Der Personalmangel in den Würzburger Kitas spitzt sich zu. Jetzt musste eine erste städtische Kindertagesstätte ihre Öffnungszeiten deutlich reduzieren.
Nur noch von 7.30 Uhr bis 15.30 Uhr hat die Kita Schatzinsel in Rottenbauer neuerdings geöffnet. Zuvor war eine Betreuung in der Einrichtung von 7 Uhr bis 16.30 Uhr möglich. Das ist aufgrund des Personalmangels nicht mehr möglich, wie die Stadt mitteilte. Drei Vollzeitkräfte fehlen derzeit in der Einrichtung. Der Beschluss sei mit dem Elternbeirat abgestimmt. "Wir bedauern diesen Schritt, sehen uns aber gezwungen", so Pressesprecherin Claudia Lother. Betroffen sind 111 Kinder und ihre Familien.
Die Schatzinsel ist zwar die erste städtische Einrichtung, die ihre Öffnungszeiten reduzieren muss, aber nicht die erste in Würzburg: "Quer durch die Trägerlandschaft gibt es immer wieder kurzfristige Teil- und Ganzschließungen", heißt es weiter von der Stadt. Auch sechs Einrichtungen in nicht-städtischer Trägerschaft haben wie die städtische Schatzinsel-Kita in Rottenbauer aufgrund des Personalmangels ihre Öffnungszeiten dauerhaft eingeschränkt. Dazu kommen laut Lother "viele Einrichtungen, die aufgrund von Personalmangel aktuell nicht alle der theoretisch verfügbaren Plätze belegen können."
So sieht es in den Kitas unter der Trägerschaft der Stadt aus
Allein in drei der sechs städtischen Kitas fehlen derzeit laut Stadtverwaltung 6,5 Vollzeitstellen. "Das entspricht nur den nicht besetzten Stellen", betont Lother. "Darüber hinaus haben wir auch noch einen erhöhten Krankenstand zu kompensieren." Diese fällt nicht in die Rechnung mit hinein, anwesend ist das Personal aber trotzdem nicht.
Die Stadt sei derzeit permanent auf Personalsuche. Ende März findet eine weitere Runde Vorstellungsgespräche statt. Man hofft, die vakanten Stellen danach besetzen zu können und auch die Reduzierung der Öffnungszeiten in der Schatzinsel wieder rückgängig machen zu können.
Weitere Einschränkungen, wie etwa in Tübingen, wo die Stadtverwaltung in fast allen städtischen Kitas die Öffnungszeiten massiv beschränkt hat, seien derzeit nicht geplant. "Es hängt aber vom Personalbestand ab, ob es nötig werden wird, weitere Einschränkungen umzusetzen", so Lother.
Und das tut die Stadt, um das Problem in den Griff zu bekommen
Währenddessen bemüht sich die Stadt um Lösungen: Drei Kita-Arbeitskreise wurden Anfang des Jahres gegründet, die sich jeweils mit Personal, Finanzierung und Rahmenbedingungen in Kitas beschäftigen. "In diesen sollen die jeweiligen Entwicklungsfelder besprochen und Lösungsideen entwickelt werden, die auf kommunaler Ebene umsetzbar sind", so der Plan laut Lother. Nach einer ersten Kick-Off-Veranstaltung tagten die Arbeitskreise bereits ein erstes Mal und werden in der Folge wieder in gesamter Gruppe ihre ersten Ideen und Vorschläge gemeinsam diskutieren, heißt es von der Stadt.