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Würzburg
Parken auf der Talavera könnte künftig Geld kosten
Die Park & Ride-Möglichkeiten in Würzburg sollen ausgebaut werden. Das könnte zugleich auch den Abschied von der kostenlosen Nutzung beliebter Parkplätze bedeuten.
Gewohnter Anblick auf der Talavera: Der kostenfreie Parkplatz ist stets gut genutzt. 
Foto: Patty Varasano | Gewohnter Anblick auf der Talavera: Der kostenfreie Parkplatz ist stets gut genutzt. 
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:06 Uhr

Nachdem das Thema „Park & Ride“ in den letzten Monaten häufiger im Stadtrat diskutiert wurde, hat der Umwelt- und Planungsausschuss (UPA) jetzt Nägel mit Köpfen gemacht: Die Verwaltung wurde vom UPA konkret beauftragt, an acht Orten im Stadtgebiet P&R-Möglichkeiten zu schaffen oder Standorte für den ÖPNV zu erschließen. Am einfachsten umzusetzen sind dabei zwei Punkte: Die bisher kostenlosen Parkplätze auf der Talavera und am Dallenberg-Bad sollen künftig als P&R-Plätze von der SVG bewirtschaftet werden.

13 mögliche P&R-Standorte untersucht

Das Baureferat hatte im Auftrag des Stadtrats insgesamt 13 mögliche Standorte für ein P&R-Konzept untersucht. „Die Talavera wird bereits als innenstadtnaher Park & Ride-Platz genutzt. Auch am Dallenberg ist eine Park & Ride-Fläche schon immer da“, erläuterte Stadtbaurat Christian Baumgart in der letzten UPA-Sitzung vor dem Ende seiner Amtszeit.

Im Zuge der Verbesserungen rund um das Kickers-Stadion seien am Dallenberg die Unterführung und die Wegebeziehungen zur nah gelegenen Straßenbahn-Haltestelle in der Mergentheimer Straße deutlich verbessert worden. Auch an der Talavera mit ihren gut tausend Stellplätzen ist die Straba-Haltestelle nicht weit entfernt.

Große Mehrheit für Bewirtschaftung

Der Ausschuss stimmte der Bewirtschaftung beider Parkplätze mit großer Mehrheit zu - bei der Talavera mit einer Einschränkung: Für Anwohner wird ein eigener Bereich freigehalten, auf dem sie weiterhin ihre Autos abstellen können. „Das könnte der Zellerau richtig weiterhelfen“ meinte Baumgart.

Der Ausschuss hat außerdem beschlossen, in der Sanderau auf der Schotterfläche am Sportzentrum Feggrube der TG 1848 Würzburg ein mit rund 5 Millionen Euro veranschlagtes Parkhaus für 260 PKW zu bauen – in Entfernung von rund 440 Metern zur Straba-Endhaltestelle an der Königsberger Straße. Auch auf der Grünfläche gegenüber der s.Oliver Arena mit noch besserer ÖPNV-Anbindung sollen die Jahrzehnte alten Pläne für ein P&R-Parkhaus endlich umgesetzt werden – gegen den Rat des Stadtbaurats, der erheblichen Widerstand der Anwohner befürchtet: „Das war bisher politisch nicht durchsetzbar“, sagte Baumgart.

„Die Talavera wird bereits als innenstadtnaher Park & Ride-Platz genutzt."
Christian Baumgart, Stadtbaurat

In der Nähe der Straba-Endhaltestelle in der Zellerau soll die Stadt auf dem Grundstück Frankfurter Straße 100 in Abstimmung mit dem Grundstückseigentümer einen ebenerdigen P&R-Platz anlegen. Durchgefallen ist im UPA ein Parkplatz mit 91 Stellplätzen in Hanglage hinter dem Kreisverkehr vor dem Zeller Bock gegenüber dem Schiffer-Kinderheim.

In der Ständerbühlstraße zwischen dem nördlichen Stadtring und den Bahngleisen sollen auf einer neu anzulegenden Schotterfläche künftig rund 300 Fahrzeuge Platz finden – gut zu erreichen durch mehrere Abfahrten vom Stadtring, allerdings in fast 600 Meter Entfernung von den ÖPNV-Haltestellen am Hauptbahnhof.

P&R-Anlage an geplanter Linie 6 wird vielleicht früher gebaut 

Untersuchen soll das Baureferat die Möglichkeit, die für die Endhaltestelle der geplanten neuen Straßenbahnlinie 6 am Hubland vorgesehene P&R-Anlage bereits früher zu bauen und durch Busse an das ÖPNV-Netz anzubinden. Für die künftige Endhaltestelle der verlängerten Straba-Linien 1 und 5 in der Oberdürrbacher Straße in Grombühl liegt bereits eine detaillierte Planung für 90 P&R-Stellplätze in der Wendeschleife vor.

Den großen IKEA-Parkplatz in Lengfeld soll das Baureferat als möglichen P&R-Standort ebenfalls genauer unter die Lupe nehmen. Dort gibt es eine Bus-Anbindung, die laut Baumgart bereits von einzelnen Ikea-Kunden für Fahrten in die Innenstadt genutzt wird.

Keine Standorte am Neuen Hafen und am Greinberg

Nicht anfreunden konnten sich die UPA-Mitglieder mit P&R-Möglichkeiten am Neuen Hafen und am Greinberg. Trotz der Planungen für einen zweiten Wertstoffhof und ein Klinik-Logistikzentrum am Greinbergknoten können die dort vorhandenen Flächen aber „als P&R-Standort am Leben gehalten werden“, betonte Baumgart. Derzeit gibt es dort keinerlei ÖPNV-Anbindung, bei einer Ertüchtigung des Greinbergknotens soll aber eine Straßenbahn-Trasse Richtung Versbach freigehalten werden.

Für alle beschlossenen Park & Ride-Maßnahmen gilt: Es soll ein umfassendes Marketing-Konzept und im Idealfall auch ein Leitsystem geben, um Autofahrern die Nutzung der ÖPNV-nahen Parkplätze schmackhaft zu machen. Der Bau von Park & Ride-Anlagen in der Nähe von ÖPNV-Haltestellen kann staatlich gefördert werden, die Parkgebühren dürfen dann aber die Betriebskosten nicht übersteigen. Die Entscheidung des Ausschusses ist endgültig und muss nicht zusätzlich vom Gesamt-Stadtrat beschlossen werden.

 
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  • Schottenanger
    ich auch na und.
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  • meeviertel
    "Könnte" Konjunktiv! Könnte vielleicht der Berichterstatter etwas falsch berichtet haben? Oder wird nur wild mit Parkgebühren spekuliert, um Interesse zu wecken?
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  • R.Silber
    Ich meide diese Stadt wann immer ich kann, obgleich ich in dieser Stadt aufgewachsen bin. Würzburg ist eine der touristenunfreundlichesten Städte die ich kenne, daran trägt auch der hochgelobte ausscheidende Herr Baumgart eine nicht unmaßgebliche Schuld. Die Diskussion "Talavera" zeigt einmal mehr das Dilemma. Seit Jahrzehnten ist Würzburg eine einzige Baustelle, bis heute hat man keine Lösung für ein anständiges P+R-System. Der tiefe Fall fing mit Frau Beckmann an und setzt sich bis heute fort. Man hätte hin und wieder einmal einen Blick nach Schweinfurt werden sollen, dort hat Frau Grieser Hand in Hand mit der Industrie eine perfekte Infrastruktur aus Parken, Einkaufen und Innenstadtbelebung geschaffen. Würzburg ist überteuert, altmodisch und politisch schlecht geführt.
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  • giacomo
    WÜ mit SW zu vergleichen verbietet sich von selbst. Man kann nur Gleiches mit Gleichem vergleichen. WÜ hat nun einmal eine extreme Kessellage. In SW ist, mehr oder weniger, alles eben. Da kann man natürlich ganz anders agieren. Übrigens: Wieso soll Würzburg touristenunfreundlich sein?? Das kann ich nicht nachvollziehen. Die wenigsten Touristen sind "Einkaufstouristen", die Sie wahrscheinlich meinen. Ich gehe oft auf Touristen zu und habe noch niemals etwas Negatives von denen über Würzburg gehört. Als Würzburger oder Anwohner des westlichen bzw. südlichen Landkreises fährt kaum einer nach SW um einzukaufen, weil das 1. Zeit, 2. Sprit und 3. Nerven kostet. Ökologisch ist das auch totaler Unsinn. ...und übrigens ist die Innenstadt Tag für Tag voll. So schlimm kann es also in WÜ gar nicht sein.
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  • mausschanze
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  • nkestler@aol.com
    Wie deppert ist das denn? Seit wann kosten Park &Ride-Plätze etwas? Das ist genau das Gegenteil, was diese bewirken sollen. Ein Park&Ride-Platz DARF nichts kosten.
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  • jebusara@web.de
    Wer fährt denn freiwillig nach Würzburg?
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  • Frankonius22
    Ich
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  • kej0018@aol.com
    @winnem

    Ich auch.
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  • Plecherbub
    Sehr viele winnem, die Stadt ist jeden Tag proppenvoll, nicht nur an Samstagen, sondern Tag für Tag werden zigtausende gezwungen nach Würzburg zu fahren. 😜
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  • mainpost@swamp.franken.de
    Anscheinend so einige.
    Gut, wie freiwillig die das machen, sieht man natürlich nicht.
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  • bernhard.mott@arcor.de
    Parkplätze müssen außerhalb der Stadt und damit des engen Talkessels gebaut werden. Kostenfreie Nutzung und ein sehr gute, ich wiederhole sehr gute ÖPNV Anbindung sorgen dann dann für die Nutzung.
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  • andreastamm
    Normalerweise baut man sinnvolle P&R Plätze doch außerhalb der Stadt. Die Würzburger lassen Autos aber erst alle rein in ihren Kessel und wen wundert es dann, wenn die Luft nicht besser wird?
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Ein Grund mehr Würzburg zu meiden.
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  • Plecherbub
    Ach wenn es denn nur mehr von Ihrer Sorte gäbe, aber irgendetwas muss an Würzburg etwas attraktiv sein, oder wie erklären Sie die Massen von Menschen, die sich täglich in der Innenstadt tummeln? Oh ich vergaß, Sie meiden ja Würzburg, dann können Sie sich ja gar kein Urteil erlauben. 🤪
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  • mainpost@swamp.franken.de
    Vorsicht mit solchen Wünschen.
    Während der Zeller Bock gesperrt war, waren die zellerauer Geschäftsleute nicht sehr froh über die ganzen Autofahrer, die die Zellerau gemieden haben.
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  • R.Silber
    @meisterix, ich bin zwangsweise geschäftlich immer wieder in Würzburg, von daher bleiben mir Besuche nicht erspart. Nun, dass die Stadt voller Menschen ist, das liegt daran, dass täglich Tausende Menschen in Würzburg einer Arbeit nachgehen. Darüber hinaus ist Würzburg als Universitäts- und Bischofstadt selbstverständlich ein Anziehungspunkt. Aber Sie sollten einmal hinter die Kulissen schauen, Wohnraum kaum vorhanden und wenn vorhanden dann kaum bezahlbar. Die Parksituation für zigtausende Menschen die tagtäglich nach Würzburg fahren ist unerträglich und verschlechtert und verteuert sich von Jahr zu Jahr. Ein attraktives Programm im öffentlichen Nahverkehr ist nicht gegeben, P+R ist in Würzburg ein Fremdwort. Wenn es Ihnen gefällt passt es doch, mir gefällt es nicht, darum meide ich diese Stadt. Wo ist Ihr Problem? Die Tatsache dass in Würzburg viele Menschen herumlaufen ist kein Indiz dafür, dass die von mir angesprochenen Zustände nicht existent sind, oder?
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  • Plecherbub
    @ ThomasB, ich hatte heute Mittag schon angefangen auf Ihren früheren Kommentar zu antworten, es aber dann abgebrochen, weil ich keinen Sinn mehr darin sah, mich bei diesem Thema pro WÜ aufzureiben. Gerade Ihr Vergleich mit SW unterschlägt wichtige Fakten, SW hat außer der Stadtgallerie nicht viel zu bieten, da helfen auch keine kostengünstige Parkplätze, der Leerstand in der Innenstadt ist doch nicht zu übersehen, hier fehlt einfach die Attraktivität, SW hat nicht annähernd so einen Besucherzustrom in die Innenstadt, auch im Verhältnis gesehen, wie WÜ zu bewältigen. Natürlich ist die P+R Situation für Berufspendler nicht zufriedenstellend und es besteht Handlungsbedarf, nicht nur bei der Stadt, da ist auch der Landkreis gefragt. Alles nur am Parken festzumachen wird dieser schönen Stadt nicht gerecht. Ihr Vorwurf der Touristenunfreundlichkeit ist anhand der Realität absurd. Ich schätze sonst Ihre Kommentare, aber beim Thema WÜ u. Parken fehlt Ihnen das Verständnis für das Machbare.
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  • Hä? Was soll es denn bringen die Talavera zu bewirtschaften? Der Parkplatz wird ja bereits gut angenommen, wenn es dort zukünftig kostet kann ich auch gleich wieder in die Innenstadt fahren. Oder verstehe ich da was falsch?
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  • mainpost@swamp.franken.de
    Vermutlich soll es Einahmen bringen ...

    So wie auch das Parken im Parkhaus "Alte Mainbrücke" für die ersten zwei Stunden um 60 % und nicht "nur" um 10 % teurer wurde. Früher hat es tagsüber immer 1,00 EUR gekostet, jetzt 2 Stunden 1,60 und dann 1,10. In der Zeitung stand was von 10 Cent mehr ...

    Ich sehe das auch so. Jetzt versucht man, überall mehr Geld einzunehmen (was ja grundsätzlich verständlich ist), später beschwert man sich dann über die vielen Autos, die in die Innenstadt fahren und nicht die Parkhäuser/-plätze außerhalb nutzen.
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