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Würzburg
Winter in Würzburg: 9 Tipps, wie man beim Heizen Geld sparen kann
Die Energiekosten steigen. In diesem Jahr scheinen sie zu explodieren mit Preissteigerungen bis zu 40 Prozent. Wie Bürgerinnen und Bürger jetzt Energie sparen können.
Im Oktober werden in Würzburger Häusern die ersten Heizungen angeschaltet, wenn die Temperaturen sinken.
Foto: Symbolbild: Patty Varasano | Im Oktober werden in Würzburger Häusern die ersten Heizungen angeschaltet, wenn die Temperaturen sinken.
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:55 Uhr

Dass die Energiekosten in jedem Jahr steigen, damit haben sich viele Würzburgerinnen und Würzburger wohl oder übel abgefunden. Die diesjährigen Preissteigerungen zwischen 30 bis 40 Prozent sind dabei ein neuer Höhepunkt, auf den auch die Politik reagiert. Die Bundesregierung spricht von Menschen, die es sich nicht mehr leisten können, im Winter ordentlich zu heizen, und andere europäische Länder denken über finanzielle Unterstützungen nach.

Dass man mit dem richtigen Heizen Geld einspart, davon kann schon lang nicht mehr die Rede sein. Das bestätigt auch Karlheinz Paulus, Energieberater der Energieagentur Unterfranken: "Ich kann mit dem richtigen Heizen die Preissteigerung abfedern, aber ich kann keine Heizkosten einsparen", erklärt er. In der Regel könne man in jedem Haus mindestens fünf Prozent der Energiekosten einsparen. In Härtefällen seien sogar bis zu 20 Prozent möglich. Wie das Sparen gehen kann, hat er in neun Tipps zusammengefasst:

1. Heizung regelmäßig entlüften

"Spätestens wenn es anfängt zu gluckern", sollte man die Heizungen entlüften, sagt Paulus. Bei alten Heizungsanlagen könne es durchaus von Nöten sein, die Heizkörper einmal im Monat zu entlüften. Bei modernen Heizanlagen reiche es in der Regel einmal im Jahr aus. 

2. Die "richtige" Raumtemperatur einstellen

Die "richtige" Raumtemperatur sei schwierig zu finden und sorge auch unter Familienmitgliedern immer wieder für Diskussionen, erklärt Karlheinz Paulus. "Das ist vor allem eine Sache der persönlichen Empfindung", aber auch abhängig vom Gebäude, sagt er. Generell sollte die Raumtemperatur zwischen 20 und 23 Grad liegen. Er macht aber auch deutlich: "Jedes Grad mehr bedeutet sechs Prozent mehr Energieverbrauch."

Beim Heizen im Winter können Würzburgerinnen und Würzburger sparen.
Foto: Symbolbild: René Lauer | Beim Heizen im Winter können Würzburgerinnen und Würzburger sparen.

3. Im Altbau nachts die Heizung runter drehen

Bewohnerinnen und Bewohner von Altbauten sollten in der Nacht ihre Heizung bis auf 16 Grad herunterregulieren, rät der Experte. "Im Altbau sinkt die Temperatur innerhalb von wenigen Stunden ab", erklärt er. Dadurch könne man in der Nacht vier bis fünf Stunden Energie einsparen. Der Energiebedarf für das erneute Hochheizen am Morgen ist nicht so hoch, als wenn die Heizung die ganze Nacht durchliefe. In Neubauten hingegen würde die Temperatur wesentlich langsamer herunterkühlen, sodass man durch das Runterregulieren der Heizung keine Energie einsparen würde.

4. Programmierbare Thermostate einbauen 

Mit ein wenig handwerklichem Geschick könne jeder diese Thermostate einbauen, erklärt Paulus. Das Runterschalten der Heizung könne nicht vergessen werden. Das sei der Vorteil dieser Thermostate. Besonders für Würzburgerinnen und Würzburger, die lange Zeit im Büro verbringen, könnten sie ein Helfer beim Energiesparen sein.

5. Teppich über Fliesen oder Parkettboden auslegen 

Teppich könne bei der gefühlten Raumtemperatur einen großen Unterschied machen, erklärt der Energieberater. Der warme Teppich unter den Füßen sorge für eine entsprechende Dämmung und weniger kalte Füße. "In dem Moment, wo ich einen Teppich unter den Füßen habe, hebe ich meine gefühlte Raumtemperatur um 1 bis 2 Grad an". Das verbessere auch das Wohlbefinden an kalten Tagen, so Paulus.

6. Alle Heizkörper im Raum nutzen

"Es bringt nichts, wenn ich einen Heizkörper im Raum auf fünf stelle und alle anderen auf eins", erklärt Paulus. Dabei würden Bewohnerinnen und Bewohner keine Energie sparen. Besser sei es, alle Heizkörper auf dieselbe Temperatureinstellung zu regulieren und dafür lieber auf Stufe drei zu heizen.

Ein heißer Tee, eine dicke Decke oder ein Pullover können den Heizstart nach hinten verschieben.
Foto: Symbolbild: Ole Spata, dpa | Ein heißer Tee, eine dicke Decke oder ein Pullover können den Heizstart nach hinten verschieben.

7. Erst Heizen, wenn es wirklich kalt ist

Ob dieser Tipp für jeden umsetzbar ist, darüber ist sich Paulus nicht ganz sicher. "Ich muss mich wohlfühlen und wenn ich sage, ich kann mich bei 19 Grad im Pullover wohlfühlen, dann ist das in Ordnung." Der Heizbeginn kann mit warmen Socken, einer Sofadecke beim Fernsehen oder einem dicken Pullover herausgezögert und damit Energie gespart werden. 

8. Lieber mit geschlossenem Fenster schlafen

Einige Menschen haben sich daran gewöhnt, nachts mit offenem Fenster zu schlafen. Sobald die Außentemperatur unter fünf Grad fällt, empfiehlt der Experte, die Fenster nachts geschlossen zu halten. "Die Sterneinstellung entspricht fünf Grad Raumtemperatur, wenn es draußen kälter ist und ich mit offenem Fenster schlafe, dann heize ich die Straße mit." Besser wäre es, vor dem Schlafengehen einmal für wenige Minuten Stoß zu lüften, um frische Luft in den Raum zu lassen, so Paulus.

9. Richtige Raumtemperatur für jeden Raum finden

Dass die Wohlfühltemperatur bei jedem Menschen anders ist, sorgt oft für Diskussionen innerhalb der Familie oder auf der Arbeit. Sparen könnten Würzburgerinnen und Würzburger jedoch in Räumen, in denen sie sich nicht ständig aufhalten, erklärt Paulus. "In einer Speisekammer, wo sich niemand aufhält, reichen 16 Grad Raumtemperatur vollkommen aus", erklärt er. Das können Hausbewohner und Hausbewohnerinnen auf alle wenig genutzten Räume übertragen.

 
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Kommentare
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  • W. F.
    Sehr geehrte Damen und Herren 

    Jeder spricht zurzeit von Photovoltaikanlagen und Windkraft.Wir haben eine Photovoltaikanlage am Wohnhaus eingebaut, jetzt als Rentner müssen wir für den Ertrag Sozialversicherungsbeiträge Zahlen. Wir sind in der gesetzlichen Krankenkasse versichert und müssen für die Einnahmen Beiträge bezahlen, ein Beamter muss für die gleichen Einnahmen keine Beträge bezahlen. Das Gleiche ist bei Vermietung, wir zahlen für die Mieteinnahmen Sozialversicherungsbeiträge ein Beamter zahlt nicht. Von keiner Partei höre ich eine gesetzliche Änderung. Die Regierung muss hier dringend einmal eine Gleichberechtigung herstellen und nicht immer fordern Photovoltaikanlagen zu installieren und bezahlbaren Wohnungen bauen. 

    Mit freundlichen Grüßen 

    Winfried Fischer
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  • D. P.
    Es ist wie bei der Energieerzeugung: Eigentlich weiß man seit spätestens den 70ern, dass man beim Heizen mittel- bis langfristig nur mit möglichst unabhängigen Systemen Geld spart. Und hätte die Politik solche Systeme über die letzten Jahrzehnte konsequent gefördert, hätte heute fast jeder eine Wärmepumpe im Keller und eine Solaranlage auf dem Dach. Wir hatten mehrere Heizungsgenerationen Zeit! Dummerweise verdient man mit solchen Verbrauchern aber kein Geld. Der Markt hat sich also mal wieder selbst reguliert, die Verbraucher in die Abhängigkeit geführt und bittet nun zur Kasse. Natürlich zeigt er sich von seiner besten Seite und gibt noch ein paar Tipps zum "sparen". Das grenzt schon fast an Hohn, weil man sich zwangsläufig einschränken muss. Es wird Zeit Wege aufzuzeigen und einzufordern, wie man als Verbraucher aus solchen Abhängigkeiten heraus kommt. Das spart Geld. Und niemand muss sich einschränken. Ein "Weiter so! Wird schon wieder günstiger!" ist nicht die Lösung.
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