Für die einen ist es Gestrüpp. Kaum wüchsige Waldbäume, einzelne Buschformen, hier und da mal ein Ahornbaum. Auf einem 2,08 Hektar großen Grundstück in Greußenheim soll ein Wald wachsen. Die Fläche gehört der Gemeinde. Sie hat es wiederum an die Firma Benkert verpachtet. Das Unternehmen ließ hier Bäume anpflanzen - ein Pflichtausgleich für den Thüngersheimer Wald, den die Baustoff-Firma für die Erweiterung ihres Steinbruchs roden ließ.
Greußenheims Bürgermeisterin Karin Kuhn zuckt beim Anblick der mickrigen Gewächse mit den Schultern. "Ob hier jemals was wächst?" Denn die mageren Wiesen haben seit 20 Jahren kein Körnchen Dünger mehr gesehen. Die Greußenheimer haben das in ihrem Wasserschutzgebiet verboten. Dafür haben sie beste Nitratwerte.
In Reih und Glied gepflanzt
"Von einem zukünftigen klimatoleranten, stabilen und qualitativ wertigen Laubwald ist hier erstmal nicht viel zu sehen", sagt Karl-Georg Schönmüller, Waldexperte beim Bund Naturschutz. Taugt die Aufforstungsfläche also überhaupt etwas?
Zuständig ist die Forstabteilung beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Forstdirektorin Elfi Raunecker und ihr Referendar Simon Hösch haben sich auch die Aufforstungsfläche in Greußenheim angesehen. Sie sind zufrieden. Am Rand wachsen Sträucher und Hecken, die gut mit der Trockenheit klar kommen. Um die angepflanzten Bäume besser pflegen zu können, wurden sie in Reih und Glied gepflanzt, erklären die Forst-Experten. Freilich gibt es auch eingegangene Bäume, die ersetzt werden müssen. "Etwa 10 Prozent", schätzt Simon Hösch. Im Frühjahr werde sich das zeigen. Dann entdeckt er eine Elsbeere. "Sie hat die Trockenheit des Sommers gut überstanden." Er schätzt, dass das Bäumchen um gut 40 Zentimeter gewachsen ist.
Magere Wiesen mit nährstoffreicher Erde
Dann nehmen die Förster eine Bodenprobe, lassen die Erde durch ihre Finger rieseln und kommen zu dem Ergebnis, dass der Standort für eine Aufforstungsfläche sehr gut sei. "Der Boden ist nährstoffreich und kann das Wasser gut halten", sagt Elfi Raunecker. "Hier kann Wald wachsen." Und ihr junger Kollege ergänzt: "Der Aufwand für eine solche Fläche ist enorm. Jedes Jahr muss gemäht werden." Wenn die Kronen der einzelnen Bäume aneinander stoßen, Förster sprechen von einem Dickungsschluss, dann ist die Aufforstung gelungen.
Auch Karl-Georg Schönmüller ist überzeugt, dass "hier einmal langfristig ein Wald entsteht". Allerdings sagt er auch, dass die Pflanzen gerade mal ein Drittel so hoch gewachsen sind, wie sie eigentlich sein sollten. Nach fünf, sechs Jahren sollten die Bäume mittlerweile zwei Meter hoch sein, sagt er. "Diese kleinen Bäumchen haben richtig zu kämpfen", stellt Schönmüller fest und weiß: "Heutzutage müssen solche Flächen im Frühjahr gewässert werden." Fachleute würden auch so einen Schub empfehlen, damit sich das Wurzelwerk entwickeln kann. Elfi Raunecker und ihr Forst-Kollege sehen dies anders. "Die Wurzel des Baumes muss nach unten, um ans Grundwasser zu kommen", sagen sie. Gießen sei da kontraproduktiv, weil sich dadurch die Wurzel in der Fläche ausdehnen würde. "Die Wurzel muss erst einmal überleben, damit sie in die Tiefe gehen kann", hält Schönmüller dagegen.
Nur 19 Prozent Wald im Landkreis Würzburg
Benkert tut sich schwer, überhaupt Aufforstungsflächen im Landkreis Würzburg zu finden, weiß Elfi Raunecker. Daher versuchte er es kürzlich bei den Nachbarn in Main-Spessart. Kürzlich erst hat der Retzbacher Gemeinderat der Baustoff-Firma eine Abfuhr erteilt. Sie wollte in Retzbach 12,5 Hektar Laubwald auf einem sandigen Boden aufforsten. Der Gemeinderat bezweifelte aber, dass die Verhältnisse überhaupt dafür geeignet sind. "In Ausnahmefällen gestatten wir auch die Aufforstung in einem anderen Landkreis", sagt Raunecker. "Aber grundsätzlich bestehen wir darauf, dass jede Waldfläche, die im Landkreis Würzburg gerodet wird, auch ausgeglichen wird. Denn im Landkreis Würzburg sind nur 19 Prozent der Fläche mit Wald bedeckt."
Wie hier vom BN versucht wird Einfluss auf fremdes Eigentum zu bekommen ist haarsträubend.
Ein weiteres Stück Staatswald soll aus der Nutzung genommen werden?
Dann soll unser benötigtes Holz wohl aus großen Kahlhieben aus Osteuropa viele Kilometer herangekarrt werden. Genau wie der benötigte Schotter.
Träumt weiter.
In welcher Welt leben hier mache Kommentatoren.
Legen Sie keinen Schottergarten an und hören Sie auf, mit Holz zu heizen. Dämmen Sie lieber ihr Haus gescheit und trinken heißen Zee und tragen Sie im Winter daheim einen Wollpulli. Das geht, ich machs auch nicht anders. Sie haben kein Recht mit Ihrem Anspruch auf Luxus die Umwelt zu ruinieren. Denken Sie mal an die Welt Ihrer Kinder und Kindeskinder!!!
Aber Sie schreiben von einem ehemaligen Steinbruch, dieser liegt in Thüngersheim noch gar nicht vor. Es ist nicht sinnvoll, ein Biotop gegen das andere auszuspielen. Kann mir kaum vorstellen, dass ein Steinbruch in Betrieb solch ein hotspot der Artenvielfalt sein soll. Das größte Problem ist doch bei uns der leichtfertige Verbrauch von Ressourcen (Steingärten sind für mich ein gutes Beispiel) und Ignoranz und Ungeduld gegenüber der Natur - die im Artikel beschriebene dysfunktionale Turbo-Pseudo-Ersatzwald-Baumplantage und das leere Fachgesimpele der Beteilgten drumherum sind dafür auch ein gutes Beispiel. In zwei, drei Jahren ackern sie dann alles wieder unter und bauen Mais an. Traurig, aber absehbar!
Die Zukunftsfragen werden immer dringender und lassen kein langes Federlesen über den Verlust des Luxuslebens hier in Deutschland und der reichen westlichen Welt mehr zu!
Und zum Steinbruch: Meiner Meinung nach dürfte höchstens gerodet werden, wenn die Rohstoffe zur Verbesserung des Allgemeinwohls verwendet werden! Nix mehr mit Schottergärten! Und der Wald, der doch fallen muss, wird ersetzt durch forstwirtschaftsfreie Staatswälder.
Womit wir dann auch wieder beim Thema Nationalpark Spessart wären!
Hier werden täglich bis zu 6000 Tonnen Material gebrochen. Aber genug jetzt , nicht das hier auch noch eine Horte Besserwisser und Möchtegern Ökologen alles durcheinander bringen.
Was hier ein Schmarrn erzählt wird ist schon BILD reif. Neutralität ist wohl ein Fremdwort. Das in diesem Sommer alles nicht so gewachsen ist wie wir uns es Wünschen weiß sogar die Kindergruppe eines jeden Gartenbauvereines. Die Förster und das Forstamt haben nach Ihrer Meinung auch keine Ahnung. Herr Fritz ich Glaube der einzigste der hier keine Ahnung hat, ist der Verfasser des Berichts. Was BN angeht, die sollten sich einmal Gedanken machen, mit was die Straßen gebaut werden auf dem sie zu Demos fahren( Laufen wäre auch Gesund und macht den Kopf frei) und aus was für einen Material ihre Bodenplatte besteht auf dem sie Ihre Holz oder Lehmhäuser bauen. Soll das Material erst 100 Km durch die Landschaft gefahren werden? Ist das dann Ökologisch?
Und die Demonstranten in Thüngersheim von vor ein paar Wochen kamen zum größten Teil mit dem Zug.
Wo kommt der Bahnschotter her? Wenn sie schon von Ökologie Sprechen, wissen sie eigentlich wie viele Tierarten in einem Steinbruch leben? Wie viele Vogelarten? Gehen sie mal Sonntags am Rande eines Steinbruchs spazieren nehmen sie ein Fernglas mit, sie werden sehen es lohnt sich! Bei uns in der Nachbarschaft ist auch ein Bruch, das Quaken der Frösche und der Gesang von Hunderten an Vögel. Hier sagt sich Fuchs und Hase Gute Nacht. Die Fischreiher essen sich an den Fischen im See satt. Nilgänse halten sich Wochenlang hier auf. Nur in einem muss ich ihnen vielleicht recht geben, eine Haselmaus habe ich noch nicht gesehen.
Aber Achtung: Da kann man weder mit dem Zug, noch mit dem Auto bis an die "Haustür" fahren, da muss man sich etwas bewegen, um dorthin zu gelangen!
Ich halte Steinbrüche nicht per se für die besseren Biotope, auch wenn dort scheinbar die Artenvielfalt tobt. Es ist wie im Wirtschaftswald, wo die Förster immer behaupten, ihre Auslichtungen würden ja mehr Arten in den Wald bringen als das im naturbelassenen Wald der Fall ist. Da es in Deutschland kaum noch Urwälder gibt, kann der Durchschnittsbetrachter gar nicht nachvollziehen, dass diese lustige Försterthese Unsinn ist: im naturnahen Wald mit fast 30% der Biomasse Totholz explodiert die Artenvielfalt förmlich, das kann man in den Buchenurwäldern im Nordiran erleben. Aber es ist dann eine natürliche und stabile Artenvielfalt, nicht wie im Wirtschaftswald eine künstliche, naturfremde und darüber hinaus auch eine schnell vergängliche.
Die Fachleute des Amtes werden angezweifelt, Herr Schönmüller als ehemaliger Staatsförster wird sicherlich bei seinem neuen Arbeitgeber genau so kritisch mit Aufforstungen umgehen? Dass die Dürreperiode den Bäumen nicht gut tut ist klar, da kann aber Benkert nichts dafür. Erstaufforstungen gießen? Ein echter Brüller!!!Oder redet Herr Schönmüller nur seinem Kreisvorsitzenden vom BN nach dem Mund?
Hier wird eine Schmierenkomödie und Rufmordkampagne inszeniert, das spottet echt jeder Beschreibung. Pulitzer-Preis verdächtig!!!!