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Ochsenfurt
"Schrottmusik" statt Philharmonie: Warum für Eibelstädter "Bayernmän"-Chef der Weg zur Partyband trotzdem richtig war
Die Partyband "Bayernmän" feiert 10-jähriges Bestehen. Bandleader Thomas Rysanek aus Eibelstadt bei Würzburg über seine Träume und die Realität der Branche.
Mit Partyhits und Ballermann-Musik begeistert 'Bayernmän' Festzelte, wie hier 2022 auf der Königshöfer Messe, und spielt sogar internationale Konzerte.
Foto: Fabian Gebert (Archivbild) | Mit Partyhits und Ballermann-Musik begeistert "Bayernmän" Festzelte, wie hier 2022 auf der Königshöfer Messe, und spielt sogar internationale Konzerte.
Johanna Bischof
 |  aktualisiert: 23.06.2024 02:33 Uhr

"Eigentlich wollte ich als Kind mal in einem Theater oder einer Philharmonie spielen", sagt Thomas Rysanek. Der Frontmann der Partyband "Bayernmän" ist gelernter Industriekaufmann, kommt aus Eibelstadt und ist Mitbegründer der Band, die mittlerweile schon seit 10 Jahren besteht. Er beschreibt seine Rolle in der Band als "Bandleader/ Keyboard-Akkordeon-Gitarre-Gesang". Die Band besteht aus fünf Mitgliedern und spielt regelmäßig auf Festen, wie dem Würzburger Kiliani oder der Münchner Wiesn. 

Doch auch wenn der Traum der Musikerkarriere in Erfüllung ging, unterscheidet sich die letztendliche Musikrichtung doch stark von der in einer Philharmonie. Obwohl das Repertoire der Band sehr breit gefächert ist, gehört klassische Musik nicht zu ihrem Programm. "Wir spielen alles zwischen Volksmusik und ACDC", sagt "Tom" Rysanek.

Thomas Rysanek, der Bandleader von 'Bayernmän' beim Auftritt auf der Königshöfer Messe 2019.
Foto: Fabian Gebert (Archivbild) | Thomas Rysanek, der Bandleader von "Bayernmän" beim Auftritt auf der Königshöfer Messe 2019.

Darunter befinde sich auch typische Partymusik, wie man sie etwa vom "Ballermann" kenne. Der Künstler und seine Band würden diesen Teil ihres Programms aber sehr ungern spielen, sagt er der Redaktion. Rysanek bezeichnet es als "qualitativen Müll" und "Schrottmusik", da der künstlerische Wert daran sehr gering sei. Auf den Festzeltbühnen ginge es jedoch nicht ohne diese Musik, weshalb die Bandmitglieder immer froh seien, sobald der "Malleblock" vorbei ist und wieder "gescheite Musik" gespielt werde. 

Über den Beginn von "Bayernmän": Von der Rockszene zur Partyband

In den Anfängen der Bandgeschichte sei es die ursprüngliche Idee gewesen, Musik der Rockszene zu spielen, genau genommen der "Tanzsaalszene", sagt der Frontmann. "Doch diese Szene existiert nicht mehr und die Nachfrage nach Partybands war einfach größer". Der Bandleader bereut den Werdegang der Gruppe jedoch nicht und betont: "Es ist alles genau richtig so wie es gelaufen ist." 

Über die Jahre haben die Band-Mitglieder häufig gewechselt. Für einige sei es schwierig gewesen, Familie, Partnerschaft oder andere Jobs mit der Musikerkarriere unter einen Hut zu bekommen. Nur der Bandleader selbst, sowie der Gitarrist und Frontsänger Markus "Schubi" Schubert seien schon seit 2014 dabei. Zu Beginn sei die Band für ihre Mitglieder eine Nebenbeschäftigung gewesen. Heute seien alle "Bayernmän" hauptberufliche Musiker.

Das Tourleben von "Bayernmän": Häufige Auftritte "gehen an die Substanz"

Mit ungefähr 100 Auftritten pro Jahr, die nicht nur in Bayern, sondern teilweise sogar im Ausland stattfinden, ist die Gruppe viel unterwegs. Der Frontmann betont: "Da braucht man starke Partner." Generell gehe es "an die Substanz" in zehn Tagen neunmal zu spielen, sagt Rysanek.  

Für ihn bestünde die Motivation seines Berufs darin, mit der Musik Menschen zu begeistern und ihnen die Möglichkeit zu bieten, abzuschalten. Er wolle die Menschen, insbesondere die verschiedenen Generationen der Feiernden, verbinden. Das Gefühl, auf der Bühne zu stehen, beschreibt er als 100-prozentige Erfüllung.

Das Lieblingslied und gleichzeitig eine Art Lebensmotto des Bandleaders sei "Don't stop believin'" von Journey. Für ihn bedeute es, dass es im Leben immer wieder weitergehen kann. Das habe sich auch in scheinbar hoffnungslosen Situationen, wie der Corona-Pandemie, bewiesen. Der Band habe diese Zeit "mehr als wehgetan", sagt er.

So soll der Band-Geburtstag gefeiert werden

Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums wird die Band "Bayernmän" ihren Geburtstag mit einem Auftritt auf dem Weinfest der freiwilligen Feuerwehr am 12. Juli in Eibelstadt feiern. Bereits am 8. Juli wird die Band auch auf dem Kiliani Volksfest auftreten. 

Den anfangs erwähnten Kindheitstraum, in einer Philharmonie zu spielen, hegt Rysanek noch immer: "Ich würde gerne mal gemeinsam mit einem großen Orchester mit Streichern und Bläsern auftreten und irgendeine coole Nummer performen", sagt er. "Das wäre schon ein Traum."

 
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