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WÜRZBURG
Schatten Fehlanzeige: Wie arbeitet es sich bei der Hitze?
Schwierige Arbeitsbedingungen und gesundheitliche Gefahren – damit kämpfen Würzburger Bauarbeiter, Gärtner und Busfahrer bei über 30 Grad in der prallen Sonne.
Schatten Fehlanzeige: Wie arbeitet es sich bei der Hitze?       -  Mitarbeiter der Baufirma Liebstückel bei 34 Grad auf dem Dach des Rohbaus auf der Baustelle am Franziskaner-Minoritenkloster in Würzburg.
Foto: Daniel Peter | Mitarbeiter der Baufirma Liebstückel bei 34 Grad auf dem Dach des Rohbaus auf der Baustelle am Franziskaner-Minoritenkloster in Würzburg.
Zoe Bauer
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:39 Uhr

„Ich trinke schon echt viel. Mindestens fünf Liter am Tag. Es ist schon echt warm“, sagt Maurizio Riccardi, der in der prallen Sonne auf der Baustelle in der Spiegelstraße arbeitet. Trinkpausen würden sie viele machen und morgens eher anfangen, damit man der Hitze am Nachmittag entkommt, sagt er. 

So wie Riccardi geht es einer ganzen Reihe von Menschen, die in Würzburg ohne Schatten bei mehr als 30 Grad hochkonzentriert arbeiten müssen. Betroffen sind viele Berufe wie Bauarbeiter, Gärtner oder Busfahrer. 

Hitze auf der Straße

Die WVV gibt an, dass Bus- und Straßenbahnfahrer die klimatischen Erschwernisse als größte Arbeitsbelastung nennen. Gerade bei den derzeit so hohen Temperaturen sei die Arbeit sehr anstrengend. Die Quote an klimatisierten Bussen liege derzeit bei rund 50 Prozent. Dort, wo eine solche Anlage fehlt, erreiche es auf dem Fahrerplatz immer wieder Temperaturen um die 40 Grad Celsius.

Auch die Gesamtstimmung unter Fahrgästen wie auch anderen Verkehrsteilnehmern sei gereizter als sonst. Der Pressesprecher der WVV Jürgen Dornberger: „Die Anzahl an teils auch unbegründeten Beschwerden steigt derzeit.“

Schatten Fehlanzeige: Wie arbeitet es sich bei der Hitze?       -  Ein Bauarbeiter schwitzt bei hochsommerlichen Temperaturen an der Rothofbrücke im Stadtteil Dürrbachau.
Foto: Patty Varasano | Ein Bauarbeiter schwitzt bei hochsommerlichen Temperaturen an der Rothofbrücke im Stadtteil Dürrbachau.

Die Pflanzen auf der Landesgartenschau müssen auch trotz Hitze gepflegt werden. Gearbeitet würde dort aber schon ab fünf oder sechs Uhr morgens. „Das ist besser für die Pflanzen und auch für die arbeitenden Menschen“, so Pressesprecherin Carmen van Musscher.

Sicherheitsmaßnahmen

Bei den derzeit sehr hohen Außentemperaturen greifen allgemeine Sicherheitsrichtslinien: Laut dem Geschäftsführer des Landesverbands Bayerischer Bauinnungen für Unterfranken Manfred Dallner  müssen Arbeitgeber ausreichend Flüssigkeit und Mittel gegen die UV-Strahlung bereitstellen. Außerdem wird zu angemessener Kleidung geraten, um die Haut besser zu schützen. 

Diese Maßnahmen werden ergriffen, wie das Beispiel der Baustelle am Best Western Premier Hotel Rebstock in Würzburg zeigt. Auf der Baustelle für den Erweiterungsbau würden für die Arbeiter Sonnencreme und Getränke von seiner Baufirma bereitgestellt, so Geschäftsführer Hubert Liebstückel. Auch das Hotel helfe ab und an mit zusätzlichen Getränken und Eis aus, so Christoph Unckell, der Geschäftsführer des Rebstock.

Doch die schwierigen Bedingungen bleiben. Liebstückel, der auch vor Ort mitarbeitet, sagt: „Bei dieser Baustelle ist es unmöglich, der Hitze auszuweichen. Ab neun Uhr gibt es hier keinen Schatten mehr. Die Arbeit bei den Temperaturen ist sehr anstrengend.“ 

Gesundheitliche Gefahren 

Dr. Stefan Frantz, Arzt und Direktor der Medizinischen Klinik I sagt, dass die starke UV-Belastung derzeit eine besonders große Gefahr für die Haut ist. Außerdem sei auf eine ausreichende Trinkmenge zu achten, um Kreislaufproblemen vorzubeugen.

In seltenen Fällen komme es zu einem so genannten Hitzschlag, bei der sich nach Angaben von Frantz die Körpertemperatur erhöht. Die Symptome sind unter anderem Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit. Der Hitzschlag kann lebensbedrohlich sein und sollte deswegen notärztlich behandelt werden. 

Genaue Zahlen von Behandlungen wegen der Hitze kann die Pressestelle des Universitätsklinikums Würzburg nicht nennen. „Die Wahrnehmung ist aber, dass sich die Menge im Vergleichszeitraum zum Vorjahr insgesamt nicht deutlich verändert haben dürfte“, so Pressesprecherin Susanne Just. 

 
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  • Hery.Mennig@web.de
    Ich muss hier mal all denen, die in großer Hitze im Freien arbeiten müssen, meinen riesigen Respekt aussprechen. Besonders Straßenbauarbeiter, die auch noch mit Asphalt arbeiten müssen, wie derzeit in und um Höchberg, leiden wohl sehr unter der Hitze. Herzlichen Dank für Eure Arbeit.
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