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Würzburg
"Maria 2.0": Frauen wollen sich nicht mehr vertrösten lassen
Es gibt viel Zustimmung für die Bewegung "Maria 2.0" in der Region. Auch von Männern. Manche Frauen wünschten sich aber mehr Konsequenz und Kirchenstreiks.
Der Katholische Deutsche Frauenbund hatte am Donnerstag zur Mahnwache vor dem Würzburger Neumünster aufgerufen. Bischof Franz Jung besuchte die Aktion 'Maria 2.0' und informierte sich bei den Teilnehmerinnen.
Foto: Thomas Obermeier | Der Katholische Deutsche Frauenbund hatte am Donnerstag zur Mahnwache vor dem Würzburger Neumünster aufgerufen. Bischof Franz Jung besuchte die Aktion "Maria 2.0" und informierte sich bei den Teilnehmerinnen.
Christine Jeske
,  Andreas Brachs
 und  Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:42 Uhr

Mit einer Mahnwache vor dem Neumünster hat der Würzburger Diözesanverband des Katholischen Deutschen Frauenbunds am Donnerstag ein Zeichen gesetzt. Damit wollte der KDFB sich mit der Aktion "Maria 2.0" solidarisieren und die Forderung nach einer Erneuerung der katholischen Kirche und der tatsächlichen Gleichstellung von Frauen unterstützen. Rund 150 Personen – meist Frauen, aber auch einige Männer – beteiligten sich an der Aktion.

"Frauen lassen sich nicht mehr vertrösten, dass die Männer mit ihren lila, roten oder auch weißen Käppis sie zu Christen zweiter Klasse machen."
Magnus Lux, Bundessprecher "Wir sind Kirche"

Auch andernorts gibt es Solidarität: In Veitshöchheim (Lkr. Würzburg) will die örtliche Vorsitzende des Frauenbunds, Erika Blankart, ein Plakat an die Kirchentüre anbringen. Elisabeth Rost, die Frauenbund-Regionalvertreterin Würzburg-Süd und Würzburg-Stadtund Ortsvorsitzende in Dettelbach (Lkr. Kitzingen), betonte gegenüber dieser Redaktion, dass es ihr vor allem darum gehe, die Weiheämter wie Diakon und Priester für Frauen zu öffnen. Allerdings hält sie nichts davon, während der Aktion "Maria 2.0" die Gottesdienste zu bestreiken. Für diese Haltung habe sie von Befürwortern der Aktion Kritik gehört: "Ihr müsst doch konsequent sein und auch streiken."

Das Logo der Bewegung 'Maria 2.0', die in Münster gestartet wurde.
Foto: mariazweipunktnull.de | Das Logo der Bewegung "Maria 2.0", die in Münster gestartet wurde.

Grundsätzlich erfahre Rost aber viel Zustimmung, sagt sie. In den Gottesdiensten, in denen die Aktion vorgestellt wurde, habe es Applaus und unterstützende Äußerungen gegeben. Viele Katholiken würden sich aber nicht öffentlich äußern, vor allem Frauen. Rosts Eindruck: "Wir haben wohl mehr Männer auf unserer Seite als Frauen, oder die Frauen haben Angst." Nur zwei kritische Stimmen habe die Regionalvertreterin des Frauenbunds bisher gehört. So hieß es etwa: "Frauen müssen demütig sein und beten."

Zu den Männern, die auf der Seite der Frauen sind, gehört Magnus Lux von der Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche". Der Bundessprecher aus Schonungen (Lkr. Schweinfurt) glaubt: "Frauen lassen sich nicht mehr vertrösten, dass die Männer mit ihren lila, roten oder auch weißen Käppis sie zu Christen zweiter Klasse machen, eben nur, weil sie Christinnen sind." Wenn Frauen jetzt sagten, dass die Kirche ohne sie keine Zukunft habe, dann würde man ihnen wie eh und je entgegengehalten: "Wir arbeiten intensiv an der Lösung der Frauenfrage in der Kirche." Das sei das alte Spiel der Kirche. "Doch nicht der Diskriminierende legt fest, was Diskriminierung ist, sondern diejenigen, die diskriminiert werden", so Lux.

 
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  • spom
    Nicht nur "Frauen müssen demütig sein und beten". Auch die Männer, denn da wird keiner ausgenommen. Es gab und gibt immer auch Frauen, die predigen können, genauso gut gibt es immer auch Männer, denen sollte man es nicht zugestehen: ich wollte die homophobe Einstellung unseres Dorfpriesters nicht an meine Kinder weitergegeben haben und bin deswegen von der Kirche ferngeblieben.
    Leider zieht das Zölibat immer auch Menschen an, die ihre Sexualität nicht frei leben können, da sie pädophil, etc. sind. Sie müssen sich nicht entscheiden zwischen Priestertum und Familie.
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  • Schwestern, warum seid ihr so feige? Was haben wir zu verlieren? Es wird doch allerhöchste Zeit, dass sich in der kath. Kirche etwas verändert. Vertröstet hat man uns lange genug und wird es auch weiter tun, wenn wir uns das gefallen lassen. Männer haben in der kath. Kirche genug angerichtet, dieser Männerclub hat ausgedient. Könnt ihr verantworten, dass sie weiterhin in allen Spitzenfunktionen bleiben und glauben, dass sie das Recht uns zu sagen was wir tun sollen und dürfen, und was für uns richtig sein soll? Ich bin dafür, dass sie mal die Kirchen putzen und Frauen predigen.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Von mir gibt es keine Unterstützung.
    Sollen diese Frauen doch eine eigene Kirche gründen, eine Kirche für alle Menschen die guten Willens sind. Das wäre mal was neues und hätte meine Unterstützung, aber nicht meinen Beitritt.
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  • fabian-koenig@t-online.de
    Ach, soll das etwa heißen, dass die jetzige Kirche nur den Männern gehört, wenn Sie sagen, dass "diese Frauen eine eigene Kirche" gründen sollen??? Mir geht diese patriarchale Haltung sowas von auf den Geist - es gibt überhaupt keine theologischen Gründe, Frauen das Weiheamt zu versagen. Absolut keine! Und da braucht mir auch keiner mit "Aber Jesus war doch ein Mann und seine Jünger auch" zu kommen. Jesus hat - auch zu Frauen - gesagt, dass sie (die Menschen) ihm nachfolgen sollen, und dabei eben nicht auch nur die Männer gemeint. Dass es in den Jahrhunderten v.a. Männer waren, die die wesentlichen Entscheidungen getroffen haben, ist eben (wie so oft) der Tatsache geschuldet, dass die Männer den Frauen leider meistens schon körperlich überlegen sind. Dieses archaische Verständnis sollte eigentlich längst überwunden sein. Im Gegenteil sollten die Männer in der Kirche begreifen, dass die Frauen die letzte Chance für diese missbrauchsblinde und zumindest indirekt -fördernde Kirche ist!
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Falsch verstanden.
    Diese Kirche ist von altertümlichen Männern okkupiert und seit 2000 Jahren nicht reformierbar.
    Es braucht einfach eine Neugründung oder besser noch gar keine Kirche als Institution.
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