
Hunger leiden muss im Campus Nord und Süd der Universität am Hubland niemand, wenn in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres damit begonnen wird, die in die Jahre gekommene Zentralmensa zu sanieren. Seit Donnerstag ist nämlich die neue Mensateria auf dem Campus Nord fertiggestellt. Sie soll während der Modernisierung der großen Mensa auf dem alten Campus Süd als Übergangslösung den gesamten Unicampus versorgen.
Zunächst einmal aber wird die Mensateria dauerhaft die Versorgung der Studierenden und Uni-Mitarbeiter auf dem Campus Nord übernehmen. Dort herrschte diesbezüglich nämlich noch ein deutliches Defizit. 2013 wurde mit dem Bau der Mensateria begonnen. Ihre Fertigstellung ist nun so etwas wie der Startschuss für eine gesicherte Versorgung am Hubland. Und: Die neue Mensateria macht den Weg frei für die dringend notwendige Sanierung der alten Mensa im Campus Süd, deren Bausubstanz und technische Ausstattung nach 30-jähriger intensivster Nutzung verbraucht ist. Da eine Sanierung im laufenden Betrieb nicht möglich ist, musste mit der Mensateria eine Ersatzlösung für die Umbauzeit geschaffen werden.
Elf Millionen Euro hat der Bau der „kleinen Mensa“ gekostet. Bezahlt hat sie der Freistaat Bayern. Der zweigeschossige Neubau hat eine Nutzfläche von knapp 1700 Quadratmetern. 400 Gäste werden dort Platz finden. Besonderer Clou ist ein großer Balkon an der Südseite, der einen Aufenthalt im Freien mit Blick auf den Campus Süd ermöglicht. Dank großer Fenster und Lichtkuppeln im Dach ist der Speisesaal hell und freundlich.
Betreiber der Mensateria wird das Studentenwerk Würzburg sein. 1500 Mahlzeiten sollen dort täglich zubereitet werden. Mehr als doppelt so viele, nämlich etwa 3500, werden es sein, wenn während der Sanierung der alten Mensa Campus Nord und Süd zusammen versorgt werden müssen. Der Umbau der alten Mensa soll im dritten Quartal 2016 beginnen und 2019 abgeschlossen werden. Da während der Sanierungszeit die 400 Plätze der Mensateria nicht ausreichen werden, wird das staatliche Bauamt auf dem Campus Süd ein Verpflegungszelt aufstellen, das von der Mensateria-Küche mitbedient wird.
Nach derzeitigem Stand sind für die Sanierung des Mensagebäudes mit Seminarräumen, Mehrzwecksaal, Büros und Läden Kosten in Höhe von 36 Millionen Euro zu erwarten. Nicht enthalten sind in diesem Betrag die ebenfalls notwendige Sanierung der Tiefgarage, des Mensa-Nebengebäudes sowie Erschließungsmaßnahmen für das provisorische Verpflegungszelt, was die Kosten auf annähernd 50 Millionen Euro steigern wird.
Bei der offiziellen Eröffnung am Donnerstag bezeichnete Uni-Präsident Alfred Forchel den Neubau als Gewinn von zentraler Bedeutung für den neuen Campus Nord. Mit seiner Lage direkt an der Fußgängerbrücke zwischen den beiden Uni-Arealen am Hubland sei er auch ein wichtiges Bindeglied. Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler fand lobende Worte für die Architektur, die sich sehr gut ins Gelände einfüge. Er zeigte sich erfreut darüber, dass sich der Campus Nord immer mehr mit Leben fülle.
Michael Ullrich, der Geschäftsführer des Studentenwerks, berichtete, dass die Mensateria im Testbetrieb in dieser Woche ihre erste Bewährungsprobe bestanden habe. Aus der Sicht des Betreibers sei eine Mensa heutzutage ein hoch spezialisierter Wirtschaftsbetrieb, der unterschiedlichsten Nutzungs- und Konsumentenbedürfnissen gerecht werden müsse und bei der Speisenproduktion vielfältige religiöse und länderspezifische Besonderheiten berücksichtigen müsse.