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Würzburg
Parken auf der Talavera in Würzburg: Befürworter von Parkgebühren treten mit eigenem Ratsbegehren an
Die Befürworter der Talavera-Bewirtschaftung gehen in die Offensive: Sie starten ein Ratsbegehren und versprechen kostenloses Straba-Fahren in der Innenstadt.
Wird der Großparkplatz an der Würzburger Talavera kostenpflichtig oder nicht? Darum geht es beim geplanten Bürgerentscheid.
Foto: Silvia Gralla | Wird der Großparkplatz an der Würzburger Talavera kostenpflichtig oder nicht? Darum geht es beim geplanten Bürgerentscheid.
Torsten Schleicher
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:36 Uhr

Würzburgs Bürgerinnen und Bürger werden beim anstehenden Bürgerentscheid über die Einführung von Parkgebühren auf dem Großparkplatz Talavera  zwischen zwei Entwürfen wählen können. Seit diesem Donnerstag steht fest, dass auch das Bischofshut-Bündnis, das eine Verkehrswende in Würzburg erreichen will, mit einem eigenen Ratsbegehren antritt.

Das Ratsbegehren, das mit einem interfraktionellen Antrag in den Würzburger Stadtrat eingebracht wurde, trägt den Titel "Besser in den Bischofshut". Auch der Text der Bürgerentscheid-Frage steht bereits fest: "Sind Sie dafür, dass die Parkenden auf der Talavera zukünftig mit 30 Cent pro halbe Stunde die Kosten für die Nutzung tragen und sie dafür gemeinsam mit allen Mitfahrenden während der Parkdauer mit dem Parkschein in ganz Würzburg die Straßenbahn kostenlos nutzen können?"

City-Zone für kostenloses Straßenbahn-Fahren beantragt

In einer am Donnerstag verbreiteten Pressemitteilung von Bündnis 90/Die Grünen, FWG, FDP, Bürgerforum, Die Linke, ÖDP und ZfW heißt es, das Stadtratsbündnis wolle "den Bürgerinnen und Bürgern mit einem Ratsbegehren aufzeigen, welche Vorteile die geplante Gebührenerhebung auf der Talavera hat". Zugleich wird beantragt, mit den Einnahmen aus der Talavera eine City-Zone einzurichten, in der die Straßenbahn kostenlos zwischen Talavera, Hauptbahnhof und Sanderring genutzt werden kann.

Anzeige für den Anbieter Google Maps über den Consent-Anbieter verweigert

Für eine Bewirtschaftung der Talavera hat sich ebenfalls am Donnerstag auch die SPD ausgesprochen, die im Bischofshut-Bündnis nicht vertreten ist. Die Bewirtschaftung sei " ein wichtiger Schritt, um die Verkehrswende in Würzburg voranzubringen", eine solch hohe Zahl kostenfreier Parkplätze sei "schlicht nicht mehr zeitgemäß", heißt es in einer Pressemitteilung. Allerdings müsse es einen sozialen Ausgleich geben, ferner fordert die SPD Anwohnerparkplätze in der Zellerau sowie Angebote für Pendlerinnen und Pendler.

Gegen die Einführung von Parkgebühren hatte sich Anfang des Jahres das Bürgerbegehren "Kostenfreies Parken auf der Talavera" formiert und, wie kürzlich bekannt geworden war, mit seiner Unterschriftensammlung das notwendige Quorum für einen Bürgerentscheid erreicht. Bei dem Bürgerentscheid, der am Sonntag, 24. Juli, stattfinden soll, werden die Bürgerinnen und Bürger somit zwischen den Entscheidungsalternativen des Bürgerbegehrens und des Ratsbegehrens wählen können.

Formal hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstagabend die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens beschlossen. Das Ratsbegehren ist mit der Stimmenmehrheit der Antragsteller auf den Weg gebracht worden.

Veranstaltungstipp: "StadtGespräch"

Die Debatte um die geplanten Parkgebühren auf der Talavera ist auch Thema der Podiumsdiskussion "StadtGespräch" am Dienstag, 17. Mai, um 19 Uhr in der St. Johannis-Kirche (Hofstallstraße 5). Das "StadtGespräch" wird in Kooperation der Main-Post mit dem Rudolf-Alexander-Schröder-Haus veranstaltet.
Auf dem Podium diskutieren Jasmin Puhl-Brandt (Bürgerbegehren "Kostenfreies Parken auf der Talavera"), Martin Heilig (Bürgermeister Würzburg), Wolfgang Roth (CSU-Fraktionsvorsitzender Stadtrat Würzburg), Johannes Kirchhoff (Fridays for Future Würzburg). Moderation: Manuela Göbel und Torsten Schleicher (Main-Post).
Der Eintritt ist frei, Anmeldung ist erbeten unter mail@schroeder-haus.de.
Quelle: tsc

Dieser Artikel wurde mit aktuellen Informationen aus der Diskussion im Stadtrat ergänzt. Unter anderem wurde der Name des Ratsbegehrens im Laufe der Sitzung geändert.

 
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  • abtei-ms
    Von dem kostenlosen Talavera-Parkplatz haben nur wenige etwas, vor allem einige Pendler aus dem Umland, auch Dauerparker, und dafür zahlen die Würzburgerinnen (denn der Unterhalt des Parkplatzes kostet auch etwas). Von einem kostenlosen ÖPNV in der Innenstadt aber haben alle etwas: Leute, die in der Innenstadt bummeln, Bahnfahrer, die nun auch gleich weiter in die Innenstadt kommen - die Würzburger Innenstadt wird dadurch zweifellos attraktiver! Mag sein, dass das Bürgerbegehren dazu geführt hat, dass diese Alternative nun als Ratsbegehren eingebracht wird. Aber da dürfte die Wahl doch klar sein!
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  • Radler15402510
    Wenn Sie in der Nähe des Doms wohnen, können Sie dann bis zum Sanderring oder Bahnhof oder Talavera umsonst fahren. Denke nicht, dass so viele darauf angewiesen sind
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  • mainpost@swamp.franken.de
    Ich zitiere mal aus einem Bericht vom 13.01.:
    "Kämmerer braucht die zusätzlichen Einnahmen
    ...
    Kämmerer Robert Scheller sprach sich ebenfalls dafür aus, die Parktarife zu erhöhen und auch durch die Verpachtung der Talavera an die SVG einen Teil der Gelder einzunehmen, die für die Umsetzung anderer Vorhaben aus dem Bischofshut-Konzept benötigt werden."

    Wenn die Einnahmen jetzt für das Wahlgeschenk verwendet werden, was ist dann mit der "Umsetzung anderer Vorhaben aus dem Bischofshut-Konzept"?
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  • Laeufer61
    @jpn, wenn schon erweitern...

    ...der City-Zone dann doch gleich bis zur derzeitigen Kernzonen-Wabe (da wäre der Dallenbergplatz mit drin 😉.
    Das würde sowohl den Pendlern als auch den Stadtbewohnern was bringen.
    Die Kosten für ein solches Vorhaben könnten als sinnvolle Investition in die Verkehrs-Infrastruktur vom Bund mitgetragen werden!
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  • familie.diener@gmx.net
    Sie wissen aber schon das dies Steuergelder sind , welche sie einfach so locker vom
    Hocker ausgeben .
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  • Laeufer61
    @butler, und mit welchen Geldern...

    ...werden denn nach Ihrem Wissen immer mehr Straßen gebaut, müssen viele Straßenbrücken aus den 60-ern komplett erneuert werden, was auch Unsummen verschlingt?
    Die Brückensanierungen bzw. Neubauten führen bundesweit auf lange Zeit zu erheblichen Staubelastungen mit entsprechenden Folgen für die Umwelt und unser Klima!
    (Bei uns sei nur als Bsp. Siligmüllerbrücke und Rottendorfer-Str. erwähnt, im Fernverkehr die A45 - Sauerlandlinie).

    Mit Förderungen wie bisher beim Individualverkehr für den ÖPNV könnten wir in Bayern ein wirklich gutes Verbund-System zwischen Straße und Schiene zur Mobilität für alle Bürger erreichen - und Klimafreundlich wärs dazu!
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  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Die Kernzone gibt es schon seit vielen Jahren nicht mehr (seit Einführung des komplizierten Wabentarifs). Es gibt nur die "Großwabe" die die ganze Stadt sowie Höchberg und Gerbrunn umfasst. Durch das City-Ticket gäbe es sozusagen eine neue, kostenfreie Kernzone. Die kann man dann sukzessive erweitern und vor allem endlich einfache und günstige Netztickets für den ganzen Verbundraum einführen.
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  • jpn
    Was ist eigentlich mit dem Dallenbergparkplatz? Die City-Zone sollte auch die Haltestelle Dallenberg umfassen, damit auch die Pendler, die aus dieser Richtung mit dem Auto kommen, nicht mit dem Auto bis in die Innenstadt fahren.
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  • hansenwb
    Sollte aus Ihrer Sicht dann auch dieser Parkplatz kostenpflichtig werden? Der wurde ja bisher absichtlich kostenfrei gelassen. Und deswegen reicht die City-Zone auch nicht bis dorthin.
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  • pinghuhn
    TOLL wie einige Würzburger ticken. Wenn sich jeder Pendler und "Auswärtige" so wenig Willkommen fühlen darf, ist das ein weiteres Argument dafür, der Stadt den Rücken zu kehren, Einkäufe andernorts oder im Internet zu tätigen, die städtische Infrastruktur möglichst wenig zu nutzen. Interessant wird es dann werden, das Jammern und Klagen der Gastro und der letzten noch in der Innenstadt bestehenden Läden zu hören, die dann überwiegend auf die "Würzburger" angewiesen sind. Einfach nur traurig wie hier versucht wird eine weitere Kluft zwischen "Städtern" und "Auswärtigen" aufzutun!
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  • sbrenner@arcor.de
    Kostenlose Parkplätze werden den Einzelhandel und die Gastronomie in der Innenstadt nicht retten. Schon jetzt bekomme ich alles im Internet oder vor der Stadt viel schneller, bequemer und günstiger. Die einzige Überlebenschance ist ein attraktives Gesamterlebnis. Bummeln, shoppen, einkehren und an schönen Plätzen verweilen. Am besten mit Freunden. Besonders atraktiv ist eine autofreie Innenstadt. Wenn es Ausflugscharkter hat kommt es auch nicht darauf an, ob man am Ende noch ein Stück läuft oder Öffi fährt.
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  • mainpost@swamp.franken.de
    "autofreie Innenstadt" fände ich wirklich gut. In Wirklichkeit geht es aber ja nur um eine "fremdautofreie Innenstadt". Anwohnerparkplätze soll es ja sogar noch mehr geben.
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  • reutjo
    wer belohnt mich..... ?

    ich lass *Carrera in der Garage und fahr mit den Bus nei die Stadt. Muss ich etz den Fahrschein selber bezahlen oder kommt mir die Stadt entgegen ? Die Talavera benutze ich nicht.
    A B E R ...... Niemand hört den sagenhaften Klang eines Sportwagens .... das habt ihr nun davon. 6 Zylinder machen sich leise davon..... fahren " Niemehr nei .den " Bischofshut.
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  • Meinungsvertreter
    Bei aller Liebe zu solchen Fahrzeugen: Diese ungefragten Lärmbelästigungen wird hier niemand vermissen. Den Vogel schießen Motorradfahrer aber eher ab. Für solche „Spalierfahrten“ hält sich mein Verständnis mittlerweile arg in Grenzen.
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  • rainbird
    Das Problem der Verkäuferinnen die in der Stadt arbeiten sowie mangelnde Attraktivität von Gelegenheitsshopper wird es nicht lösen.
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  • jkwue
    Dann setzen also auch die Grünen darauf, dass möglichst viele Leute weiter mit dem Auto nach Würzburg fahren und die Talavera zuparken. Denn wenn plötzlich jeder beschließt mit dem ÖPNV bereits von zu Hause in die Stadt zu fahren und dann die kostenlose Straßenbahn zu nutzen, geht die Finanzierung nicht mehr auf. Daran sieht man, letztlich zahlen die Einwohner von Würzburg die kostenlose Innenstadt-Zone mit höheren Fahrpreisen.
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  • Radler15402510
    das ganze ist doch nur ein Wahlgeschenk, um beim Bürgerentscheid die Mehrheit zu kriegen
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  • hansenwb
    Es ist doch völlig klar, dass der Parkplatz weiter genutzt werden wird, auch wenn die Nutzung des Autos durch die Bepreisung unattraktiver wird. Wäre das Ziel, dass der Platz gar nicht mehr zum Parken genutzt wird, dann würde man dort einfach eine Wohnbebauung machen.

    Und wenn der Platz erstmal weiter genutzt wird, dann ist es völlig legitim, die anfallenden Einnahmen für Verbesserungen des ÖPNVs herzunehmen. Darüber stimmen die Würzburger*innen am 24. Juli ab: besserer ÖPNV für alle oder kostenlose Parkplätze für wenige (es sind ja nur 1000 Parkplätze, bei 50.000 Einpendler*innen).
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  • info@softrie.de
    Wie soll das technisch gelöst werden, wenn man zu fünft ist? Laut Beschlussvorlage soll das ja möglich sein, faktisch müsste man immer zusammen bleiben.
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  • Meinungsvertreter
    Gruppentickets gibt es gefühlt seit tausend Jahren bei der DB - warum soll das nicht in der Straba funktionieren und welche technischen Lösungen braucht es dafür?
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