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Ulrich Metzger-Obermeier
    Die Auseinandersetzung mit Religionskritik (Z.B. Feuerbach, Marx, Nietzsche, Freud u.a.) ist fester Bestandteil des RU, zumindest an bayerischen Gymnasien.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Ulrich Metzger-Obermeier
    "Religionsunterricht sollte grundsätzlich nicht nach Glaubensrichtungen bezeichnet und ausgerichtet werden": hier liegt doch ein Widerspruch in sich vor: wer wenn nicht die Religionen und Konfessionen können qualifiziert Auskunft geben über die Grundlagen, die hinter gemeinsamen Überzeugungen stehen? Nur wenn ein gewisser Konsenz über das besteht, worüber sich ausgetauscht werden soll, ist es möglich, in einen guten Dialog treten zu können, ohne dass alles in ein bloßes "ich sag mal ..." abgleitet. Außerdem bietet Religionunterricht mehr Chancen als reine Wissensvermittlung, wie es z.B. Aufgabe der MINT-Fächer ist.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten