
Der internationale Protest pro-palästinensischer Studentengruppen gegen die militärischen Reaktionen Israels auf den Angriff der Hamas im Oktober 2023 ist auch an der Würzburger Uni angekommen. Von Montag bis Freitag kampierten Anhänger der Gruppe "Students for Palestine Würzburg" am Campus Hubland.
Bis auf einen Zwischenfall verlief die Veranstaltung unauffällig, heißt es von der Hochschule. Die Polizei Würzburg bestätigt: Am Donnerstagabend kam es zu einem Wortgefecht, als pro-israelischen Demonstranten eine spontane Gegendemo anmeldeten und sich die Lager mit Megaphonen gegenüber standen. Sonst blieb die Lage ruhig.
Pro-Palästina-Gruppe richtet auf Social Media Forderungen an die Uni Würzburg
Im Internet listeten die Organisatoren diverse Forderungen an die Hochschule auf. Sie wollen den "Abbruch der Beziehungen zu israelischen Universitäten" und einen "akademischen Boycott" sowie eine "klare Änderung der Haltung und Ausdruck der Solidarität mit Palästina".
Die Verbindung zwischen der Würzburger Hochschule und Israel ist eng: Seit fast 20 Jahren kooperiert die Würzburg Julius-Maximilians-Universität (JMU) mit der Tel Aviv University. Auch mit dem Technion - Israel Institute of Technology in Haifa hat die Uni eine Partnerschaft.
Was sagt die Julius-Maximilians-Universität zum Protest-Camp und den Forderungen?
"Die Forderungen haben uns nicht auf offiziellem Weg erreicht", sagte Uni-Pressesprecherin Esther Knemeyer auf Nachfrage. Eine Antwort gibt eine Pressemeldung der Universität dennoch: "Die Universität Würzburg ist eine politisch neutrale Institution" mit den "wesentlichen Aufgaben, allen Mitgliedern ein friedliches und respektvolles Universitätsleben zu ermöglichen". Darüber hinaus weist die JMU darauf hin, dass sie "weder Veranstalterin noch Organisatorin oder Unterstützerin dieser Aktion ist".
Bereits in laufenden Sommersemester habe es Angebote zum wissenschaftlichen Austausch über den Nahostkonflikt gegeben, auch fürs Wintersemester sei das geplant. "Wir (...) fördern respektvollen, kritischen und differenzierten Diskurs (...) auch zu kontroversen Themen", heißt es in der Pressemitteilung.
Im Camp gab es indes diverse Pro-Palästina-Infoveranstaltungen, unter anderem einen Vortrag zur Geschichte Palästinas, gehalten von der revolutionären kommunistischen Partei. Dazu gab es Vorträge zu "Umgang mit Repressionen: Was dich in Deutschland erwartet" oder "Warum Antizionismus notwendig ist".
Wie zufrieden die Organisatoren mit dem Camp sind und in welchem Verhältnis sie zu den Free-Palestine-Demos in Würzburg stehen, war bis Redaktionsschluss nicht zu erfahren. Am Freitagmorgen war laut den Anwesenden im Camp das "Press-Team" nicht vor Ort, es wurde um eine Anfrage auf Instagram gebeten. Eine Antwort stand zu Redaktionsschluss noch aus.
Es ist richtig, dass die aktuelle, nationalistische israelische Regierung Palästinenser diskriminiert, vertreibt und benachteiligt. Aber NICHTS, wirklich absolut NICHTS kann den Terror des 7. Oktober 2023 rechtfertigen, wo die Hamas unschuldige und unbeteiligte Zivilisten, die einfach nur feiern wollten, gnadenlos abgeschlachtet hat.
Aber es war doch genauso klar, dass die aktuelle Regierung mit ihrer Einstellung bei so einem Massaker wie Anfang Oktober gnadenlos zurückschlagen würde! Daher meine Vermutung: Die Hamas wollte hier einen Flächenbrand entzünden, indem sie auf die Solidarität anderer palästinensischer Länder und Organisationen gebaut hat. Zivilisten - sowohl auf israelischer wie palästinensischer Seite sind denen vollkommen egal - "menschliche Schutzschilde" - oder warum verkriechen sie sich unter Wohnhäusern und Krankenhäusern mit ihren Terrorzellen?
Dass die aktuelle israelische Regierung in die aufgeheizte Stimmung eher noch Öl ins Feuer gegossen hat, ist auch unbestreitbar!
Aber es gibt NICHTS, absolut NICHTS, das diesen barbarischen Angriff auf unschuldige (teils fröhlich feiernde - siehe Musikfestival) Menschen auch nur ansatzweise rechtfertigen könnte!
Dass die israelische Regierung dies zu einem Vorwand nehmen würde, gnadenlos zurückzuschlagen, hätte jedem vorher klar sein müssen (und ich traue der Hamas zu, das einkalkuliert zu haben, eventuell mit dem Ziel einer Solidarisierung unter den Arabern um einen Flächenbrand auszulösen!)
Und solange bei diesem „Protest-Camp“ nur eine so einseitige Betrachtung und Beurteilung der Situation geschieht, ist diese Position mit der der israelischen Regierung gleichzusetzen und nicht ernst zu nehmen!
Es sind die Spielregeln der Uni einzuhalten! Und auch die des Gastgeberlandes!
Wer das nicht tut sollte sich überlegen ob er hier richtig ist!
ich fürchte, hier gibt’s kein Gastgeberland - das dürften zum großen Teil deutsche Studis sein, die da „protestieren“
es gibt kein Gastgeberland - die Initiatoren kommen im Artikel doch deutlich zum Ausdruck: revolutionäre, kommunistische Partei!
Ich fürchte, dass das tatsächlich vorwiegend deutsche "Protestierende" sind!