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Würzburg
Zwei Demos zum Krieg in Nahost in Würzburg: Nun wird Verdacht der Volksverhetzung geprüft
Pro-israelische und pro-palästinensische Demonstranten standen sich am Sonntag in Würzburg gegenüber. Nun beschäftigen zwei Redner die Staatsanwaltschaft.
Rund 200 Menschen demonstrierten am Sonntag in der Würzburger Innenstadt gegen den Krieg im Gazastreifen. 
Foto: Silvia Gralla | Rund 200 Menschen demonstrierten am Sonntag in der Würzburger Innenstadt gegen den Krieg im Gazastreifen. 
Lara Meißner
 |  aktualisiert: 19.01.2024 03:11 Uhr

Rund 200 pro-palästinensische Demonstranten standen am Sonntagnachmittag rund 50 pro-israelischen Demonstranten auf dem Würzburger Marktplatz gegenüber. Im Nachgang ermittelt die Staatsanwaltschaft laut Würzburger Polizei nun gegen einen pro-palästinensischen Redner wegen der "Billigung von Straftaten", der Verdacht der Volksverhetzung wird bei einem weiteren Redner der gleichen Demo geprüft.

Fotoserie

"Lasst uns zusammen stehen, ein gemeinsames Ziel verfolgen, die Befreiung Palästinas!" Mit diesen Worten lud der Socialmedia-Account ""Wue for Palestine" vor über einer Woche zur Demo am Würzburger Marktplatz. "Organisiert von Privatpersonen" steht neben dem Bild, das auf Instagram hochgeladen wurde, mehr erfährt man nicht über die Organisatoren. 

Anzeige für den Anbieter Instagram über den Consent-Anbieter verweigert

Kurz nach der Veröffentlichung des Termins rief dann die Deutsch-Israelische Gesellschaft Würzburg zu einer Demo zur selben Uhrzeit am selben Tag am unteren Markt auf. Auch sie überschreiben ihre Demo mit dem Slogan" Free Gaza", allerdings ergänzt um den Zusatz "from Hamas". Weiter heißt es im Text:

Anzeige für den Anbieter Instagram über den Consent-Anbieter verweigert

"Billigung von Straftaten" angezeigt

"Für diesen Sonntag ist eine 'Free Palestine' Demo angekündigt. (...) Wer 'Free Palestine' ruft, aber den antisemitischen Terror aber nicht als solchen benennt, hat kein ehrliches Interesse an den Menschen in Gaza", hieß es dort.

Letzlich standen 200 Demonstranten auf pro-palästinensischer Seite 50 Demonstranten auf pro-israelischer Seite gegenüber. Die beiden Demos liefen laut Polizei friedlich ab: "Der Polizei sind keine Konfliktsituationen bekannt", heißt es auf Anfrage der Redaktion. 

Rund 50 Menschen demonstrierten auf pro-israelischer Seite. 
Foto: Silvia Gralla | Rund 50 Menschen demonstrierten auf pro-israelischer Seite. 

Allerdings werde laut Polizei gegen einen Redner der pro-palästinensischen Versammlung eine Anzeige wegen der "Billigung von Straftaten“ erstattet. Die Aussage eines weiteren Redners derselben Versammlung werde derzeit von der Staatanwaltschaft auf Volksverhetzung geprüft. 

Bereits Mitte Dezember war in Würzburg eine pro-palästinensische Demo abgehalten worden. Auch auf dieser Demo wurde mehrere Plakate eingezogen, zwei Plakate sind nun ebenfalls Gegenstand der von Ermittlungen. Außerdem sei rund 20 Leuten das Tragen spezieller Schals untersagt worden, da auf diesen unter Umständen strafrechtlich relevante Schriftzüge zu lesen gewesen sein sollen. Diese Infos veröffentlichte die Stadt Würzburg im Nachgang an die Veranstaltung auf die Nachfrage des Stadtrates Konstantin Mack (Grüne) im Stadtrat.

 
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  • Matthias Stilp
    Beinhaltet die Solidarität mit der rechtsradikalen Regierung in Israel etwa kein Billigung von Straftaten???
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  • Klaus B. Fiederling
    ich finde es jammerschade, wenn sich Menschen gegenseitig bekriegen ob mit Waffengewalt oder verletzend verbalen Worten. Das letztere sitzt oftmals genauso tief in einem Menschen, wie wenn man sich gegenseitig das Leben zur warsten Hölle auf Erden macht. Es könnte so schein sein auf dieser Erde, wenn alle Menschen in Frieden miteinander leben würden. Muß immer wieder daran denken, wie letzthin der Fuchs in einem Kinderfilm meinte: "Die dümmeren Tiere sind doch die Menschen!" Wie recht dieser Vierbeiner doch hatte. Die Erde braucht uns nicht, aber wir !!!! brauchen die Erde um darauf leben zu können. Macht sie nicht mit aller Gewalt kaputt!!
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  • Stefan Fuchs
    Fr. Nöther, es handelt sich nicht um ein "Arafat-Tuch." Dieses Tuch ist seit jeher Kennzeichen des palestinänsichen Volkes.Ähnlich wie der Dreispitz zu unserer fränkischen Tracht gehört.
    Man sagt ja auch nicht zu dem jüdischen Davidsstern "Netanjahu-Stern".
    Oder sagt man bei uns in Franken "Söder-Dreispitz " ?
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  • Stefan Fuchs
    Anbei, unsäglich wenn deutsche Juden Angst haben müssen ihre Kippa zu tragen.
    Ähnlich bei den Palestinänsern mit ihrem Tuch.
    Trotz der Verblödung über telegramm, Tic-toc,usw...,bin ich froh in diesem freien Land leben zu dürfen.
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  • Barbara Fersch
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Jutta Nöther
    Mei, so hat man das Tuch halt früher genannt.
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  • Manfred Englert
    Da haben Sie ja recht, jeder kennt dieses Tuch unter der von Ihnen verwandten Bezeichnung. Belassen Sie es auch bitte dabei, Besserwisser gibt es halt immer wieder und wenn man dann auch noch eine Spitze gegen einen MP Söder anbringen kann, noch besser.
    Marhaba und ahlan ua sachlan (phonetisch).
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  • Jutta Nöther
    Ohne Wertung dieses Artikels mal eine durchaus ernst gemeinte Frage: Darf ich mein Arafat-Tuch, das ich seit bestimmt 30 Jahren besitze, jetzt nicht mehr tragen, weil man daraus ein Statement herausliest?
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  • Manfred Englert
    Die Kufiya, Bezeichnung des in Deutschland bezeichneten "Pali- "oder wie Sie es nennen "Arafattuch"( jeder kennt das Tuch unter den Bezeichnungen) stellt nach meiner Meinung seit 1972 das nationale Symbol der Palästinenser unter den Verdacht von Gewalt.
    Deshalb ist es für mich nicht verwunderlich, daß ein Träger dieses Symbols zunächst mal vorsichtig taxiert wird.
    Im Speziellen nun nach den gemeinen und hinterlistigen Vorkommnissen vom 7 Oktober 2023.
    Um Konflikte an Berliner Schulen zu vermeiden, ist es den Schulleitern freigstellt, Schülern das Tragen dieses Tuches zu verbieten.
    Zum anderen wurde das Tuch häufig und gerne von Teilnehmern in Demos getragen, meist hochgezogen, so daß es der Vermummung dienen konnte.
    Ich denke, verboten ist es nicht.
    Erinnerlich sind mir gewalttätige Milizionäre in den Jahren 1981/1982, die vor Morden in Beirut nicht zurückschreckten, was ich leider selbst miterleben mußte.
    Viell. denken Sie beim Tragen auch mal an mein Gesagtes
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  • Jutta Nöther
    Mach ich. Ich habe mein Tuch immer gerne getragen (selbst in meinem höheren Alter nun), aber momentan würde ich es nicht tun. Nicht weil ich Angst habe. Aber ich möchte nicht ungewollt Partei ergreifen.
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  • Thomas Hemmerich
    Auch ich kenne den Begriff "Arrafattuch" und wüsste auch nicht, wie es sonst nennen sollte.
    Da ich mich gerne so kleide wie ich es möchte und es mir gefällt, mach ich mir da wenig Gedanken darüber, welche Symbolik dahintersteckt. Aber sind wir jetzt soweit, dass man sich da nun In Deutschland Gedanken machen muss?

    Mich betrifft es jetzt nicht, denn ich trage solche ein Tuch schon seit sehr vielen Jahren nicht mehr. Aber wenn ich das möchte, muss ich nun "aufpassen "? Seltsame Zeiten.
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