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Würzburg
Probleme im Würzburger Ringpark: Fußgänger und Radfahrende teilen sich die Wege
Wenn Radler und Radlerinnen durch den Würzburger Ringpark sausen, gefährden sie Fußgänger. Was die Polizei dazu sagt und welche Lösungen es für das Problem gibt.
Eigentlich nicht erlaubt: Fahrrad fahren im Ringpark.
Foto: ArchivPatty Varasano | Eigentlich nicht erlaubt: Fahrrad fahren im Ringpark.
Lara Meißner
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:40 Uhr

Im Frühling beginnt die Radsaison: Statt sich im Auto durch den Würzburger Stadtverkehr zu stauen, steigen immer mehr Menschen aufs Rad. Deshalb ist so mancher Fußgänger in der Stadt jetzt besonders auf der Hut: Wo Radfahrer und Fußgänger die gleichen Wege nutzen, ist Konfliktpotential garantiert.

Beispiel Ringpark: Die "grüne Lunge der Stadt" ist durchzogen von Wegen, sie alle eint: Fahrradfahren ist hier - eigentlich - nicht erlaubt. "Das Befahren des inneren Ringparks mit dem Fahrrad oder Pedelec ist verboten. Die Wege des Ringparks sind als Gehwege deklariert", heißt es von der Polizei.

Wer aber am Wochenende etwa an der Teichanlage Klein Nizza spazieren geht, erlebt, wie Räder im Minutentakt die Wege der Parkbesucher kreuzen. Das kann gefährlich werden. Gerade Kleinkinder laufen im Bereich um die Spielplätze schnell auf die Fahrbahn, die eigentlich keine sein sollte. Theoretisch könnte von jedem, der im Inneren des Parks fährt, eine Geldbuße von 55 Euro verlangt werden - so viel kostet es, unerlaubterweise auf dem Gehweg zu fahren.

"Mit dem Fahrrad nimmt man gerne den kürzesten Weg."
Lore Koerber-Becker, Vorsitzende des VCD

Lore Koerber-Becker, Vorsitzende des VCD (Verkehrclub Deutschland) Kreisverband Mainfranken-Rhön, kennt das Problem: "Mit dem Fahrrad nimmt man gerne den kürzesten Weg", sagt sie. Der führt rund um die Innenstadt häufig durch den Park, auch wenn das nicht rechtens ist.

Außenalleen des Ringparks sind keine echte Alternative

Ihrer Meinung nach mangelt es zumindest in Teilen der Stadt schlicht an sinnvollen Alternativen für die Radfahrer und Radfahrerinnen: "Auf den schmalen Fahrradstreifen entlang des Ringparks, die auf der Straße verlaufen, wird man oft weggehupt, knapp überholt und abgedrängelt. Viele Autofahrer erwarten im Bereich des Ringparks, dass man nicht auf der Straße fährt, sondern in den geschotterten Außenalleen des Parks. Und auf den Außenalleen konkurriert man wiederum mit den Fußgängern um jeden Zentimeter."

In den sogenannten "Außenalleen", den geschotterten Wegen, die zwischen Ringpark und Straße verlaufen, darf zwar Rad gefahren werden, allerdings gilt der Weg als "Gehweg" mit dem Zusatz "Radfahrer frei". Die Stadt erklärt: "Das bedeutet, dass Radfahrende auf diesem Fußweg nur zu Gast sind". Zu Deutsch heißt das, dass Radfahrerinnen und Radfahrer auch auf den Außenalleen ihre Geschwindigkeit an die der Fußgänger anpassen müssen. Zu Stoßzeiten bleibt da teilweise nur das Schieben.

Denn zur Gefahr für Fußgänger können die hohe Geschwindigkeit mancher Radler werden. Die bringen vor allem Elektroräder auf die Wege: "Aufgrund der deutlichen Zunahme von Fahrrädern und auch Pedelecs im öffentlichen Straßenverkehr in den letzten Jahren, insbesondere jedoch seit Beginn der Pandemie, sind damit einhergehend auch steigende Unfallzahlen mit Radfahrbeteiligung zu verzeichnen," schreibt die Polizei auf Nachfrage. 214 Unfälle mit Radbeteiligung gab es 2021 im Stadtgebiet (41 davon mit E-Bikes). 2020 waren es 242 Unfälle (37 davon mit E-Bikes).  Zum Vergleich: 2010 waren es 170 Unfälle im Jahr.

Immer mehr Menschen steigen aufs Fahrrad mit E-Motor und sind nun wesentlich flotter unterwegs. Laut Statistikinstitut Statista wurden 2016 in Deutschland 610.000 E-Bikes verkauft, vergangenes Jahr waren es gut 2 Millionen.

Verwarnungen im "Knöllchenbereich"

Was bleibt als Lösung? "Kontrollen und Verständnis", sagt Maximilan Basser von der Pressestelle der Polizei. Sowohl Polizei als auch Ordnungsamt führt regelmäßig Kontrollen im Ringpark durch. "Wir befinden uns hier maximal im ,Knöllchenbereich', oft werden auch nur mündliche Verwarnungen ausgesprochen", sagt Basser. Für Verständnis zu werben, sei das wichtigste. Auch das Ordnungsamt der Stadt erklärt: "Bei Kontrollen im Ringpark setzt man aktuell auf Aufklärung, Prävention und Sensibilisierung."

Lore Koerber-Becker hat noch eine andere Idee: "Ziemlich viele Problem würden gelöst werden, wenn sich endlich Tempo 30 in den Innenstädten durchsetzen würde: Die Radfahrer kämen auf den Straßen sicher voran, die Fußgänger hätten ihre Ruhe und der Umwelt wäre auch gedient."

 
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Aufklärung, Prävention und Sensibilisierung

    Darf ich mal ungläubig lachen?

    Was würden denn all diese netten Leute davon halten, wenn ich ihnen zwecks Abkürzung von ein paar Metern über die Terrasse fahren und jede/n auf Seite klingeln würde, wer es wagt, auch nur ansatzweise in meiner Flugbahn herumzulatschen?

    Entweder die Parks sind eine Erholungszone, dann ist die Durchfahrt verboten und das wird durchgesetzt, oder sie gehören zur Verkehrsfläche, dann muss man allen Leuten erklären, dass der § 1 StVO mit der ständigen Vorsicht und gegenseitigen Rücksicht auch dort gilt und Seele-baumeln-lassen ("sich erholen") somit leider nicht drin ist.

    WÜ als Stadt des gelungenen Kompromisses kriegt wahrscheinlich eine "Lösung" fertig, mit der alle gleichermaßen unzufrieden sein können - z. B. dass man im Ringpark Leute nur nach vorherigem unflätigen Anschreien überfahren darf, aber dafür auch mit einem E-Scooter.
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  • sbrenner@arcor.de
    Wo sich Fußgänger und Radfahrer den Weg teilen gibt es Probleme. Das gleiche gilt wenn sich Rad- und Autofahrer den Raum teilen müssen.
    Wenn Radfahrer dann auch noch die genannte "Doorzone" beachten müssen, weil rechts die Autos parken wird es richtig eng.
    Die Lösung ist naheliegend: Parkstreifen in Radwege umwandeln - genug Platz für alle.
    So lange man aber noch nicht verstanden hat, dass öffentlicher innerstädtischer Raum einfach zu wertvoll ist um ihn als Lagerplatz für Privateigentum freizugeben- am besten noch kostenlos- wird sich daran leider nichts ändern.
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  • kej0018@aol.com
    @elmer
    Nur mal nebenbei: wo lagern denn Sie ihr Rad? Nicht jeder hat eine Garage oder einen Radabstellplatz im Hof, da wird das Rad ja auch gerne auf der Strasse, oder besser noch: auf dem Gehweg, geparkt. Ist das denn dann ok?
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  • sbrenner@arcor.de
    Das ist natürlich nicht ok. Widmen wir also auch ein paar Parkplätze in Radständer um. Wo ein Auto steht passen 20 Fahrräder hin. Mit entsprechenden Ständern auch 40. Ich bin dann auch gerne bereit, für so einen Platz zu bezahlen. Wissen sie was 1 qm in der Innenstadt kostet? Wie viel ein Auto davon braucht? Welchen Zeitanteil seiner Lebensdauer das Durchschnitsauto steht? Damit jeder es immer da stehen hat wo er es für sich gerade braucht?
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  • kej0018@aol.com
    @elmer

    Habe nichts gegen eine Umwidmung von einer notwendigen Anzahl PKW-Parkplätze in Fahrradabstellraum, der benutzt wird.
    Allerdings: wenn ich mein Auto stehen lassen will, um Rad zu fahren (oder Bus, oder laufen) dann brauche ich ja wohl einen Parkplatz. Es ist die absolute Illusion zu glauben, dass die Mehrzahl der Bürger in Zukunft ohne Automobil leben wird. Übrigens, auch E-Autos benötigen Platz.
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  • matthiasr
    Haben sich die Radfahrerrowdies ja an Verkehrsregeln gehalten?

    Da sollte die Polizei ruhig mal kontrollieren! Oder muss erst ein Kind schwer verletzt werden?
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  • info@softrie.de
    Möchte einmal erleben, dass ich als Autofahrer nur mal ermahnt werde
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  • christian.klippel@sw-anzeiger.de
    Wer über Lengfeld nach Würzburg fährt, nutzt als Radler meist die Beethovenstraße. Von dort geht es dann wie weiter in Richtung Residenz/Innenstadt? Genau, nämlich gar nicht. Für Pendler absoluter Nonsens. Drum ist der Ringpark als Querungsoption richtig und wichtig. Aber selbstverständlich mit Rücksicht auf Spaziergänger, Kinder und Waldis.
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  • g-rinke@t-online.de
    Nicht mal im Hauptfriedhof nimmt man Rücksicht auf die Fussgänger, auch diese Wege dort werden als Abkürzung genutzt - sehr traurig! Wo bleibt eine Kontrolle durch das Friedhofsamt?
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  • kej0018@aol.com
    @rinke
    Radfahren im Friedhof ist ein absolutes no go. Ich schlage vor, entsprechende Schikanen zu verbauen und könnte mir, ausser am Haupteingang, Drehkreuze oder versetzte Stahlbügel gut vorstellen.
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  • Michi_two@web.de
    ich als Radler finde es trotzdem gut, dass die Mainpost dieses Thema mal aufgreift. Es herrschen viele Unklarheiten, wo Fahrräder fahren dürfen und wo nicht. Oft werden Radler aus Unwissenheit von Autos auf der Straße zu „Erziehungszwecken“ knapp überholt, weil sie doch lieber auf dem „Radweg“ am Ringpark fahren mögen. Dass dort nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt ist, wissen viele Auto- und Radfahrende nicht. Pedelecs können aber 25 fahren, da will man dann auch nicht mit 7 auf dem Weg am Ringpark rumgurken. Hier könnte Aufklärung viele Konflikte befrieden. Ein Radfahrer gehört nämlich IMMER auf die Straße, außer es steht da so ein blaues Schild. Aktuell ist es aber leider für Radler schlimm, gerade hier auf der Straße zu fahren. Stichwort „Motorisierte Gewalt“. Wegen der Dooring-Zone müssen Radler nach rechts Abstand halten. Autos müssen zum Radler 1,5m Abstand halten. Geht das nicht, kein Überholen. Daran halten sich viele nicht. Das stresst und gefährdet Radler.
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  • Littlejoe
    Vorhandene Fahrradwege benutzen, man kann mit dem Auto auch nicht auf den Fahrradweg ausweichen, weil schneller oder schöner.
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  • Michi_two@web.de
    oh, wo befindet sich am Ringpark von der Sanderau aus kommend denn ein abgetrennter Radweg? Den kenne ich gar nicht.
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  • zwergenpapa69
    Wie schon in Ihrem Bericht steht: Fahrradfahrer nehmen immer den kürzesten Weg. Da ändert auch Tempo 30 nichts daran. Und Fußgängerzone sind in Würzburg nur Fußgänger spring Zonen!!
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  • Mainheini
    Der Ringpark ist ein Park zum spazieren, zum flanieren, zum laufen. Punkt. Außer Kleinkinderrädern und Kinderwagen haben dort keine Räder was zu suchen. Ganz einfach oder?
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  • holle4es
    Aber Ihrer Meinung nach sind doch Straßen ausschließlich für KfZ da, wo sollen Radfahrer denn dann fahren?
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  • Littlejoe
    Auf dem Radweg im Ringpark, dann halt langsamer.
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Seit mehreren Jahrzehnten

    geistert ein Phantom durch Würzburg: das Phantom der Fahrradachsen.

    Unklare Verkehrsführungen, erratisch hingestopselte "Fahrradstraßen", matschige Wege, gefährliche Nähe zum Kfz-Verkehr, abruptes Ende im Nichts - die Aufzählung könnte man beliebig fortführen.

    Und dann kommt noch irgendein Zertifizierer und bescheinigt der Stadt WÜ Fahrradfreundlichkeit.

    Wir fassen zusammen: Parkplätze kommen weg, Fußgängerzonen verdienen diese Bezeichnung nicht, als Radfahrende/r muss man aufpassen wie ein Schießhund, um mit den (ständig wechselnden) Bedingungen klarzukommen, und der ÖPNV bleibt so verbesserungswürdig wie seit Jahrzehnten - also muss die Würzburger Verkehrspolitik ein gelungener Kompromiss sein, da alle gleichmäßig unzufrieden sein können.

    Ein echtes Trauerspiel.

    Streicht den "Hochmögenden" im Stadtrat/ bei der Stadt endlich die Dienstwagen bzw. die kostenlosen Parkplätze, damit sie endlich auch was von ihrem angerichteten Stuss haben!!
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  • Auf eigenen Wunsch entfernt.
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  • pressestelle@lra-wue.bayern.de
    Dann machen Sie aber vorher das Fenster auf! Wüsste nicht, dass der Wernradwegverpfichtend zu benutzen ist. Finden Sie sich damnit ab, es gibt außer Ihnen noch andere Verkehrsteilnehmer. Deshalb schön Rücksicht nehmen und Abstand halten.
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