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Würzburg
Schwere Vorwürfe gegen Schwestern: Gab es in Würzburg "rituellen Missbrauch"?
In einem Fernsehbeitrag beschuldigen zwei ehemalige Heimkinder Ordensschwestern und Geistliche. Es geht um Züchtigung und sexuellen Missbrauch. Was ist an den Vorwürfen dran?
Die Wickenmayersche Katholische Kinderpflege im Würzburger Ortsteil Grombühl (Archivfoto)
Foto: Heer | Die Wickenmayersche Katholische Kinderpflege im Würzburger Ortsteil Grombühl (Archivfoto)
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:41 Uhr

Spielten Nonnen im Missbrauchsskandal der katholischen Kirche eine größere Rolle als bislang angenommen? In einemFernsehbeitrag erheben Betroffene schwere Vorwürfe gegen Ordensschwestern, die in der Wickenmayerschen Kinderpflege in Würzburg tätig waren. Es geht um körperliche Züchtigung und sexuelle Übergriffe, die seit Ende der 1950er bis in die 1980er Jahre in dem städtischen Heim stattgefunden haben sollen.

Wie die Erlöserschwestern, die bis Mitte der 1990er Jahre dort Kinder betreuten, gegenüber dieser Redaktion bestätigen, hat eine Nonne Übergriffe eingeräumt. Die Kongregation ist international tätig und hat ihr Mutterhaus in der Würzburger Altstadt.

Besonders schwer wiegen Vorwürfe einer heute 61-jährigen Betroffenen. Sie berichtet von "rituellem Missbrauch" in der einstigen Kapelle des Heims. 1998 definierte eine Enquete-Kommission des Bundestages "rituellen Missbrauch" als "Formen sexueller, physischer und psychischer Übergriffe auf Kinder und jüngere Jugendliche (...), die mit wiederkehrenden Symboliken, gleichförmigen Handlungen und kultisch-rituellen Vollzügen einhergehen". Die "wiederkehrenden 'rituellen Handlungen' und Symboliken" könnten nach Expertenmeinung unter anderem "Ausdruck eines Glaubensystems" sein.

Nonne räumte sexuellen Übergriff ein

Konkret berichtet die Frau in dem BR-Beitrag von "Report München": "Ich lag hier als Kind auf einer Matratze und hier standen vier Männer", sagt in der Kapelle stehend. "Ein Priester, der fotografiert hat, mit Blitz, hier dieser Typ im Bischofsgewand und zwei andere noch, auch Priester." Nach einem Missbrauch sei eine Nonne aufgetaucht, habe sauber gemacht und sie zurück in den Schlafsaal gebracht.

Nicht von "rituellem Missbrauch", aber von Schlägen und einem sexuellen Übergriff berichtet ein heute 53-Jähriger. Laut BR räumte die noch lebende Nonne "körperliche Züchtigung" ein und bestätigte sexuelle Handlungen von ihr an dem Jungen.

Bischof hält Schilderungen für plausibel – die Erlöserschwestern nur in Teilen

Würzburgs Bischof Franz Jung lässt sich in dem Beitrag zitieren, dass er die Vorwürfe der Betroffenen aus der Wickenmayerschen Kinderpflege für plausibel halte. Eine konkrete Nachfrage dieser Redaktion, ob er ausdrücklich auch den "rituellen Missbrauch" für plausibel erachte, musste das Bistum zunächst unbeantwortet lassen und verwies auf kommende Woche: Der Bischof sei derzeit im Urlaub.

Ausführlich äußern sich dagegen die Erlöserschwestern. "Wir nehmen die Aussagen von Betroffenen sehr ernst und gehen jedem Vorwurf detailliert nach", betont eine Sprecherin des Ordens. Dazu gehörten die Prüfung von Schwesternunterlagen und "die Befragung noch lebender Schwestern, die in der benannten Einrichtung gearbeitet haben".

Den Vorwurf der rituellen Gewalt hat demnach gegenüber den Erlöserschwestern nur die Frau aus dem Beitrag geäußert. Am Wahrheitsgehalt der Anschuldigung hat der Orden erhebliche Zweifel: Die Betroffene habe sich erstmals 2013 an die Diözese und dann 2016 an die Erlöserschwestern gewandt, so die Sprecherin. Der Bitte, "konkrete Schilderungen" der Ereignisse vorzulegen, sei die Frau erst Ende 2019 nachgekommen. Man habe die Vorwürfe "detailliert geprüft" und konnte "die Ereignisse, die sie uns geschildert hat – unter anderem den 'rituellen Missbrauch' durch Geistliche in der Kapelle – auf der Basis der uns vorliegenden Unterlagen und Aussagen nicht nachvollziehen".

"Die Geistlichen hatten keinen Schlüssel für das Gebäude."
Die Erlöserschwestern zu den Vorwürfen, an denen sie zweifeln

Vielmehr hätten "ausführliche Gespräche mit den noch lebenden Ordensschwestern", die in der Wickenmayerischen Kinderpflege gearbeitet hatten, ergeben, dass es dort "zu keiner Zeit Geistliche" gegeben habe, "die im Heim lebten, angestellt oder seelsorglich für die Kinder zuständig waren". Priester seien nur gekommen, "um ausschließlich mit den Ordensschwestern den Frühgottesdienst zu feiern". Die Sprecherin weiter: "Daher ist es für uns nicht nachvollziehbar, dass Geistliche mit den Kindern Kontakt hatten oder gar nachts ins Heim gekommen sein sollen. Die Geistlichen hatten keinen Schlüssel für das Gebäude."

Warten auf ein Gespräch mit dem Bischof

Was den Fall des Mannes, der in dem Beitrag zu Wort kommt, angeht, habe man dagegen "die Plausibilität eines Teils der Vorwürfe sehr wohl nachvollziehen" können. Die Schwester habe "klar und offen einen einmaligen sexuellen Übergriff und auch körperliche Züchtigung eingestanden" und 2019 Selbstanzeige erstattet. Das Verfahren wurde von der Staatsanwaltschaft wegen Verjährung eingestellt. 2019 habe man dem Betroffenen ein Gesprächsangebot gemacht. Man sei zuversichtlich, dass es auch zu einem Gespräch komme. "Zur Anerkennung des Leids" habe man ihm eine Entschädigung gezahlt.

Was halten die Erlöserschwestern davon, dass der Bischof wohl auch die Vorwürfe der Frau für "plausibel" hält? "Bischof Jung hat sich bisher nicht an uns gewandt, weder mit Fragen zur damaligen Situation in dem benannten Kinderheim, noch zu den Vorwürfen der Betroffenen", teilen die  Erlöserschwestern mit. "Für uns gehört dies zur Prüfung der Plausibilität." Der Orden sei jedenfalls "entschlossen, bei der Aufarbeitung mit der Diözese zusammenarbeiten, vor allem auch im Interesse der Betroffenen". So habe die Ordensleitung mit Blick auf die aktuellen Vorwürfe den Bischof Ende Mai um ein Gespräch gebeten. "Die Antwort auf diese Gesprächsanfrage steht noch aus."

 
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  • glaser.rudolf@t-online.de
    wenn das so war, kann ich nur sagen: "pfui teufel".
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  • ergo-oetken
    "Ein Priester, der fotografiert hat, mit Blitz,"
    Wie häufig MissbrauchstäterInnen ihre Verbrechen an Kindern per Foto und Film dokumentieren, demonstrieren die Ermittlungsergebnisse der Justizbehörden. Kinderpornografie (Missbrauchsabbildungen) fluten das digitale Netz. Teils sind diese Aufnahmen Jahrzehnte alt, in den Anfangsjahren des www. waren sie leicht aufzurufen, dann wurde das von den Anbieter der Plattformen reduziert.
    Priester gehörten vor Jahrzehnten zu den Personen, die genug Geld hatten, um sich hochwertige Fotoausrüstungen anzulegen und die Bilder/Filme selbst zu entwickeln. Bekannt wurde z.B. der Jesuit Ludger Stüper, jahrzehntelang Leiter des Aloisiuskolleg, der seine Opfer auf manische Weise ablichtete oder filmte.
    Anhand der Berichte der OpferzeugInnen könnten forensische SexualwissenschaftlerInnen Profile über diese mutmaßlichen Täter (Priester) und Täterinnen/Mittäterinnen (Erlöserschwestern) anlegen.
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  • martinbreuer
    "Die Geistlichen hatten keinen Schlüssel für das Gebäude."
    Das ist genauso blöde, als wenn man sagen würde, die Nazis sind gar nicht in Polen einmarschiert, weil sie keine gültigen Reisepässe hatten.
    Das beleidigt meine Intelligenz.
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  • ergo-oetken
    Solche, betont naiv vorgetragenen Scheinargumente seitens der Ordensverantwortlichen zeigen, wie wichtig es ist, den Opfern genau zuzuhören und sie medial zu unterstützen. Sollte die nächste Bundesregierung wie gefordert, eine Wahrheitskommission einrichten, wäre mediale Begleitung für deren Erfolg maßgeblich. Denn die Kirchen durchziehen Staat und Gesellschaft immer noch wie ein Pilzgeflecht.
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  • martinbreuer
    Eine medial begleitete Wahrheitskommission ist schon in Ordnung, allerdings sollten die Betroffenen-Beiräte in Kontinuität weiterarbeiten. Den in Kommissionen eingesetzten Experten fehlt nämlich meistens etwas Entscheidendes: Die Betroffenheit.
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  • ergo-oetken
    Selbstverständlich könnte eine Wahrheitskommission nur effizient arbeiten, wenn ein Teil ihrer Mitglieder selbst Missbrauchsopfer (ErfahrungsexpertInnen) sind. Es gibt unter zum Thema engagierten Fachleuten etliche Betroffene, die sich aber nur in Ausnahmefällen aus berechtiger Sorge vor Diffamierung als solche zu erkennen geben. Solche DoppelexpertInnen wären die ideale Besetzung für solche Kommissionen.
    Institutionelle Betroffenenbeiräte werden meist nur aus Gründen der PR eingesetzt. Denn sobald sie ihren offiziellen Auftrag erfüllen (beraten nämlich), reagieren die institutionell Verantwortlichen mit Widerstand, der bis hin zu Diffamierungen und Intrigen geht. Trotzdem ist die Arbeit der Betroffenenbeiräte sehr wertvoll, denn es offenbart sich dabei immer mehr, was von Anfang an klar war: Institutionen, die über viele Jahrzehnte hin TäterInnen geschützt, ihnen teils sogar das Missbrauchen erst ermöglicht haben, können nicht selbst aufarbeiten.
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  • ergo-oetken
    Die Erlöserschwestern, zu denen auch die Niederbronner Schwestern und die Mallersdorfer Schwestern gehören, sollen über ein Vermögen von mehreren Milliarden Euro verfügen. Sie betreiben Krankenhauskonzerne und soziale Einrichtungen. Die Presse sollte der Frage nachgehen, woher dieses viele Geld stammt. Ein Mangel an Kooperationsbereitschaft bei der Beantwortung dieser Frage ergibt sich vermutlich aus dem Umstand der Geschäftsherrenhaftung, die jüngst diskuiert wurde, als es um den von der Kanzlei Gehrcke im Auftrag des Erzbistum Köln veröffentlichten Untersuchungsbericht ging. Der Mainzer Strafrechtsprofessor Jörg Scheinfeld und KollegInnen haben dazu vor ein paar Tagen eine Expertise verfasst. Informationen finden sich im Netz.
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  • ergo-oetken
    "Man habe die Vorwürfe "detailliert geprüft" und konnte "die Ereignisse, die sie uns geschildert hat – unter anderem den 'rituellen Missbrauch' durch Geistliche in der Kapelle – auf der Basis der uns vorliegenden Unterlagen und Aussagen nicht nachvollziehen".

    Der Orden sollte auseinander setzten, wer die Vorwürfe überprüft hat, weshalb man sie angeblich nicht nachvollziehen kann und welche Gegenargumente es gibt. Ansonsten bleiben solche vagen Formulierungen nur Ausflüchte.
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  • ergo-oetken
    Der Bremer Verein "Vielfalt e.V." definiert Rituelle Gewalt so: Organisierte Rituelle Gewalt ist die systematische Anwendung schwerer körperlicher, psychischer und sexueller Gewalt in destruktiven Gruppierungen. Bei Ritueller Gewalt dient eine Ideologie (z.B. Satanismus, Faschismus, religiös begründete Ideologien) als Sinngebung und Rechtfertigung der Gewalt und als erlerntes Werte- und Normensystem. Es gibt Verbindungen zur Organisierten Kriminalität (Zwangsprostitution, Herstellung von Missbrauchsabbildungen, Drogenhandel etc.) und ein Schweigegebot. Ausstiegswillige werden unter Druck gesetzt, erpresst und verfolgt. In manchen Gruppierungen sind Familien generationenübergreifend eingebunden."
    Prostitution und Pornografie wären ohne Organisierten Missbrauch/Rituelle Gewalt gar nicht denkbar. Die Rate an auf Kinder ansprechbare Personen beträgt lt. dem Forensiker Thomas Knecht 20 %. 1 % aller Erwachsenen sind SadomasochistInnen. Den Erlöserschwestern ging es um Geld und Macht.
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  • ergo-oetken
    Wer sich über Organisierten Missbrauch in allen seinen Formen, darunter Ritueller Gewalt, informieren will, dem sei eine 2018 im Auftrag des BMFSFJ erstellte Fachkreisexpertise empfohlen. Sie ist unter dem Titel "Sexualisierte Gewalt in organisierten und rituellen Gewaltstrukturen" als PDF frei im Netz abrufbar.
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  • schlumpf100100@aol.com
    Früher wurden Kinder in der Schule mit der Rute geschlagen. Hat sich da schon mal jemand aufgeregt? Ich zähle das auch zu Gewalt. Man sollte das auch mal diskutieren und nicht verschweigen.
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  • ergo-oetken
    Die Prügelorgien, denen Kinder und Jugendliche früher unterzogen wurden, hatten oft genug eine starke sadistische Komponente, also einen eindeutig sexuellen Bezug. Wer so etwas in Kindheit und Jugend erleiden musste, kann in sich gehen und überprüfen inwieweit er beim prügelnden Erwachsenen Merkmale sexueller Erregung (Keuchen, Schwitzen, Speicheln, bei männlichen Tätern eine Erektion) oder eines Orgasmus (Stöhnen, Zucken, Absonderung von Sexualsekreten) bemerkt hat.
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  • hermannkoch@gmx.de
    Deshalb habe ich mit der Kirche nichts mehr am Hut.
    Es ist ein großer Unters hier, zwischen dem Glauben und der Amtskirche, mit ihrem z.T. perversen Verhalten.
    Käme Christus heute auf die Welt, er würde dieses Pack aus den Kirchen werfen.
    Aber es konnte der Missbrauch auch stattfinden, weil den Missbrauchten nicht geglaubt wurde und das selbst in den Familien. Aus diesem Grunde wurde geschwiegen.
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  • georg-ries@web.de
    warum wartet man als Betroffene jahrzehntelang ab??
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  • ergo-oetken
    Versetzen Sie sich bitte in die Lage eines Mädchens im Grundschulalter, das in einem Kinderheim leben muss und von vier erwachsenen Männern auf Initiative der Ordensfrauen, die das Heim führen, sadistisch gefoltert wird. Wie hätten Sie darauf als Kind reagiert?
    Wir müssen immer beachten, wie die destruktive Energie, die in der Sexualität Erwachsener steckt, v.a. wenn es sich um SadistInnen handelt, auf kindliche Opfer wirkt. Unser Organismus hat den Mechanismus der dissoziativen Amnesie entwickelt, um unseren Geist, unseren Körper und unsere Seele vor den schwerwiegendsten Folgen zu schützen. Deshalb kommen die Erinnerungen erst nach und nach zum Vorschein.

    Abgesehen davon, haben KirchenfunktionärInnen vor vielen Jahren schon dafür gesorgt, dass Opfern von Sexualstraftaten meist unterstellt wird, sie erzählten die Unwahrheit. Im Netz finden Sie unter den Stichwörtern "Glaubhaftigkeit", "Nullhypothese" und bei Eingabe des Namens "Prof. Max Steller" Informationen.
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  • christinezimmermann
    Meine zwei Brüder waren zu dieser Zeit in dieser Einrichtung. Der ältere wurde von den Schwestern halbtot geschlagen und dann in ein anderes Heim gebracht. Er ist mittlerweile
    gestorben. Der jüngere könnte ein Buch darüber schreiben. Züchtigung war an der Tagesordnung.
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  • ergo-oetken
    Vielleicht mag Ihr überlebender Bruder mit Ihnen zusammen ein Buch über seine Zeit im Kinderfolterlager der Erlöserschwestern schreiben? Das kann nicht nur heilsam sein, sondern auch helfen, den Lügengeschichten, die so viele Verantwortliche verbreiten, die Berichte von Opfern entgegen zu setzen.

    Alles Gute für Ihren Bruder und Sie!
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  • martinbreuer
    @christinezimmermann: Ich bin auch Angehöriger einer Betroffenen aus dieser Einrichtung.
    Ich habe bisher gute Erfahrungen mit dem neu konstituierten Betroffenenbeirat im Bistum Würzburg gemacht.
    Wenn Sie oder Ihr Bruder mit dem Beirat Kontakt aufnehmen möchten, finden Sie unter den folgenden Adressen geeignete Ansprechpartner:
    per mail: betroffenenbeirat[at]bistum-wuerzburg.de oder
    per Brief: Betroffenenbeirat im Bistum Würzburg, Postfach 1860, 63888 Miltenberg.
    Weitere Informationen zur Arbeit des Betroffenenbeirates finden Sie demnächst auf der Bistumsseite unter der entsprechenden Rubrik.
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  • sigrid.weissenberger@gmx.de
    Wenn man bedenkt, wie viele Taten von den Opfern aus Scham und Angst verschwiegen werden ... die Dunkelziffer liegt wahrscheinlich noch viel höher, als man sich vorzustellen vermag.
    Das lebenslange Leid der Opfer und die Auswirkungen auf ihr Leben ist unsäglich und belastend.
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  • ergo-oetken
    Die Rate an Personen, die in Kindheit/Jugend Opfer von Sexualstraftaten geworden sind beträgt unter Erwachsenenen laut der Studie von Häuser et. al. knapp 13 %. Unter Ehemaligen Heimkindern wird sie viel höher sein, was körperliche und seelische Gewalt angeht, sowieso. Es muss nicht verwundern, dass von den mehreren Millionen InsassInnen der von Kirchen getragenen Heime der Jahrzehnte nach dem Ende des WK II viele nicht alt geworden sind bzw. ihr Leben lang unter schwerwiegenden Traumafolgestörungen leiden. Selbst um ihre gesetzliche Entschädigung werden diese Menschen von den Netzwerken der Mächtigen und Einflussreichen geprellt (Opferentschädigungsrecht).

    Aber: der Einfluss der Kirchen schwindet in unserem Land und damit einhergehend vergrößert sich die Chance auf ein Stück Gerechtigkeit und angemessene Entschädigung.
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