Die Pläne zur Taktverdichtung der Würzburger Straßenbahnen werden konkreter: Ab September 2023 könnte es auf der Verbindung zwischen Heuchelhof und Hauptbahnhof an Werktagen einen 5-Minuten-Takt geben. Einem entsprechenden Vorschlag der Verwaltung soll der Stadtrat in der kommenden Woche zustimmen. Der Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) hat das am Dienstag bereits getan – trotz der Bitte von Kämmerer Robert Scheller, das Projekt zunächst zurückzustellen.
Die Taktverdichtung ist Teil des Pakets "Besser leben im Bischofshut", das im vergangenen Jahr beschlossen wurde. Ab 2023 will die WSB auf den Sommerferienfahrplan mit eingeschränktem Fahrtenangebot verzichten und die Zahl der Straba-Fahrten an den Wochenenden deutlich erhöhen. Und mit Beginn des Schuljahrs 2023/2024 sollen die Straßenbahnen auf der am besten genutzten Strecke von Montag bis Freitag in einem 5-Minuten-Takt fahren, wie Bernd Karl von der WSB im Puma erläuterte.
Die Taktverdichtung erfordert keine zusätzlichen Fahrzeuge
Verdichtet wird da, wo die Zahl der Fahrgäste bereits jetzt am höchsten ist: vom Heuchelhof über Heidingsfeld und die Innenstadt zum Hauptbahnhof. Um das zu erreichen, sollen die Linien 1, 2, 4 und 5 zwischen 5.30 Uhr und 20.30 Uhr durchgehend in einem 15-Minuten-Takt, die Linie 3 zusätzlich in einem doppelten 15-Minuten-Takt fahren. Durch die Abstimmung der Linien soll erreicht werden, dass man an dieser Hauptstrecke nie länger als fünf Minuten an der Haltestelle wartet.
In der Zellerau und der Sanderau bleibt es beim 7,5-Minuten-Takt, in Rottenbauer beim 15-Minuten-Takt. Die Linie 1 endet am Hauptbahnhof, die Linie 2 wird nach Grombühl verlängert.
Die Taktverdichtung hatte der Stadtrat im Januar einstimmig in Auftrag gegeben. Das Konzept stammt vom WSB-Aufsichtsratsvorsitzenden und Grünen-Stadtrat Niklas Dehne, erfordert keine zusätzlichen Fahrzeuge und soll für bessere Verknüpfungen mit den Omnibus-Linien sorgen. An den Samstagen sollen künftig alle Straba-Linien tagsüber im 15-Minuten-Takt fahren – derzeit sind am kompletten Wochenende nur die Linien 4 und 5 im Einsatz.
Nach dem neuen Job-Ticket und dem 60-Euro-Einkaufsgutschein für neue Abo-Kunden sei die Taktverdichtung "der dritte große Schritt, um die Menschen zum Umstieg auf den ÖPNV zu motivieren", betonte Bürgermeister und Umweltreferent Martin Heilig (Grüne): "Es wäre eine rentierliche Investition in den Klimaschutz mit einem relativ geringen finanziellen Einsatz."
Kämmerer Scheller sprach sich für eine Verschiebung aus
Das sieht der Kämmerer anders: 2023 benötige die WSB zur Umsetzung 600.000 Euro aus dem städtischen Haushalt, in den Folgejahren 1,6 Millionen Euro. Scheller gab daher nicht nur eine schriftliche Stellungnahme ab, sondern plädierte im Ausschuss auch mit deutlichen Worten dafür, das Projekt auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.
Unter anderem aufgrund steigender Energiepreise und Personalkosten sowie höherer Sozialausgaben und weiterer Ausgleichsleistungen an die WVV sei die Lage des Haushalts 2023 ähnlich dramatisch wie in der haushaltslosen Zeit vor rund zwanzig Jahren, betonte der Kämmerer: "Es besteht die große Gefahr, dass wir keinen genehmigungsfähigen Haushalt aufstellen können."
Zumindest die CSU-Fraktion hatte er damit auf seiner Seite. Wünschenswert sei die Taktverdichtung auf jeden Fall, sagte der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Roth, aber: "Wir sind uns sicher, dass wir uns das im Moment nicht leisten können." Die anderen Fraktionen wollen erst bei den Haushaltsberatungen im November entscheiden, was die Stadt sich im kommenden Jahr leisten kann und was nicht. Grünen-Fraktionsvorsitzende Sandra Vorlova nannte die Straba-Taktverdichtung einen "Meilenstein und praktizierte Sozialpolitik", der Ausschuss stimmte mit Mehrheit (6 Gegenstimmen) dafür.
Straba*s vom Heuchelhof in die Zellerau "verdichten"!
Wer in die Innenstadt will und muss steigt dann am Kürschnerhof aus. Die anderen fahren weiter in die Zellerau. Zum Hbf und nach Grombühl wollen sicher nicht sooo Viele. Aber in der Fgz. Bischofshut heisst es aufpassen.
Da ist dann sehr viel Straba-"geglüngel in beide Richtungen. Radfahrer und
Fussgänger kommen hinzu. Jede.r hat seinen Raum-"traum.
- die Fahrgastkapazität pro Zeit ist 3 mal so hoch wie beim Gelenkbus: http://www.wuerzburg-in-bewegung.de/wp-content/uploads/2018/04/Agenda21_Karl_06.11.2017.pdf (Folie 7)
- das Rad-Schienensystem ist 3 mal efizienter als Rad-Strasse: https://www.allianz-pro-schiene.de/themen/umwelt/energieverbrauch/
- Strassenbahnen (u.a. elektrische Bahnen) können beim Bremsen Srom zurückspeisen: https://de.wikipedia.org/wiki/Elektromotorische_Bremse
Zudem fahren die Strassenbahnen mit 100% Ökostrom der WVV:
https://www.wvv.de/mobil-b2c/strassenbahn/index.html
Wenn mehr Straßenbahnen fahren, nutzen vernünftigerweise mehr Menschen diese und lassen ihre Autos dann stehen.
Aber das ist für AfD Fans und Autofetischisten vermutlich nicht einsichtig.
Quod erst demonstrantum!!
Ihrer Logik nach müssten die Straßenbahnen ja jetzt schon massiv überfüllt sein?!?! Das wäre der Grund dass man mehr Straßenbahnen bräuchte. Ich kann das leider nicht feststellen. Was ich feststellen kann ist, es gibt immer noch nicht mehr und bessere, schnellere Verbindungen! Leider! Deswegen werden viele Menschen nicht umsteigen! Da kann die Bahn auch im Minutentakt fahren !
Ach..mit Strom...
na dann ist es doch kein Problem
kost ja nix und steht in ausreichender Menge zur Verfügung...
mach mer doch gleich nen 2-Minuten Takt...
(Und ja, Verbesserungen beim ÖPNV kosten Geld. Das wusste die CSU aber bereits im Sommer und das Geld ist in die Verbesserung klimafreundlicher Mobilität gut investiert.)