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Prosselsheim
Rentner sucht verzweifelt barrierefreie und bezahlbare Wohnung rund um Würzburg: Wie ihm dabei geholfen wird
Thomas S. sucht seit eineinhalb Jahren eine barrierefreie Wohnung. Mit wenig Geld und gesundheitlichen Problemen hat er kaum Chancen auf dem Wohnungsmarkt.
Ein Rentner, der aufgrund einer Gehbehinderung in seiner Mobilität eingeschränkt ist, ist auf der Suche nach einer barrierefreien Wohnung rund um Würzburg.
Foto: Bassel Matar | Ein Rentner, der aufgrund einer Gehbehinderung in seiner Mobilität eingeschränkt ist, ist auf der Suche nach einer barrierefreien Wohnung rund um Würzburg.
Bassel Matar       -  Bassel Matar ist gebürtige Syrer. In seinem Heimatland hat er Journalismus studiert und war dort unter anderem als Sportreporter tätig. Seit 2015 lebt er in Deutschland. Er hat in verschiedenen Bereichen gearbeitet, unter anderem auch als Dolmetscher. Bassel Matar ist seit April 2024 Volontär bei der Main-Post.
Bassel Matar
 |  aktualisiert: 23.08.2024 02:40 Uhr

Thomas S. (Name geändert) geht gebückt. Er geht langsam, stützt sich auf seinem Gehstock ab. Zehn Stufen liegen noch vor ihm, bis er an seiner Haustür ist. Der Rentner aus Prosselsheim im Landkreis Würzburg will nur die Post aus dem Briefkasten holen, aber der Weg dorthin ist für ihn eine große Herausforderung, die größte seines Tages. Deswegen sucht er seit eineinhalb Jahren eine barrierefreie Wohnung – bislang aussichtslos.

Thomas S. hat Probleme mit der Lunge und ist auf Sauerstoffzufuhr angewiesen. Die Sauerstoffflasche steht in seinem Schlafzimmer im ersten Stock, der Schlauch reicht gerade von dort bis zu seiner Haustür. Außerdem hat er starke Rückenschmerzen. Der 71-Jährige wurde bereits mehrfach am Rücken operiert. Seine gesundheitlichen Probleme haben sich in den letzten Jahren zunehmend verschlimmert. "Für die Strecke zwischen meiner Wohnung und der Haustür brauche ich etwa eine halbe Stunde, weil ich nicht mehr gut laufen kann", sagt er.

Thomas S. wünscht sich eine barrierefreie Wohnung rund um Würzburg

"Ein Aufzug oder eine Wohnung im Erdgeschoss wären eine große Erleichterung für die Jahre, die mir noch bleiben", sagt der Mann und blickt aus dem Fenster neben seinem Bett in den blauen Himmel. Thomas S. hatte bisher keinen Erfolg bei seinen zahllosen Wohnungsanfragen rund um Würzburg. "Ich bin Rentner mit wenig Geld und gesundheitlichen Problemen. Kein Vermieter will mich", sagt er.

"Er braucht eine barrierefreie Wohnung. Und die gibt es in der Region nicht so häufig", sagt Heike Bracker, die seit sieben Jahren für "Fit for move" arbeitet und Thomas S. unterstützt. Das Projekt vom Caritasverband hilft benachteiligten Menschen auf dem Wohnungsmarkt zurechtzukommen.

Eine Mitarbeiterin von "Fit for move" hilft bei der Wohnungssuche

Thomas S. brauche nicht nur Hilfe bei der Wohnungssuche, sondern auch Zuspruch, sagt Bracker. "Es geht nicht spurlos an einem Menschen vorbei, wenn er sich in einer Notlage befindet und dann auch noch die x-te Absage erhält", sagt Bracker.

Der 71-Jährige tut sich vor allem mit den Online-Bewerbungen bei der Wohnungssuche schwer. "Ich kann das Handy benutzen, aber mit dem Internet bin ich nicht ganz vertraut. Früher gab es sowas nicht. Ich brauche Hilfe", sagt er. "Heutzutage läuft fast alles Online", erklärt Bracker. 

Allerdings könnte das Projekt "Fit for move" bald eingestellt werden. Wie berichtet, fördert der Landkreis das Projekt des Caritsverbands noch bis Mitte 2025. Wie es danach weitergeht, ist noch unklar. Es herrscht Uneinigkeit im Kreistag über die weitere Finanzierung.

Für Thomas S. bedeutet das, die anstrengende Treppe weiter nehmen zu müssen. Rauf und runter, jeden Tag. Bis er das eines Tages nicht mehr schafft oder eine barrierefreie Wohnung findet.

 
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  • Stefan Krug
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  • Gregor Ziems
    Bei den Bemühungen der Regierungen der letzten Jahrzehnte, einem Ministerpräsidenten der sich lieber mit sehr sinnvollen Debatten übers gendern beschäftigt und einer Wählerschaft die auf alle möglichen Scheindebatten hereinfällt dürfte sich bei so einem wichtigen Thema wie dem sozialen, inklusiven Wohnungsbau wenig tun.
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  • Silke Müller
    Es ist aber einfacher, öffentlich eine Bratwurst zu essen als solide und hart zu arbeiten. Und Schlagzeilen und Follower kriegt man so auch eher. Alles richtig gemacht, Herr Söder.
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