In Zell wird weiter um den Flächennutzungsplan gestritten. 7,35 Hektar Land auf der Zeller Höhe sollen als mögliche Wohnbaufläche ausgewiesen werden. Bürgermeisterin Anita Feuerbach und ihre Fraktion CSU/Freie Zeller Bürger möchten dies so. Die Ortsgruppe des Bund Naturschutz (BN)hat bereits 1215 Unterschriften dagegen gesammelt. Jetzt hat auch die Gemeinderatsfraktion SPD/Bürgerbündnis/Grüne Alternative Zell erklärt, dass sie die Änderung des Flächennutzungsplanes nicht mittragen will.
SPD: Flächennutzungsplan muss eingedampft werden
"Die jetzige Planung ist völlig überdimensioniert", heißt es in einer Pressemitteilung der Fraktion. "Wer Zell weiter entwickeln will, der kann beim Generationswechsel in den älteren Baugebieten und im Altort ansetzen. Unser ökologisch wertvollen Naherholungsbereiche dürfen nicht dem Wachstumsehrgeiz geopfert werden", so Fraktionssprecher Bernd Spengler (SPD). "Wenn überhaupt, dann sollte höchstens das Verbindungsgebiet Eli-Scheckert in den nächsten 30 Jahren Bauland werden", ergänzt Sebastian Rüthlein, dritter Bürgermeister und Vorsitzender des SPD-Ortsvereins in Zell. "Unsere Prioritäten liegen klar in der Belebung des historisch bedeutsamen Altorts und der Nutzung der rund 60 unbebauten Bauplätze. Nachverdichtung geht vor Neuausweisung", fordert Rüthlein.
"Spätestens nach Übergabe der Unterschriften von mehr als einem Drittel der wahlberechtigten Zeller Bürgerinnen und Bürger durch den BN, ist klar: Diese Politik ist gegen den Willen der Zeller Bevölkerung gerichtet und die Bürger wollen beteiligt werden", heißt es in der Pressemitteilung weiter. Dass Bürgermeisterin Feuerbach (CSU) und ihr Stellvertreter Lenz Antretter (Freie Zeller Bürger)in der Bürgerversammlung"abfällig von ,Populismus' und ,Lobbyismus' sprachen und einem Drittel der Gemeindebewohner ,Spaltung' vorwarfen" sei bezeichnend.
Bürgermeisterin Feuerbach hat keinen Alternativvorschlag
Dies greift auch die Ortsgruppe des BN in einem offenen Brief an die Bürgermeisterin und den Gemeinderat auf. "Wenn diesen vielen Bürgern – die nicht alle BN-Mitglieder sind – vorgeworfen wird, sie spalten Zell, zeigt das nur, dass man offensichtlich nicht bereit ist, die Vorschläge ernst zu nehmen und möglicherweise eigene Vorstellungen zu überdenken." Die Eingaben der Bürger sollen "vorurteilsfrei" als Vorschläge zur Gestaltung des Ortes angesehen werden, schreibt Norbert Herrmann, der Vorsitzende der Ortsgruppe.
"1215 Unterschriften - das ist ein starkes Votum, ein kräftiges Pfund", sagt Lenz Antretter. "Möglicherweise können wir in dieser Legislaturperiode diesem Flächennutzungsplan nicht mehr zustimmen", sagt der zweite Bürgermeister. Einen Alternativvorschlag hat Bürgermeisterin Feuerbach nicht. Sie tue sich auch schwer damit, sagt sie. Denn, weil sie selbst ein Grundstück dort besitzt, wo irgendwann einmal ein Wohngebiet entstehen könnte, dürfe sie an den Abstimmungen im Gemeinderat nicht teilnehmen.
Ob alle, die ihr NEIN zum Flächennutzungplan abgegeben haben auch darüber informiert wurden, dass der Flächennutzungsplan noch kein Bebauungsplan ist, bleibt unbeantwortet.
Es wäre sicherlich interessant zu erfahren, ob bei einer erneuten Unterschriftenaktion nochmals 1.215 Bürger mit NEIN stimmen würden, wenn man auch die Konsequenzen, die mit einem NEIN verbunden sind, näher erläutern würde.
Wie bei der Bürgerversammlung aber auch deutlich zum Ausdruck kam, sind die Mehrzahl der unbebauten Grundstücke im Privatbesitz und die Gemeinde kann die Besitzer nicht enteignen.
Interessant ist auch, dass in jüngster Zeit zwei Gemeinderäte in schönster Wohngegend von Zell ein Grundstück erworben und es bebaut haben. Warum nicht ein Grundstück oder Immobilie im Altort ? Wo doch in der MP vom 20.12. zu lesen ist: die Prioritäten des SPD-Ortsvereins in Zell liegen klar in der Belebung des Altorts.
Nicht alle notwendigen Bauflächen können in Würzburg selbst ausgewiesen werden. wichtig wäre mir für Zell aber, dass es nicht das x-te Einfamilienhausgebiet, sondern stark verdichtet in Reihe oder mehrgeschossig geschieht, um möglichst Flächen zu sparen und den Ort nicht zu weit auseinanderzuziehen. Das führt nur wieder dazu, dass jeder Mit dem Auto zu Bäcker, Metzger etc. fährt. Die Steigung an sich sollte in Zeiten von E-Rädern nur für wenige ein Problem sein.
kein weiter so. Ob das schon alle Bgm/innen begriffen haben? und dann auch entsprechend danach handeln?