80 Meter lang und 2000 Tonnen schwer ist das Segment aus Beton und Stahl der alten Brücke der A 3 nahe des Würzburger Stadtteils Heidingsfeld, das an diesem Wochenende ausgebaut und zum Rückbau auf 35 Meter tiefer liegende, immer noch 25 Meter hohe Behelfspfeiler über der zweigleisigen Bahnstrecke Würzburg-Lauda abgelegt wurde. Mit einem sogenannten Litzenheber, die man sich als eine Art große hydraulische Flaschenzüge vorstellen kann, wurde das Teil herabgelassen.
Immer, wenn ein Zug die Stelle passierte, mussten die Arbeiten ruhen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnten die Arbeiten laut Autobahndirektion am Sonntag gegen 17 Uhr abgeschlossen werden. Erst wenn die alte Brücke abgebaut ist, kann die neue gebaut werden.
Starke Träger und dicke Bleche zur Verstärkung eingeschweißt
In den Wochen zuvor waren starke Träger und dicke Bleche zur Verstärkung in die relativ fragile Fahrbahnkonstruktion aus Beton und Stahl eingeschweißt worden. "Damit das Teil nicht zusammenklappt", wie Losbauführer Wolfgang Thaler von der Autobahndirektion Nordbayern vor Ort erläuterte. Nachdem am Donnerstag zwei Prüfingenieure ihr "OK" gegeben hatten, waren in der Nacht zum Sonntag die letzten Verbindungen des Segments zu den Hauptträgern der Brücke durchtrennt worden.
Insgesamt sind es neun einzelne Felder
Als nächstes werden auf die selbe Weise Zug um Zug die weiteren Segmente aus Richtung Frankfurt abgebaut, ebenso die Pfeiler, damit von dort bereits mit dem Neubau und dem Betonieren der neuen Pfeiler der südlichen neuen Talbrücke begonnen werden kann. Sie nimmt später die Fahrspuren Richtung Nürnberg auf.
Dann geht es mit dem Rückbau der restlichen beiden Segmente Richtung Nürnberg weiter. Erst dann wird laut Thaler auch das am Wochenende ausgebaute und abgelegte Teil demontiert.
Insgesamt sind es neun einzelne Felder. Ausgeführt werden die Arbeiten von einer Spezialfirma aus Berkheim in Baden-Württemberg. Dies werde bis ins Frühjahr kommenden Jahres dauern, hieß kürzlich bei einem Pressetermin mit Vertretern der Autobahndirektion.
Auf einen genauen Zeitplan, wann welche Maßnahme fertiggestellt sein wird, wollte sich Baudirektor Tobias Bäumler von der Autobahndirektion Nürnberg bei dem selben Termin nicht festlegen.
Bei Baubeginn waren die Planer von einer Fertigstellung der sanierten Trasse bis Ende kommenden Jahres ausgegangen, im Mai war bekannt geworden, dass sich dieser Termin um zwei Jahre auf den Herbst 2021 verschoben hat. Als Grund hatte die Autobahndirektion „erhebliche bauvertragliche Auseinandersetzungen mit den Auftragnehmern des Streckenbaus und der Talbrücke“ genannt.
Das würde Ihr deutsches Weltbild aber dann ordentlich in Wanken bringen ...