Würzburgs Bürgerinnen und Bürger werden beim anstehenden Bürgerentscheid über die Einführung von Parkgebühren auf dem Großparkplatz Talavera zwischen zwei Entwürfen wählen können. Seit diesem Donnerstag steht fest, dass auch das Bischofshut-Bündnis, das eine Verkehrswende in Würzburg erreichen will, mit einem eigenen Ratsbegehren antritt.
Das Ratsbegehren, das mit einem interfraktionellen Antrag in den Würzburger Stadtrat eingebracht wurde, trägt den Titel "Besser in den Bischofshut". Auch der Text der Bürgerentscheid-Frage steht bereits fest: "Sind Sie dafür, dass die Parkenden auf der Talavera zukünftig mit 30 Cent pro halbe Stunde die Kosten für die Nutzung tragen und sie dafür gemeinsam mit allen Mitfahrenden während der Parkdauer mit dem Parkschein in ganz Würzburg die Straßenbahn kostenlos nutzen können?"
City-Zone für kostenloses Straßenbahn-Fahren beantragt
In einer am Donnerstag verbreiteten Pressemitteilung von Bündnis 90/Die Grünen, FWG, FDP, Bürgerforum, Die Linke, ÖDP und ZfW heißt es, das Stadtratsbündnis wolle "den Bürgerinnen und Bürgern mit einem Ratsbegehren aufzeigen, welche Vorteile die geplante Gebührenerhebung auf der Talavera hat". Zugleich wird beantragt, mit den Einnahmen aus der Talavera eine City-Zone einzurichten, in der die Straßenbahn kostenlos zwischen Talavera, Hauptbahnhof und Sanderring genutzt werden kann.
Für eine Bewirtschaftung der Talavera hat sich ebenfalls am Donnerstag auch die SPD ausgesprochen, die im Bischofshut-Bündnis nicht vertreten ist. Die Bewirtschaftung sei " ein wichtiger Schritt, um die Verkehrswende in Würzburg voranzubringen", eine solch hohe Zahl kostenfreier Parkplätze sei "schlicht nicht mehr zeitgemäß", heißt es in einer Pressemitteilung. Allerdings müsse es einen sozialen Ausgleich geben, ferner fordert die SPD Anwohnerparkplätze in der Zellerau sowie Angebote für Pendlerinnen und Pendler.
Gegen die Einführung von Parkgebühren hatte sich Anfang des Jahres das Bürgerbegehren "Kostenfreies Parken auf der Talavera" formiert und, wie kürzlich bekannt geworden war, mit seiner Unterschriftensammlung das notwendige Quorum für einen Bürgerentscheid erreicht. Bei dem Bürgerentscheid, der am Sonntag, 24. Juli, stattfinden soll, werden die Bürgerinnen und Bürger somit zwischen den Entscheidungsalternativen des Bürgerbegehrens und des Ratsbegehrens wählen können.
Formal hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstagabend die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens beschlossen. Das Ratsbegehren ist mit der Stimmenmehrheit der Antragsteller auf den Weg gebracht worden.
Veranstaltungstipp: "StadtGespräch"
Dieser Artikel wurde mit aktuellen Informationen aus der Diskussion im Stadtrat ergänzt. Unter anderem wurde der Name des Ratsbegehrens im Laufe der Sitzung geändert.
"Kämmerer braucht die zusätzlichen Einnahmen
...
Kämmerer Robert Scheller sprach sich ebenfalls dafür aus, die Parktarife zu erhöhen und auch durch die Verpachtung der Talavera an die SVG einen Teil der Gelder einzunehmen, die für die Umsetzung anderer Vorhaben aus dem Bischofshut-Konzept benötigt werden."
Wenn die Einnahmen jetzt für das Wahlgeschenk verwendet werden, was ist dann mit der "Umsetzung anderer Vorhaben aus dem Bischofshut-Konzept"?
...der City-Zone dann doch gleich bis zur derzeitigen Kernzonen-Wabe (da wäre der Dallenbergplatz mit drin 😉.
Das würde sowohl den Pendlern als auch den Stadtbewohnern was bringen.
Die Kosten für ein solches Vorhaben könnten als sinnvolle Investition in die Verkehrs-Infrastruktur vom Bund mitgetragen werden!
Hocker ausgeben .
...werden denn nach Ihrem Wissen immer mehr Straßen gebaut, müssen viele Straßenbrücken aus den 60-ern komplett erneuert werden, was auch Unsummen verschlingt?
Die Brückensanierungen bzw. Neubauten führen bundesweit auf lange Zeit zu erheblichen Staubelastungen mit entsprechenden Folgen für die Umwelt und unser Klima!
(Bei uns sei nur als Bsp. Siligmüllerbrücke und Rottendorfer-Str. erwähnt, im Fernverkehr die A45 - Sauerlandlinie).
Mit Förderungen wie bisher beim Individualverkehr für den ÖPNV könnten wir in Bayern ein wirklich gutes Verbund-System zwischen Straße und Schiene zur Mobilität für alle Bürger erreichen - und Klimafreundlich wärs dazu!
ich lass *Carrera in der Garage und fahr mit den Bus nei die Stadt. Muss ich etz den Fahrschein selber bezahlen oder kommt mir die Stadt entgegen ? Die Talavera benutze ich nicht.
A B E R ...... Niemand hört den sagenhaften Klang eines Sportwagens .... das habt ihr nun davon. 6 Zylinder machen sich leise davon..... fahren " Niemehr nei .den " Bischofshut.
Und wenn der Platz erstmal weiter genutzt wird, dann ist es völlig legitim, die anfallenden Einnahmen für Verbesserungen des ÖPNVs herzunehmen. Darüber stimmen die Würzburger*innen am 24. Juli ab: besserer ÖPNV für alle oder kostenlose Parkplätze für wenige (es sind ja nur 1000 Parkplätze, bei 50.000 Einpendler*innen).