Eine neue Weiterbildung soll Würzburgs Personalmangel in Kitas entgegenwirken. Denn bis zum Jahr 2025 werden 400 Fach- und Ergänzungskräfte in den Betreuungseinrichtungen der Stadt fehlen. Doch die Weiterbildung, bei der sich Quereinsteiger mit Erfahrung in anderen Berufen in 15 Monaten zur "Fachkraft mit besonderer Qualifikation" (FQK) weiterbilden können, erntete bei Fachverbänden wie der Erzieher-Gewerkschaft GEW, Kritik: Die Ausbildung sei nicht refinanziert und lohne sich für die Einrichtungen nicht, es bestehe die Gefahr, dass die Qualität der Betreuung durch weniger intensiv ausgebildetes Personal leiden könnte, ein Gesamtkonzept zur Problemlösung fehle und finanziell attraktiver werde der Job durch die neue Ausbildung auch nicht, so die Kritik.
In einer Stellungnahme wehrt sich die Stadt jetzt gegen diese Bedenken: "Uns ist natürlich bewusst, dass wir vor Ort mit diesem Qualifizierungsprojekt nicht den Fachkräftemangel in unseren Kitas per se beheben können", antwortet Gunther Kunze, Leiter des Fachbereichs Jugend und Familie der Stadt Würzburg, auf die von der GEW geäußerten Bedenken. Gar nichts tun, sei aber auch keine Lösung in Anbetracht der Situation.
Vielmehr sei die Ausbildung zur FQK nur ein Baustein, ganzheitlicher frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung gerecht zu werden – bei mehr Kindern und weniger Personal. Oberstes Ziel sei es, Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass die Qualität der Kinderbetreuung weiterhin erhalten bleibe. Dazu gehöre darüber hinaus, über den Personalnotstand, die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern, ihre Arbeitsbedingungen und über die Finanzierung von Kitas zu sprechen.
Auch die Stadt sieht akuten Handlungsbedarf: Seit dieser Woche finden Expertenrunden statt, an denen in Unterarbeitskreisen Dachverbände und städtische Fachbereiche beteiligt sind, heißt es in der Stellungnahme. "Konstruktiv und im Schulterschluss suchen wir in offenen Gesprächen gemeinsam Möglichkeiten, um steigendem Betreuungsanspruch bei weniger Personal gerecht zu werden" wird Kunze zitiert. Wenn, so Kunze weiter, unterstützenden Komponenten gleich mit Skepsis begegnet werde, sei dies nicht hilfreich. "Wir sitzen alle in einem Boot, die Kommune, die Kindertagesstätten, ihr Personal und Eltern und müssen daher zusammenarbeiten."
Die FQK-Weiterbildung wird in Würzburg ab April starten, 16 Personen werden teilnehmen und in Bereichen wie Entwicklungspsychologie und Pädagogik geschult. Dazu werden die Quereinsteiger und Quereinsteigerinnen 15 Monate lang zwei Tage im Monat die Schulbank drücken und parallel in einer Einrichtung Praxiserfahrung sammeln. Die Ausbildung zum Erzieher oder Erzieherin beziehungsweise zur Kinderpflegerin oder zum Kinderpfleger dauert hingegen wesentlich länger.
Aber hatten wir dass nicht mal so ählich mit Lehrern.
Das ganze gejammere ist nur noch peinlich und einem Industrieland wie Deutschland nicht würdig.
Als Voraussetzung ist ein mittlerer Schulabschluss erforderlich, kein Abitur.
Damit ist eine Qualifizierung von Quereinsteigern sehr wohl eine Option. Und ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung bestätigen, dass dies funktioniert. Teilweise leisten diese Quereinsteiger bessere Arbeit, da es wie überall auch auf Quaraktereigenschaften und Engagement der jeweiligen Mitarbeiter ankommt und nicht nur auf das, was auf dem Papier steht.