Radfahrer raus aus der Fußgängerzone? Diese Forderung von Seniorenbeirat und Seniorenvertretung wurde in der jüngsten Sitzung des Radverkehrsbeirats kontrovers, aber sachlich diskutiert. Das Ergebnis überrascht nicht: Das Gremium hat sich, wie auch schon einmal im vergangenen Jahr, mit großer Mehrheit dagegen ausgesprochen, Radlerinnen und Radler aus der Fußgängerzone zu verbannen.
Auch die Stadtverwaltung sieht keinen Grund für ein Verbot. Zum einen gebe es kaum Unfälle, zum anderen habe es über mehrere Jahre ein Radfahr-Verbot in der Schönbornstraße gegeben, dass wenig bis keine Wirkung gezeigt habe, betonte Thomas Oppmann vom Fachbereich Tiefbau und Verkehrswesen.
Aus Sicht des Seniorenbeirats ist dagegen die Sicherheit der Fußgängerinnen und Fußgänger nicht mehr gewährleistet. "Wir wollen die Schwächsten schützen. Es tut niemandem weh, in der Fußgängerzone sein Fahrrad zu schieben", sagte Siegbert Schneider als Vertreter des Seniorenbeirats.
Sperrung müsste kontrolliert werden
Dass es Radfahrer gibt, die sich in der Fußgängerzone rücksichtslos verhalten, streitet der Radverkehrsbeirat nicht ab. "Die Radler, die Probleme machen, werden wir mit Verboten aber nicht rausbekommen", so Alexander Vollert, der den Stadtteil Heuchelhof im Radverkehrsbeirat vertritt. Eine Sperrung der Fußgängerzone für Zweiräder müsste kontrolliert werden, um Wirkung zu entfalten. Thilo Wagenhöfer vom ADFC sprach sich daher gegen ein Verbot aus und forderte statt dessen strengere Kontrollen und Bestrafung rücksichtsloser Radfahrer durch Polizei und Kommunalen Ordnungsdienst.
Allgemeine Zustimmung gab es für den Vorschlag von Daniel Lenhart (Grombühl), Radfahrende durch eine bessere Beschilderung auf ihre Pflicht zur Schrittgeschwindigkeit und Rücksichtnahme gegenüber Fußgängerinnen und Fußgängern aufmerksam zu machen und die Radachsen rund um die Fußgängerzone zu ertüchtigen. Am Ende stimmten nur fünf von knapp 40 bei der Videokonferenz anwesenden Mitglieder des Radvekehrsbeirats für die Forderung der Seniorenvertretung.
Kommt Tempo 30 in der Neubaustraße?
In der dreistündigen Sondersitzung standen fast 30 Anträge aus den Reihen des Beirats auf der Tagesordnung. Dazu gehörte unter anderem der Wunsch, die Semmelstraße als direkte Verbindung von Stadtzentrum und Berliner Ring in eine Fahrradstraße umzuwidmen. Die tägliche Anzahl der Radfahrer würde das zulassen, bestätigte Tiefbauchefin Annette Messerer, die damit allerdings bis zum Abschluss der zahlreichen Innenstadt-Baustellen abwarten will: "Wir sind dran, dort wird sich etwas verändern." Weniger zuversichtlich ist sie, den Wunsch nach einer Einbahnregelung stadtauswärts für PKW in der Neubaustraße umsetzen zu können. Statt dessen soll dort Tempo 30 geprüft werden, um den Belangen des Radverkehrs gerecht zu werden.
Cool Herr Vollert!
Dann kann ich mit meinem Auto ja auch wieder auf dem Marktplatz parken und durch die Fußgängerzone brettern!
Mann, Mann, was verkommt dieses Land zu einer Räterepublik der egozentrischen Eigenbrötler!
Das wäre die gleich berechtigte Konsequenz.
Leider sind vor allem "Lieferdienste" auffällig. Erst gestern hat mich ein mit "Glücksbote oder Glücksbringer" ausgezeichneter Radler in der Fußgängerzone seitlich berührt. Zum "Glück" nur leicht. Trotzdem Fahrweise absolut Rücksichtslos.
Solche Situationen sind in der Fußgängerzone alltäglich. Kontrolle des Ordnungsdienstes??? Fehlanzeige. Dafür bekommt auch ein Roller mit Versicherungskennzeichen ein gnadenloses Ticket. Fahrräder haben eben keine Kennzeichen. (Noch nicht) Es wird Zeit!!!!
Eine häufigere und regelmäßige Kontrolle durch die Fahrradstreife der Polizei oder einer ähnlichen Einheit des Ordnungsdienstes sollte es schon lange geben. Also direktes Anhalten und Ahnden der Verstöße.
Solange es keine Kennzeichenpflicht für Fahrräder gibt, wird sich daran leider auch nichts ändern!
1.) Gegenüber PKW:
Möglichst viele Parkstreifen in Radwege umbauen - wie gerade diskutiert in der Weißenburgstraße.
2.) Gegenüber Fußgängern:
Die Fußgängerzone darf natürlich auch für Fahrräder benutzt werden.
Glaubwürdigkeit wird hier nicht gerade geschaffen.
By the way: Was haben Sie mit Fußgängerzonen zu tun? Ich dachte bisher, Sie bewegen sich ausschließlich mit Ihrem heißgeliebten Verbrenner fort…
Beschränkung des Gemeingebrauchs
(1) Der Gemeingebrauch im Fußgängerbereich „Innenstadt“ ist durch die Widmung auf den
Fußgängerverkehr beschränkt.
(2) Der Gemeingebrauch im Fußgängerbereich „Heuchelhof“ ist mit Ausnahme des Place de
Caen durch die Widmung auf den Fußgänger- und Fahrradverkehr beschränkt. Auf dem Place de Caen ist der Gemeingebrauch auf den Fußgängerverkehr beschränkt.
Warum muss man hier große Diskussionen führen wenn doch alles festgelegt ist ?
dass sich alle "vernünftigen" Leute alle Extrawürste sichern wollen die sie kriegen können, wenn das niemand kontrolliert...