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Würzburg
Protest-Camp vor der Uni Würzburg: Pro-Palästina-Gruppe stellt Forderungen an die Hochschule
Die "Students for Palestine Würzburg" kampierten eine Woche lang am Campus Hubland der Uni Würzburg. Was die Gruppe von der Hochschule fordert.
Protestcamp am Hubland: Die Gruppe 'Students for Palestine Würzburg' protestierte eine Woche lang an der JMU. 
Foto: Daniel Peter | Protestcamp am Hubland: Die Gruppe "Students for Palestine Würzburg" protestierte eine Woche lang an der JMU. 
Lara Meißner
 |  aktualisiert: 10.07.2024 02:45 Uhr

Der internationale Protest pro-palästinensischer Studentengruppen gegen die militärischen Reaktionen Israels auf den Angriff der Hamas im Oktober 2023 ist auch an der Würzburger Uni angekommen. Von Montag bis Freitag kampierten Anhänger der Gruppe "Students for Palestine Würzburg" am Campus Hubland.

Bis auf einen Zwischenfall verlief die Veranstaltung unauffällig, heißt es von der Hochschule. Die Polizei Würzburg bestätigt: Am Donnerstagabend kam es zu einem Wortgefecht, als pro-israelischen Demonstranten eine spontane Gegendemo anmeldeten und sich die Lager mit Megaphonen gegenüber standen. Sonst blieb die Lage ruhig.

Pro-Palästina-Gruppe richtet auf Social Media Forderungen an die Uni Würzburg

Im Internet listeten die Organisatoren diverse Forderungen an die Hochschule auf. Sie wollen den "Abbruch der Beziehungen zu israelischen Universitäten" und einen "akademischen Boycott" sowie eine "klare Änderung der Haltung und Ausdruck der Solidarität mit Palästina".

Die Verbindung zwischen der Würzburger Hochschule und Israel ist eng: Seit fast 20 Jahren kooperiert die Würzburg Julius-Maximilians-Universität (JMU) mit der Tel Aviv University. Auch mit dem Technion - Israel Institute of Technology in Haifa hat die Uni eine Partnerschaft.

Was sagt die Julius-Maximilians-Universität zum Protest-Camp und den Forderungen?

"Die Forderungen haben uns nicht auf offiziellem Weg erreicht", sagte Uni-Pressesprecherin Esther Knemeyer auf Nachfrage. Eine Antwort gibt eine Pressemeldung der Universität dennoch: "Die Universität Würzburg ist eine politisch neutrale Institution" mit den "wesentlichen Aufgaben, allen Mitgliedern ein friedliches und respektvolles Universitätsleben zu ermöglichen". Darüber hinaus weist die JMU darauf hin, dass sie "weder Veranstalterin noch Organisatorin oder Unterstützerin dieser Aktion ist".

Bereits in laufenden Sommersemester habe es Angebote zum wissenschaftlichen Austausch über den Nahostkonflikt gegeben, auch fürs Wintersemester sei das geplant. "Wir (...) fördern respektvollen, kritischen und differenzierten Diskurs (...) auch zu kontroversen Themen", heißt es in der Pressemitteilung.

Im Camp gab es indes diverse Pro-Palästina-Infoveranstaltungen, unter anderem einen Vortrag zur Geschichte Palästinas, gehalten von der revolutionären kommunistischen Partei. Dazu gab es Vorträge zu "Umgang mit Repressionen: Was dich in Deutschland erwartet" oder "Warum Antizionismus notwendig ist".

Wie zufrieden die Organisatoren mit dem Camp sind und in welchem Verhältnis sie zu den Free-Palestine-Demos in Würzburg stehen, war bis Redaktionsschluss nicht zu erfahren. Am Freitagmorgen war laut den Anwesenden im Camp das "Press-Team" nicht vor Ort, es wurde um eine Anfrage auf Instagram gebeten. Eine Antwort stand zu Redaktionsschluss noch aus.

 
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Lara Meißner
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  • Herbert Stapff
    Wenn alle Studenten, die aus einem Land kommen, das in Kriegshandlungen verwickelt ist, die Uni wie gefordert verlassen würden, blieben wohl nur noch eine Handvoll übrig.
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  • Irmgard Engert
    Tut mir leid, aber das, was da veranstaltet wird, geht gar nicht!
    Es ist richtig, dass die aktuelle, nationalistische israelische Regierung Palästinenser diskriminiert, vertreibt und benachteiligt. Aber NICHTS, wirklich absolut NICHTS kann den Terror des 7. Oktober 2023 rechtfertigen, wo die Hamas unschuldige und unbeteiligte Zivilisten, die einfach nur feiern wollten, gnadenlos abgeschlachtet hat.
    Aber es war doch genauso klar, dass die aktuelle Regierung mit ihrer Einstellung bei so einem Massaker wie Anfang Oktober gnadenlos zurückschlagen würde! Daher meine Vermutung: Die Hamas wollte hier einen Flächenbrand entzünden, indem sie auf die Solidarität anderer palästinensischer Länder und Organisationen gebaut hat. Zivilisten - sowohl auf israelischer wie palästinensischer Seite sind denen vollkommen egal - "menschliche Schutzschilde" - oder warum verkriechen sie sich unter Wohnhäusern und Krankenhäusern mit ihren Terrorzellen?
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  • Helga Scherendorn
    Zelte abreißen und entsorgen, fertig ist der Lack
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  • Irmgard Engert
    Das, was Israel über Jahrzehnte mit den Palästinensern gemacht hat - war ein no-go.
    Dass die aktuelle israelische Regierung in die aufgeheizte Stimmung eher noch Öl ins Feuer gegossen hat, ist auch unbestreitbar!
    Aber es gibt NICHTS, absolut NICHTS, das diesen barbarischen Angriff auf unschuldige (teils fröhlich feiernde - siehe Musikfestival) Menschen auch nur ansatzweise rechtfertigen könnte!
    Dass die israelische Regierung dies zu einem Vorwand nehmen würde, gnadenlos zurückzuschlagen, hätte jedem vorher klar sein müssen (und ich traue der Hamas zu, das einkalkuliert zu haben, eventuell mit dem Ziel einer Solidarisierung unter den Arabern um einen Flächenbrand auszulösen!)
    Und solange bei diesem „Protest-Camp“ nur eine so einseitige Betrachtung und Beurteilung der Situation geschieht, ist diese Position mit der der israelischen Regierung gleichzusetzen und nicht ernst zu nehmen!
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  • Ulrich Wilhelm Kretzer
    "Boycott?". Da waren bestimmt keine Germanistik-Studenten im Zeltlager.
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  • Hiltrud Erhard
    Eine Uni darf sich nicht erpressen lassen!
    Es sind die Spielregeln der Uni einzuhalten! Und auch die des Gastgeberlandes!
    Wer das nicht tut sollte sich überlegen ob er hier richtig ist!
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  • Irmgard Engert
    Liebe Frau Erhard,
    ich fürchte, hier gibt’s kein Gastgeberland - das dürften zum großen Teil deutsche Studis sein, die da „protestieren“
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  • Irmgard Engert
    Liebe Frau Erhard,
    es gibt kein Gastgeberland - die Initiatoren kommen im Artikel doch deutlich zum Ausdruck: revolutionäre, kommunistische Partei!
    Ich fürchte, dass das tatsächlich vorwiegend deutsche "Protestierende" sind!
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  • Paula Werthmann
    Unverschämt!
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  • Christian Lutz
    Die Forderung nach Abbruch der Zusammenarbeit mit israelischen Hochschulen zeigt doch eindeutig, dass es den "Protestierenden" nicht nur um eine Verurteilung der Situation in Gaza geht, sondern um eine Entkoppelung vom...und Diffamierung des israelischen Volkes. Dies ist natürlich untragbar und wird (hoffentlich) nicht geschehen. Fast unerträglich für einen Spaziergänger für mich , waren auch das aggressive "unintellektuelle" Geschrei am Donnerstag der Palestina-Protestler...aber vielleicht ist man das einfach aus dem beschaulichen Würzburg (noch) nicht gewohnt.
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  • Michael Riedner
    Allein schon die Forderung Abbruch zu israelischen Universitäten ist ein Ausschluss und das Camp sollte geräumt werden.
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  • Erna Müller
    Diesem Gebaren sollte eigentlich keinerlei Zeile verschwendet werden. Automatische Sippenhaft für alles jüdische, sind Forderungen aus der Steinzeit.
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