Was bleibt vom Kirchenstreik "Maria 2.0"? Eine Woche lang hatten Katholikinnen der Kirche den Rücken gekehrt und ihre ehrenamtlichem Dienste eingestellt. Unter anderem fordern die Katholikinnen den Zugang zu allen kirchlichen Ämtern. Darüber hinaus beklagen sie "die vielen bekannten und unbekannten Fälle von Missbrauch und Verletzungen jeglicher Art" in der katholischen Kirche. Kein Amt mehr soll es für diejenigen geben, die andere missbraucht oder diese Taten geduldet hätten.
Die Aktionswoche zur Bewegung der Katholikinnen ist zwar vorbei, "das Projekt geht jedoch weiter", sagt Andrea Voß-Frick gegenüber dieser Redaktion. Es gebe bereits viele Anfragen zu Podiumsdiskussionen, ebenso Ideen für weitere Aktionen. Die Psychologin aus Münster gehört zu den Initiatorinnen und hatte mit fünf anderen Frauen die Idee zu "Maria 2.0". "Wir sind nicht davon ausgegangen, dass unser Projekt so viel Resonanz finden würde", lautet ihr Fazit. Letztlich hätte sich das Projekt "fast wie von selbst ausgebreitet". Voß-Frick weiter: "Ich glaube, dass sehr viele Menschen von der gleichen Sehnsucht angetrieben sind wie wir, und dass diese Idee, diese Sehnsucht sichtbar zu machen, sehr viele Menschen angesprochen hat." Bei einigen Bischöfen stoßen die Frauen jedoch auf Widerspruch.
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Vor allem an der Aufforderung, in der vorigen Woche keine Kirche zu betreten und ihr Engagement ruhen zu lassen, stießen sich einige Geistliche. So übt im Heimatbistum von "Maria 2.0" Bischof Felix Genn indirekt Kritik an der Bewegung. Er sprach davon, dass es Grenzen gebe, wo das Heiligste berührt sei – sei es die Messe oder die Verzweckung der Gottesmutter Maria.
Bischof von Münster spricht von Grenzen
Besonders deutlich hat sich nach der Aktionswoche der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa geäußert. Er spricht den Frauen ab, sich auf katholischen Pfaden zu bewegen. In einer von der Diözese verbreiteten Erklärung kritisiert der Bischof scharf die Aufforderung, der Eucharistie fernzubleiben. Auch eine noch so hohe öffentliche Aufmerksamkeit könne über diese Negativwirkung nicht hinwegtäuschen, so Zdarsa. "Hierfür kann es kein noch so gut gemeintes Verständnis seitens der Bischöfe geben." Zuerst hatte die katholische Wochenzeitung "Die Tagespost" über Zdarsas Stellungnahme berichtet.
Andrea Voß-Frick und ihre Mitstreiterinnen haben mit Kritik an "Maria 2.0" gerechnet. "Wenn man sich der Öffentlichkeit stellt, dann ist klar, dass man auch Widerspruch hervorruft." Es sei wichtig, dass die unterschiedlichen Positionen klar sind und man weiß, worüber man ins Gespräch kommen kann. Schwierig sei dies jedoch, wenn Glaubensvorstellungen "so eng sind, dass sie keinen Raum lassen, in dem man sich begegnen könnte".
Kritik und Lob für "Maria 1.0"
Voß-Frick meint damit auch die konservativen Frauen, die sich in der Gegenbewegung "Maria 1.0" zusammengefunden haben und die von Bischof Zdarsa ausdrücklich gelobt wurden. "Wir haben ein anderes Frauenbild", sagt Voß-Frick. Zudem kann sie mit der Haltung, an den alten Strukturen festzuhalten, wenig anfangen. "Menschenwürde, Menschenrechte und Gleichberechtigung sind keine Dinge des Zeitgeists, die vorbeigehen", sagt sie.
Zdarsa kritisierte indes nicht nur die Aktion "Maria 2.0", sondern auch einige seiner Amtskollegen. Er will den von der Bischofskonferenz im März beschlossenen "synodalen Weg" zur Erneuerung der Kirche nicht mittragen, sagte er am Donnerstag. Dieses Wort "weise ich weit von mir". Zdarsa spricht von Unsinn und Etikettenschwindel, ebenso von einem undisziplinierten Daherreden. Er wehrt sich gegen Vereinnahmungen seiner Kollegen, wenn diese von "wir" oder "der Kirche" sprechen.
Mit Informationen von KNA
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Frauen sollen nur Geben oder was? Frauen gehören überall gleichberechtigt und wenn sie das nicht bekommen, dann können sie auch ihre freiwilligen Dienste abstellen. So ist das mit Freiwilligen 😎