Der Winter ist mittlerweile auch in der Stadt und im Landkreis Würzburg angekommen. Das bedeutet: glatte Straßen mit Eis und Schnee. Autofahrerinnen und Autofahrer sollten nicht nur vorsichtig und vorausschauend auf den Straßen unterwegs sein, sondern auch noch einige Tipps und Tricks beachten, um gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen.
Auf Nachfrage dieser Redaktion beim ADAC Nordbayern beantwortete Pressesprecher Simon Hiller die wichtigsten Fragen zum Thema Winter auf den Straßen:
Was sollten Autofahrerinnen und Autofahrer für den Winter immer im Auto dabei haben?
Neben Warndreieck, Verbandskasten und Warnweste gehören im Winter noch weitere Utensilien in ein Auto, um im Winter optimal auf alle Vorkommnisse vorbereitet zu sein. Dazu zählt unter anderem eine warme Decke, wie Hiller erklärt. Für den Fall, dass man doch mal mit dem Auto liegen bleibt, sollte man nicht frieren müssen. Des Weiteren sollten ein Eiskratzer, Handbesen und Abdeckfolie für die Windschutzscheibe nicht fehlen.
Was, wenn der erste Schnee fällt und der Termin zum Reifenwechsel erst noch ansteht?
"Dann sollte man das Auto bis zum Termin stehenlassen", sagt Hiller. In Deutschland herrscht nach der allgemeinen Straßenverkehrsordnung eine situative Winterreifenpflicht. Das heißt, bei witterungsbedingtem Glatteis, Schneeglätte oder Matsch müssen die entsprechenden Reifen aufgezogen sein. Winterreifen mit einer Profiltiefe unter 4 Millimetern seien zwar gesetzlich zulässig, für den Wintereinsatz aber nicht mehr sicher und sollten getauscht werden, sagt Hiller.
Wer dagegen verstößt, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 60 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen. Wer den Verkehr aufgrund fehlender Winterbereifung behindert, für den wird es noch teurer. Bis zu 80 Euro könne das Bußgeld dann betragen. Noch dicker kommt es für Autofahrerinnen und Autofahrer, wenn es ohne entsprechende Bereifung zum Unfall kommt. Dann droht die Kürzung der Versicherungsleistung und auch dem Halter oder der Halterin drohen 75 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg.
Wie reagieren Autofahrerinnen und Autofahrer am besten bei plötzlicher Glätte (Blitzeis) auf den Straßen?
"Allgemein gilt: Die gefahrene Geschwindigkeit muss immer den Witterungsbedingungen angepasst sein", erklärt Hiller. Wenn Autofahrerinnen und Autofahrer eine Warnung vor Blitzeis oder Eisregen mitbekommen, sollten sie ihr Auto besser stehen lassen und ihre Fahrt, wenn möglich verschieben. Auch wer unterwegs vom Eisregen überrascht werde, sollte vorsichtshalber eine kurze Fahrtpause einlegen und auf den örtlichen Winter- und Streudienst waren, sagt der Experte.
Wie verhalten sich Autofahrerinnen und Autofahrer am besten bei starkem Schneefall?
Ist der Schneefall so stark, dass die Sichtweite unter 50 Meter sinkt, darf nicht schneller als 50 Kilometer pro Stunde gefahren werden. Bei Schaltwagen sei es sinnvoll, bei starkem Schnee notfalls im zweiten Gang anzufahren. So könne ein Durchdrehen der Reifen verhindert werden. Für Automatikwagen gilt: besonders vorsichtig mit dem Fahrpedal umgehen "und eventuell ein vorhandenes Winterfahrprogramm aktivieren."
Worauf sollten Autofahrerinnen und Autofahrer bei Eis und Glätte achten?
"Man sollte vorausschauend und umsichtig fahren", rät der Verkehrsexperte. Auch sollte man bei Glätte und Eis einen größeren Abstand zum Wagen vor einem halten und hektisches Lenken auf jeden Fall vermeiden. Um die Straßenverhältnisse besser einschätzen zu können, sei es ratsam, bei freier Strecke eine kurze Bremsprobe zu machen. Auch Kurven können tückisch sein. Gerät der Wagen hier aus der Kontrolle, sollte man "gefühlvoll abbremsen und keine hektischen Manöver versuchen", so Hiller. Am Steuer sollten Autofahrerinnen und Autofahrer dann vor allem locker bleiben und nur sanft korrigieren. "Meist reichen wenige Stundenkilometer Tempoabbau und das Auto ist wieder kontrollierbar", weiß der Experte.
Wie können Autofahrerinnen und Autofahrer sich optimal auf den Winter vorbereiten?
Autofahrerinnen und Autofahrer sollten ihr Kühlerfrostschutz prüfen. Dieser sollte mindestens minus 25 Grad Celsius standhalten. "Auch der Scheibenfrostschutz, Scheibenwischer und die Beleuchtung sollten gecheckt werden", rät Hiller. Gleiches gelte für Batterien. Diese würden im Winter unangefochten die Pannenstatistik der ADAC Straßenwacht anführen. Anzeichen für eine schwächelnde Batterie seien zum Beispiel, wenn "der Anlasser bereits bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt nur noch müde durchdreht."
Vor Fahrtantritt sei es außerdem wichtig, den Wagen vollständig von Schnee und Eis zu befreien. Ein Freikratzen der Scheiben allein reiche nicht aus, so der Verkehrsexperte. Auch das Dach, die Motorhaube und Heckpartie müsse vom Schnee und Eis befreit werden. Andernfalls könne die eigene Sicht und die des nachfolgenden Verkehrs durch herabfallenden Schnee beeinträchtigt werden.
Winterreifen mit einer Profiltiefe unter 4 Millimetern seien zwar gesetzlich zulässig, für den Wintereinsatz aber nicht mehr sicher und sollten getauscht werden, sagt Hiller.
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Wer dagegen verstößt, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 60 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen.
Das ist sehr unglücklich ausgedrückt. Die 60 EUR gibt es ja eben nicht für unter 4 mm, sondern für Sommerreifen. So wurde das weiter oben zwar erklärt. Aber so wie es geschrieben wurde, ist das sehr mißverständlich.