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Würzburg
ÖPNV: Fährt die Würzburger Straba zwischen Heuchelhof und Hauptbahnhof künftig im 5-Minuten-Takt?
Würzburgs Stadtrat soll in der kommenden Woche über eine Taktverdichtung entscheiden. Warum Kämmerer Robert Scheller das Projekt lieber zurückstellen möchte.
Zwischen Heuchelhof und Hauptbahnhof könnten die Straßenbahnen künftig in dichterem Takt fahren - falls der Würzburger Stadtrat das so beschließt. 
Foto: Benjamin Brückner | Zwischen Heuchelhof und Hauptbahnhof könnten die Straßenbahnen künftig in dichterem Takt fahren - falls der Würzburger Stadtrat das so beschließt. 
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:52 Uhr

Die Pläne zur Taktverdichtung der Würzburger Straßenbahnen werden konkreter: Ab September 2023 könnte es auf der Verbindung zwischen Heuchelhof und Hauptbahnhof an Werktagen einen 5-Minuten-Takt geben. Einem entsprechenden Vorschlag der Verwaltung soll der Stadtrat in der kommenden Woche zustimmen. Der Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) hat das am Dienstag bereits getan – trotz der Bitte von Kämmerer Robert Scheller, das Projekt zunächst zurückzustellen.

Die Taktverdichtung ist Teil des Pakets "Besser leben im Bischofshut", das im vergangenen Jahr beschlossen wurde. Ab 2023 will die WSB auf den Sommerferienfahrplan mit eingeschränktem Fahrtenangebot verzichten und die Zahl der Straba-Fahrten an den Wochenenden deutlich erhöhen. Und mit Beginn des Schuljahrs 2023/2024 sollen die Straßenbahnen auf der am besten genutzten Strecke von Montag bis Freitag in einem 5-Minuten-Takt fahren, wie Bernd Karl von der WSB im Puma erläuterte.

Die Taktverdichtung erfordert keine zusätzlichen Fahrzeuge

Verdichtet wird da, wo die Zahl der Fahrgäste bereits jetzt am höchsten ist: vom Heuchelhof über Heidingsfeld und die Innenstadt zum Hauptbahnhof. Um das zu erreichen, sollen die Linien 1, 2, 4 und 5 zwischen 5.30 Uhr und 20.30 Uhr durchgehend in einem 15-Minuten-Takt, die Linie 3 zusätzlich in einem doppelten 15-Minuten-Takt fahren. Durch die Abstimmung der Linien soll erreicht werden, dass man an dieser Hauptstrecke nie länger als fünf Minuten an der Haltestelle wartet.

In der Zellerau und der Sanderau bleibt es beim 7,5-Minuten-Takt, in Rottenbauer beim 15-Minuten-Takt. Die Linie 1 endet am Hauptbahnhof, die Linie 2 wird nach Grombühl verlängert.

Die Taktverdichtung hatte der Stadtrat im Januar einstimmig in Auftrag gegeben. Das Konzept stammt vom WSB-Aufsichtsratsvorsitzenden und Grünen-Stadtrat Niklas Dehne, erfordert keine zusätzlichen Fahrzeuge und soll für bessere Verknüpfungen mit den Omnibus-Linien sorgen. An den Samstagen sollen künftig alle Straba-Linien tagsüber im 15-Minuten-Takt fahren – derzeit sind am kompletten Wochenende nur die Linien 4 und 5 im Einsatz.

Nach dem neuen Job-Ticket und dem 60-Euro-Einkaufsgutschein für neue Abo-Kunden sei die Taktverdichtung "der dritte große Schritt, um die Menschen zum Umstieg auf den ÖPNV zu motivieren", betonte Bürgermeister und Umweltreferent Martin Heilig (Grüne): "Es wäre eine rentierliche Investition in den Klimaschutz mit einem relativ geringen finanziellen Einsatz."

Kämmerer Scheller sprach sich für eine Verschiebung aus

Das sieht der Kämmerer anders: 2023 benötige die WSB zur Umsetzung 600.000 Euro aus dem städtischen Haushalt, in den Folgejahren 1,6 Millionen Euro. Scheller gab daher nicht nur eine schriftliche Stellungnahme ab, sondern plädierte im Ausschuss auch mit deutlichen Worten dafür, das Projekt auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.

Unter anderem aufgrund steigender Energiepreise und Personalkosten sowie höherer Sozialausgaben und weiterer Ausgleichsleistungen an die WVV sei die Lage des Haushalts 2023 ähnlich dramatisch wie in der haushaltslosen Zeit vor rund zwanzig Jahren, betonte der Kämmerer: "Es besteht die große Gefahr, dass wir keinen genehmigungsfähigen Haushalt aufstellen können."

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Zumindest die CSU-Fraktion hatte er damit auf seiner Seite. Wünschenswert sei die Taktverdichtung auf jeden Fall, sagte der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Roth, aber: "Wir sind uns sicher, dass wir uns das im Moment nicht leisten können." Die anderen Fraktionen wollen erst bei den Haushaltsberatungen im November entscheiden, was die Stadt sich im kommenden Jahr leisten kann und was nicht. Grünen-Fraktionsvorsitzende Sandra Vorlova nannte die Straba-Taktverdichtung einen "Meilenstein und praktizierte Sozialpolitik", der Ausschuss stimmte mit Mehrheit (6 Gegenstimmen) dafür.

 
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Kommentare
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  • Adberg
    Genau , dann wird die Mergentheimerstr dank der Super Ampelschaltung richtig lustig . Da die Mergentheimer auch von LKW als Durchfahrt gewählt wird .
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  • reutjo
    man könnte doch auch ....

    Straba*s vom Heuchelhof in die Zellerau "verdichten"!
    Wer in die Innenstadt will und muss steigt dann am Kürschnerhof aus. Die anderen fahren weiter in die Zellerau. Zum Hbf und nach Grombühl wollen sicher nicht sooo Viele. Aber in der Fgz. Bischofshut heisst es aufpassen.
    Da ist dann sehr viel Straba-"geglüngel in beide Richtungen. Radfahrer und
    Fussgänger kommen hinzu. Jede.r hat seinen Raum-"traum.
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  • info@softrie.de
    Dass heißt, dass die Ampel an der Polizei künftig dauerhaft rot bleibt?
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  • steve67
    Gut, dass keine Kraftwerke abgeschaltet werden und 2023 bestimmt Strom im Überfluss für eine Taktverdichtung da ist. Oder fahren die Straßenbahnen jetzt mit was anderem als Strom?
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  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Strassenbahnen helfen Energie zu sparen, da sie besonders energieeffizient sind:

    - die Fahrgastkapazität pro Zeit ist 3 mal so hoch wie beim Gelenkbus: http://www.wuerzburg-in-bewegung.de/wp-content/uploads/2018/04/Agenda21_Karl_06.11.2017.pdf (Folie 7)

    - das Rad-Schienensystem ist 3 mal efizienter als Rad-Strasse: https://www.allianz-pro-schiene.de/themen/umwelt/energieverbrauch/

    - Strassenbahnen (u.a. elektrische Bahnen) können beim Bremsen Srom zurückspeisen: https://de.wikipedia.org/wiki/Elektromotorische_Bremse

    Zudem fahren die Strassenbahnen mit 100% Ökostrom der WVV:
    https://www.wvv.de/mobil-b2c/strassenbahn/index.html
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  • steve67
    Klar, sobald eine Straßenbahn fährt wird Energie gespart*Ironie off*.Wenn mehr Straßenbahnen als vorher fahren verbrauchen die auch mehr Energie. Aber das ist für grüne "Experten" vermutlich nicht einsichtig.
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  • Lebenhan1965
    @ steve67

    Wenn mehr Straßenbahnen fahren, nutzen vernünftigerweise mehr Menschen diese und lassen ihre Autos dann stehen.

    Aber das ist für AfD Fans und Autofetischisten vermutlich nicht einsichtig.
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  • tommy33
    „ Wenn mehr Straßenbahnen fahren, nutzen vernünftigerweise mehr Menschen diese und lassen ihre Autos dann stehen.“
    Quod erst demonstrantum!!
    Ihrer Logik nach müssten die Straßenbahnen ja jetzt schon massiv überfüllt sein?!?! Das wäre der Grund dass man mehr Straßenbahnen bräuchte. Ich kann das leider nicht feststellen. Was ich feststellen kann ist, es gibt immer noch nicht mehr und bessere, schnellere Verbindungen! Leider! Deswegen werden viele Menschen nicht umsteigen! Da kann die Bahn auch im Minutentakt fahren !
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  • marent1@hotmail.de
    Endlich mal etwas fortschrittliches, wegweisendes für eine lebendige Stadt wie Würzburg. Wenn man jetzt nur aufs Geld guckt, vergisst man doch auch was das Ganze darüber hinaus bringt: Attraktiverer schnellerer ÖPNV, dadurch weniger Autos, bessere Luft , sicherere Strassen... usw. man darf das doch nicht nur betriebswirtschaftlich sehen, dann würde sich ja so gut wie gar keine Investition in einer Stadt lohnen. Und der Haushalt. Klar wird das ein (odre mehr) hartes Jahr für uns alle, aber wenn man so denkt , dass man dann in Schockstarre verfällt macht man genau das Falsche. Dann muss man gar nicht beraten und gibt gar nichts aus. Das geht aber nicht , weil die Stadt ja Verantwortung trägt für alle und muss sich um Dinge wie ÖPNV etc. kümmern... Antizyklisch in Krisen zu agieren war schon immer ein guter Rat...
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  • tegutti59@web.de
    Jetzt sind wir wieder mal soweit mit dem Haushalt im Keller. Tolle Leistung der Stadt. Aber ein Theater au als Fass ohne Boden für einige wenige. Die Mehrheit der Bürger bräuchten einen besseren Nahverkehr. Kein besseres Theater. Nur mal so als Beispiel für die Herren und Damen im Rathaus.
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  • clubfan2@gmx.de
    mit Was fährt eigentlich so ne Trambahn?
    Ach..mit Strom...
    na dann ist es doch kein Problem
    kost ja nix und steht in ausreichender Menge zur Verfügung...
    mach mer doch gleich nen 2-Minuten Takt...
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  • hansenwb
    In der Talavera-Debatte hat die CSU nach Verbesserungen beim ÖPNV gerufen. Jetzt, wo es ernst wird, stimmt sie dagegen. Ziemlich scheinheilig und peinlich. Die CSU ist einfach kein verlässlicher politischer Akteur.

    (Und ja, Verbesserungen beim ÖPNV kosten Geld. Das wusste die CSU aber bereits im Sommer und das Geld ist in die Verbesserung klimafreundlicher Mobilität gut investiert.)
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  • letsgo101
    Herr Hansen, wenn Sie ein guter (nicht Grüner) Politiker sein wollen dann müßten Sie auch erkennen wenn eine Stadtkasse übermäßig belastet ist das man da nicht einfach die Million unterbringen kann. Von Ihnen und Ihren Parteigenossen hört und liest man nur was Sie wollen. Aber keine Frage was das Kostet und durch was die Kosten gedeckt werden können ! Es ist ja schön wenn der Parteienkampf fortschreitet, aber im Gegensatz zu Ihrer Partei gibt es noch Leute die auch die Kosten und den Aufwand sehen. So wie im PUMA schon angedeutet wurde wird der nächste Haushalt noch einiges an Streichungen mit sich bringen. Aber nicht weil man die Projekte nicht umsetzen möchte, sondern weil man sich diese zur Zeit nicht leisten kann. Das lernt man eigentlich schon als Kind, man kann nicht mehr Geld ausgeben als man besitzt !
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  • hansenwb
    Geldausgeben ist immer eine Frage der Prioritätensetzung. Die Priorität sollte mehr auf den ÖPNV gelegt werden. Außerdem kann man ja auch die Einnahmen erhöhen, beispielsweise durch eine Erhöhung der Parkgebühren.
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  • letsgo101
    Sie haben es immer noch nicht kapiert, Geld kann man erst ausgeben wenn man es auch hat !!! Dann stellt sich noch die Frage was ist "unsinnig" oder überflüssig ? Die Gegenfrage, was muß dringend instantgesetzt werden ? Wo muß dringend investiert werden. Die ToDo-Liste ist sehr lang in Würzburg, deshalb wird ja auch in den Haushaltsberatungen darüber abgestimmt und nicht von den Grünen angeordnet ! Ich kenne z.B. viele Gebäude der Stadt (Schulen) da sind die Fenster so kaputt, die Wände haben keine Dämmung das man jetzt sprichwörtlich ins Freie heizen kann, ist natürlich zum Energiesparen nicht geeignet ! Heute hat man sich auch mit Sicherheit in Würzburg beschäftigt (Bevölkerunsschutz). Dort kann man die Aufgaben auch nur mit mehr Personal und Ausstattung sinnvoll fortsetzen. Ja es gibt viele Punkte die sehr wichtig wären aber H. Heilig sorgt sich um die Taktverdichtung, auch eine Art von Politik !
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  • hansenwb
    Und im übrigen: solange die Stadt Würzburg weiterhin an Unsinns-Projekten wie dem Ausbau des Greinbergknotens festhält, soll niemand behaupten, für den ÖPNV sei nicht genug Geld da. Das Geld ist nämlich da, es wird nur für die falschen Dinge ausgegeben.
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  • letsgo101
    Ich habe auch die PUMA-Sitzung live verfolgt. Herr Roth war auch für eine Taktverdichtung, bis der Kämmerer eine Summe nannte die diese an Kosten verursachen würde. Er äußerte auch das sich diese Summe die Stadt in ihrem Haushalt nicht leisten könne. Erst dann hat auch H.Roth gesagt das Er zwar für die Taktverkürzung sei aber die Finanzen es nicht zulassen. Der Antrag wurde mit Mehrheit zur Verfolgung angenommen, das bedeutet dieser wird in den Haushaltsberatungen wieder vorgetragen werden. Man sollte sich einmal überlegen wie viele Nachfinanzierungen in diesem Haushalt vorgenommen werden mußten. Dann sollte man sich Gedanken machen woher das Geld, das nicht im Haushalt vorgesehen war, herkommt. Ich denke dies wird aus Rücklagen genommen, doch Rücklagen bildet man für geplante Projekte. Dies bedeutet aber das die geplanten Projekte auch in Frage gestellt werden müssen. So sieht das aus wenn man nur will und nicht fragt ob dies finanzierbar ist !
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  • coladeris
    Würde bedeuten, dass alle Autofahrer (Lieferanten, nicht mobile Menschen, Rentner, Pflegedienste. Denkt bitte dran, dass nicht alle zum Spaß mit dem Auto fahren) noch viel länger brauchen, um durch die Stadt zu kommen. Die Stadt hat die Ampeln ja so programmiert, dass alle Autos Rot haben, sobald eine Straßenbahn in der Nähe ist. Selbst dann, wenn die Straba die Fahrbahn nicht kreuzt (z.B. Haltestelle Ruderzentrum). Reine Schikane, um die Autofahrer umzuerziehen. Also wieder ein weiterer Einschnitt der Lebensqualität von Autofahrern für... ja für was eigentlich? Das Straßenbahnnutzer eine 8% leerere Straßenbahn nutzen können? Einen weiteren Vorteil sehe ich nicht in der Verdichtung.
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