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Würzburg/El Arenal
Prozess muss von vorne beginnen: Haben Würzburger Studenten auf Mallorca wirklich Polizisten verprügelt?
Nach einer Party auf Mallorca sollen Studenten aus Würzburg zwei Bundespolizisten verletzt haben. Am Dienstag stehen die jungen Männer erneut vor Gericht.
Im Oktober 2022 stand fest: Der Prozess am Landgericht Würzburg um eine Prügelei auf Mallorca wird sich noch lange hinziehen. Jetzt wird die Verhandlung fortgesetzt. 
Foto: Thomas Obermeier | Im Oktober 2022 stand fest: Der Prozess am Landgericht Würzburg um eine Prügelei auf Mallorca wird sich noch lange hinziehen. Jetzt wird die Verhandlung fortgesetzt. 
Jonas Keck
 |  aktualisiert: 09.02.2024 12:15 Uhr

Der Prozess um zwei Würzburger Studenten, die auf Mallorca zwei deutsche Polizisten verprügelt haben sollen, geht am Dienstag, 25. April, um 9 Uhr von vorne los. Das Berufungsverfahren am Landgericht Würzburg wurde seit Oktober 2022 ausgesetzt, weil Auswertungen von WhatsApp-Verläufen fehlten und die Verhandlung deshalb nicht innerhalb der zulässigen Unterbrechungsfristen fortgesetzt werden konnte. Nun beginnt die Beweisaufnahme erneut.

Im August 2019 sollen die beiden damaligen Studenten zwei Bundespolizisten aus Hessen während eines Urlaubs auf der spanischen Insel krankenhausreif geschlagen haben. Im Oktober 2021 wurden die beiden in Würzburg in erster Instanz wegen gefährlicher Körperverletzung zu Freiheitsstrafen von je zwei Jahren verurteilt – ohne Bewährung. Die Angeklagten legten Berufung ein.

Es kamen Zweifel auf, dass tatsächlich die Täter auf der Anklagebank saßen. Auch nach vier Verhandlungstagen war im Oktober 2022 noch nicht klar, was passiert war. Richterin Susanne Krischker stellte eine Frage in den Raum, die bis heute offen ist: "Waren die beiden Angeklagten die Täter oder handelt es sich um eine Verwechslung?"

Haben Polizisten im Flugzeug aus Mallorca wirklich die richtigen Männer erkannt?

In der ersten Instanz bei der Verhandlung vor dem Würzburger Amtsgericht im Oktober 2021 hatten die Angeklagten bereits bestritten, die Polizisten an der Strandpromenade Playa del Palma im Party-Ort El Arenal angegriffen zu haben.

Offenbar nur durch Zufall konnten sie überhaupt ausfindig gemacht werden: Einer der verletzten Polizeibeamten saß beim Rückflug in der Maschine, die auch die Studenten gebucht hatten. Er war sich sicher, unter ihnen einen der Angreifer zu erkennen. Er veranlasste, dass die Bundespolizei am am Frankfurter Flughafen die Personalien der Männer festhielt.

Neun Verhandlungstage sind am Landgericht Würzburg angesetzt

Die Chatverläufe auf den Smartphones der Geschädigten sollten für mehr Klarheit sorgen, was sich in jener Nacht auf Mallorca zugetragen hat. Doch weil mehrere Prozessbeteiligte die Dateien nicht rechtzeitig erhalten hatten, konnten die Text- und Sprachnachrichten damals nicht in die Beweisaufnahme eingehen. Zudem sollen auch die Handys der Angeklagten erneut untersucht werden.

Die Strafprozessordnung sieht vor, dass eine Hauptverhandlung bis zu drei Wochen unterbrochen werden darf. Weil innerhalb dieser Frist kein weiterer Termin gefunden werden konnte, zu dem alle Beteiligten Zeit hatten, setzte die Richterin den Prozess aus.

Nun will das Gericht offenbar sicherstellen, dass sich dieses Missgeschick nicht wiederholt: Neun Prozesstage sind im Kalender des Landgerichts Würzburg für den zweiten Anlauf des Berufungsverfahrens vorgemerkt.

 
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