Um in den kommenden Wochen möglichst viele Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen zu verabreichen, hat die Politik diese Woche beschlossen, dass nicht nur - wie bisher - hauptsächlich in Arztpraxen, Impfzentren oder in Betrieben geimpft wird, sondern nun auch in Apotheken und Zahnarztpraxen. Der Bayerische Apothekerverband hatte sich bereits vor einigen Tagen grundsätzlich positiv zu Impfungen gegen das Coronavirus in Apotheken geäußert, eher skeptisch sieht dagegen Bayerns Kassenärztliche Vereinigung diese Entwicklung. Was aber halten die Apotheker und Zahnärzte im Raum Würzburg von der Absicht, dass künftig auch bei ihnen in der Praxis geimpft werden soll?
Apotheker und Pharmazierat Michael Sax aus der Stern-Apotheke in Grombühl findet es grundsätzlich erstmal gut, dass die Apotheker ihren Beitrag in der Pandemie leisten können. "Wenn es von der Politik so gewünscht ist, dass wir auch impfen, werden wir alles daran setzen, das auch umzusetzen." Aber: Mit dem Pieks loslegen könne man nicht sofort, es müsse zunächst Schulungen geben, ärztliche Unterweisungen sowie Praxisübungen für die Apotheker und Apothekerinnen. Auch die rechtliche Absicherung sei wichtig: "Denn, was ist, wenn ein Kunde doch unvorhergesehen auf den Impfstoff reagiert?" Das müsse vorher geklärt sein, so Sax, der Bezirksvorstand im Bayerischen Apothekerverband ist.
Impf-Modellprojekte - zum Beispiel für die Grippeimpfung - gebe es in einigen deutschen Apotheken schon, berichtet er weiter. Derzeit würden von Verbandsseite aus Schulungsinhalte auf Covid-19-Impfungen umgearbeitet. Wann die Apotheker wirklich loslegen können, da will sich Sax nicht festlegen. "Das wird vermutlich regional unterschiedlich sein." Zumal es derzeit stark von der Menge des verfügbaren Impfstoffs abhänge, "ob wir überhaupt gebraucht werden". Er dankt den Arztpraxen, die "im Moment eine absolut phänomenale Arbeit leisten, aber leider auch nicht soviel impfen können, wie sie gerne würden". Sax sieht es pragmatisch: "Wir werden dann gebraucht, wenn es genügend Impfstoff gibt, die personellen Ressourcen aber fehlen. Dann können wir Druck aus dem Kessel nehmen."
Warten auf grünes Licht
Die Apotheker-Kollegen Wolfgang Schiedermair von der Glocken-Apotheke und Frank Thiele von der Apotheke am Hubland-Center warten auf grünes Licht der bayerischen Staatsregierung und sehen das Impfen als Beitrag für die Gesellschaft. In anderen Ländern seien Apotheker und auch Pflegepersonal schon seit Jahrzehnten in Impf-Kampagnen eingebunden, erklärt Schiedermair: "Das ist bei uns auch möglich." Logistisch müsse jeder schauen, wie es zu stemmen sei, er werde fürs Impfen wahrscheinlich "unsere Beratungskabine beanspruchen und nach dem normalen Betrieb gegen Abend Termine anbieten".
Auch Zahnarzt Dr. Oliver Heilmann, der seine Praxis in der Sanderau betreibt, kann sich prinzipiell vorstellen, "meinen Beitrag in der Pandemie zu leisten und mitzuimpfen". Dass Zahnärzte dies fachlich können, stehe außer Frage, "schließlich sind wir ja beruflich mit Injektionen vertraut". Nun aber müssten erstmal die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. "Außerdem muss genügend Impfstoff da sein und gewährleistet sein, dass die - vor allem bei Biontech - notwendige Kühlkette eingehalten werden kann", sagt er. Im laufenden Praxis-Betrieb zu impfen, sei für ihn kaum möglich. Er könne sich aber vorstellen, einmal in der Woche, vielleicht auch samstags, Impftermine anzubieten. "Wenn ich gebraucht werde, würde ich auch im Impfzentrum mithelfen", fügt Heilmann an.
Auch Stephanie Dorn von der Würzburger Zahnarztpraxis Glitzerzahn steht schon in den Startlöchern: "Ich bin absolute Impfbefürworterin und, wenn ich etwas tun kann, damit diese Pandemie irgendwann zu Ende geht, dann mache ich das", sagt die Zahnärztin. Anbieten könnte sie Impfungen beispielsweise nach ihrer normalen Sprechstunde - "zum Beispiel eine Stunde täglich oder Ähnliches". Vielleicht, so ihre Hoffnung, lasse sich ja auch der ein oder andere ungeimpfte Patient noch von einer Impfung überzeugen.
Technische und juristische Vorbereitungen nötig
Wenn es nach dem Zahnärztlichen Bezirksverband Unterfranken mit Sitz in Würzburg geht, wäre die Impfkampagne wohl schon längst gestartet, denn: "Eigentlich war das Thema genau vor einem Jahr schon mal auf der Agenda", so der Bezirksvorsitzende Dr. Guido Oster, der auch Mitglied im Vorstand der Bayerischen Landeszahnärztekammer (BLZK) ist.
Aber auch jetzt sei es noch zu früh für Patienten, in der Praxis anzurufen und einen Termin zu vereinbaren, erklärt er. Laut Bundeszahnärztekammer und Kassenärztlicher Vereinigung sind die technischen und juristischen Vorbereitungen und die Impfstofflogistik noch nicht final geklärt, würden aber derzeit von den zuständigen Stellen unter Hochdruck erarbeitet. Wie Oster erklärt, geht es dabei auch um spezielle Software-Tools, damit zum Beispiel Beratungsunterlagen bereitgestellt oder QR-Codes für Impfzertifikate erstellt werden könnten. Es sei eben nicht so, dass etwas an einem Tag beschlossen werde, und sofort am nächsten Tag umgesetzt werden könne, so Oster. Wie es von der Bundeszahnärztekammer heißt: Die Informationen zum Start kommen rechtzeitig.
Ein Apotheker hat keine Medizin studiert, sondern eher Pharmazeutische Biologie (wenn überhaupt).
Wenn er selbst nicht Diabetiker sein sollte, so hat ein Apotheker in seinem Leben noch nie jemandem eine Spritze verabreicht.
Ich spreche einem Pharmazeuten die Fähigkeit ab, einen anaphylaktischen Schock nach einer Impfung zu erkennen, und sofort die richtigen Maßnahmen einleiten zu können. Dafür wurde der nie ausgebildet. Der hat sich in seinem Studium eher nur mit Pflanzen, und deren Wirkstoffen beschäftigt. Dazu kommt erschwerend das Problem, dass hier plötzlich massiv Kreuzgeimpft wird. Ich habe 2-mal Biontech bekommen und werde, dank Herrn Spahn, beim Boostern wahrscheinlich eher jetzt Moderna bekommen. Biontech habe ich gut vertragen, Doch was ist, wenn ich von einem Apotheker Moderna bekomme, und das nicht so gut läuft?
Zahnärzten traue ich das eher zu. Doch die sind mit Ihrem Job sehr gut durchgetaktet. Ob die wirklich Zeit dafür haben???
Der große Wurf ist das nicht.
Ich vermisse die Tierärzte, die können noch mit eingebunden werden.
Der Wuffi bekommt die Impfung gegen Staupe, das Herrchen gegen Corona.
Zum Schluß werden beide für ihr Stillhalten kurz getäschelt, und ein "Gut gemacht, mein Großer" gibts dann noch oben drauf.