Nach den Vorwürfen, wonach es in der Wickenmayerschen Kinderpflege in Würzburg zu rituellem Missbrauch gekommen sein soll, haben sich Bischof Franz Jung und Vertreterinnen der Erlöserschwestern zu einem Gespräch getroffen. Das bestätigte Gerneraloberin Monika Edinger gegenüber der Redaktion. Eine heute 61-Jährige hatte die schweren Vorwürfe erhoben. Demnach sei sie als sechsjähriges Heimkind Opfer von Übergriffen geworden, an denen Geistliche und Nonnen beteiligt gewesen sein sollen. Während der Bischof die Vorwürfe in ersten Stellungnahmen für plausibel hielt, sind sie für die Erlöserschwester "so nicht nachvollziehbar".
Bei dieser Einschätzung bleibt Generaloberin Edinger auch nach dem Gespräch mit Jung in der vergangenen Woche. Dieses habe nämlich "in der Frage nach der Plausibilität des von einer Betroffenen geäußerten rituellen Missbrauchs (...) keine neuen Erkenntnisse gebracht", erklärt sie: "Es wurden uns keine neuen Fakten vorgelegt oder benannt." Die Einschätzung der Erlöserschwestern beruhen auf "uns bekannten Schilderungen der Betroffenen" und den "von uns durchgeführten Recherchen". Dem Bistum habe man "weiterhin unsere Bereitschaft zur Zusammenarbeit zugesichert".
Dort äußert man sich auf Anfrage nicht zu Details des Austauschs zwischen Orden und Bischof. Bistumssprecher Bernhard Schweßinger teilte lediglich mit: "Derzeit finden vertrauliche Gespräche statt."
Weitere Heimkinder haben sich gemeldet
Edinger verweist indes auf "andere ehemalige Heimkinder", die sich in der Zwischenzeit gemeldet hätten und zur gleichen Zeit in der Wickenmayerschen Kinderpflege "über einen wesentlich längeren Zeitraum" untergebracht gewesen seien. "Sie halten einen solchen rituellen Missbrauch nicht für glaubhaft."
Die Erlöserschwestern setzen laut Edinger alles daran, "einen Aufarbeitungsprozess zu initiieren" und gehen davon aus, "dass dadurch Klarheit in die bisherigen Vorwürfe und Spekulationen kommen wird". Außerdem sei dem Orden daran gelegen, "die unterschiedlichen Sachlagen der von Betroffenen genannten Vorwürfe zu differenzieren". Daher sei es ihnen wichtig, "zunächst in ein persönliches Gespräch zu kommen mit jedem und jeder einzelnen Betroffenen, die sich an uns wenden", so Edinger weiter. "Erst dann zeigen sich die nächsten Schritte, die zu gehen sind."
Gespräch mit ehemaligem Heimkind geplant
Ein solches persönliches Gespräch wird es wohl bald mit Roland Fischer geben. Das ehemalige Heimkind hatte dieser Redaktion seine schlimmen Erfahrungen in dem städtischen Kinderheim erzählt, in dem die Erlöserschwestern bis 1996 für die Betreuung zuständig waren.
Nun signalisierte Generaloberin Edinger, dass sie sich mit Fischer treffen möchte. Der 68-Jährige erhofft sich, wenn er seine Geschichte einer Erlöserschwester direkt erzählt, dass "es irgendwie vorbei ist, auch wenn eine Wunde immer bleiben wird".
Fischer war 1957 im Alter von vier Jahren ins Heim gekommen und musste dort, so schildert er, als etwa Neunjähriger miterleben, wie sein älterer Bruder von einer Erlöserschwester "halbtot geprügelt" wurde. Dazu hätten sich die Kinder in einer Runde aufstellen und zuschauen müssen. Er habe sein ganzes Leben unter diesen Erfahrungen gelitten, sagt Fischer, der krank wurde und heute schwerbehindert ist.
Herr Stahl,
wird so was unkommentiert dem Leser zugemutet. Man muss kein diplomierter Pädagoge sein, um dieses Originalzitat von Frau Russo, diese Feldwebelphilosophie, zurückzuweisen, bzw, sich davon distanzieren zu müssen oder es in einen kritischen Kontext einzubetten. Sie sollten sich bei uns LeserInnen entschuldigen.