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Würzburg
Paukenschlag am Mainfranken Theater Würzburg: Intendant Markus Trabusch verzichtet auf weitere Amtszeit
Markus Trabusch strebt keine Verlängerung seines Vertrags in Würzburg mehr an. Zuvor hatte der Personalrat heftige Kritik geübt. Was dem Intendanten vorgeworfen wird.
Will seinen Vertrag in Würzburg nicht mehr verlängern: Markus Trabusch, Intendant des Mainfranken  Theaters Würzburg. 
Foto: Thomas Obermeier | Will seinen Vertrag in Würzburg nicht mehr verlängern: Markus Trabusch, Intendant des Mainfranken  Theaters Würzburg. 
Sophia Scheder
 und  Torsten Schleicher
 |  aktualisiert: 19.04.2024 02:46 Uhr

Der Intendant des Mainfranken Theaters Würzburg, Markus Trabusch, verzichtet auf eine weitere Amtszeit in Würzburg. Seinen Entschluss, den er "aus Gründen der persönlichen Lebensplanung" getroffen habe, ließ Trabusch am Montagnachmittag per Pressemitteilung des Mainfranken Theaters verbreiten. Seine laufende Amtszeit endet 2026.

"Ich bin bei Ende meines Vertrages in zwei Jahren 64 Jahre alt und habe bis dahin 25 Jahre in Leitungsfunktionen öffentlicher Kulturinstitutionen gearbeitet. Davon übrigens die Hälfte in interimistischen Gebäudesituationen und Übergangsspielstätten. Nach der guten, aber auch herausfordernden Zeit am Mainfranken Theater möchte ich mich nach meinem Würzburger Engagement wieder vollständig auf die Kunst, die mein Lebensinhalt ist, fokussieren und Eigenes auf die Bühne bringen", so Trabusch in seiner Mitteilung.

Personalrat wandte sich mit Kritik an Würzburgs OB Schuchardt und den Stadtrat

Hintergrund der Entscheidung dürfte die heftige Kritik des Personalrats an die Theater-Intendanz sein: In einer an Oberbürgermeister Christian Schuchardt, die beiden hauptamtlichen Bürgermeister sowie Stadtratsfraktionen gerichteten E-Mail vom Freitag, die der Redaktion vorliegt, erhebt der Personalrat des Theaters heftige Vorwürfe an das Leitungsteam um Markus Trabusch. Die Belegschaft habe das Vertrauen in die Theaterleitung verloren. Die Forderung: ein Neubeginn – ohne den jetzigen Intendanten.

Die Lage am Mainfranken Theater sei "sehr schwierig" und "ohne Aussicht auf Besserung", heißt es in dem Schreiben, das nicht namentlich unterzeichnet ist. Es gebe eine hohe Mitarbeiterfluktuation, "sowohl im künstlerischen als auch im technischen Bereich". Als Gründe werden unter anderem "stark eingeschränkte Entscheidungsspielräume, irrwitzige Strukturen und Betriebsabläufe" sowie eine "nicht funktionierende Kommunikationskette" und mangelnde Wertschätzung angeführt.

Interessensvertretungen, darunter der Personalrat, würden missachtet. Dies und eine "fehlgeplante Theatersanierung" würden auf die Belegschaft eine "sinnzerstörende" und "die Gesundheit der Beschäftigten schädigende Wirkung" entfalten. 

Der Personalrat sieht laut der E-Mail das Renommee des Theaters beschädigt und macht dafür die Werkleitung um Intendant Trabusch verantwortlich: "Bei den Theatergewerkschaften haben wir den wenig vorteilhaften Spitznamen 'Nein-Danke-Theater'." 

Bereits 2019/20 gab es eine Auseinandersetzung um den Intendanten

Für langjährige Beobachterinnen und Beobachter ist die Debatte quasi ein Déjà-vu: Bereits vor fünf Jahren hatte es eine heftige Auseinandersetzung um Trabusch gegeben, der seit 2016 Intendant ist und dessen erster Vertrag bis 2021 lief. 2019 war es um die Verlängerung des Vertrages gegangen, schon damals war Kritik am Führungsstil des Intendanten laut geworden. Erst nach längerem Hin und Her entschied der Würzburger Stadtrat im April 2020, mit Trabusch über einen Anschlussvertrag bis 2026 zu verhandeln.

Eine Entscheidung über eine Verlängerung über 2026 hinaus hätte wohl in diesem Sommer auf der Tagesordnung des Stadtrats gestanden. Das Aufflammen der Debatte ist somit auch vor diesem Hintergrund zu sehen.

Noch keine Stellungnahmen der Stadt am Montag

Eine Gesprächsanfrage der Redaktion an Markus Trabusch blieb am Montag unbeantwortet, ebenso eine Anfrage an den Personalrat des Mainfranken Theaters. OB Christian Schuchardt und Kulturreferent Achim Könneke verwiesen auf dienstliche Verpflichtungen und wollen sich an diesem Dienstag zu den Vorgängen äußern.

 
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  • Klaus Fiederling
    mit 64 Jahren kann er auch gehn und jüngeren Platz machen!
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