Das Datum für die Verkehrsfreigabe der Neuen Mainbrücke ist gesetzt. Am Dienstag, 28. Mai, um 9.30 Uhr werden die Bundesministerin für Digitales, Dorothee Bär, und Professor Wolfgang Wüst, Leiter der Abteilung Straßen und Brückenbau im Bayerischen Ministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr, das 13-Millionen-Euro-Bauwerk feierlich freigeben. Es ist der Tag, auf den viele Ochsenfurter sehnlichst gewartet haben.
Bürgermeister Peter Juks spricht von einem roten Faden, der mit der fehlenden Brücke durchtrennt war. Um im Bild zu bleiben: die aufgedröselten Enden des roten Fadens werden bis Ende Mai noch nicht vollständig mit dem neuen Brückenbauwerk verspleißt sein. "Das Ziel, alle Maßnahmen synchron fertig zu stellen, erreichen wir nicht ganz", bedauerte Stefan Lehner, Leiter Straßenbau im Staatlichen Bauamt Würzburg, jetzt bei einem Pressegespräch die Situation. Aber mit der Freigabe der Brücke könne die Strategie für eine möglichst schnelle Fertigstellung der Würzburger Straße geändert werden, indem sie für den Anlieger-Verkehr zur Einbahnstraße in Fahrtrichtung Würzburg werde. Das Baufeld werde auf die gesamte Strecke ausgeweitet, die Firma Ullrich Bau habe mehr Arbeitsfreiheit und könne mit einer dritten Baukolonne arbeiten. Bis Ende August soll alles erledigt sein, kündigte er an.
Der überörtliche Verkehr bleibt so lange auf der Südtangente
Der überörtliche Verkehr bleibt so lange auf der Südtangente. Zwischen Fabrikstraße und Ladehof sowie an den Rampen Richtung Bahnhof und Altstadt wird noch bis Pfingsten gearbeitet, wobei der letzte Fahrbahnteiler an der Kniebreche aber erst eingebaut wird, wenn die Würzburger Straße fertig ist und die Umleitung vom Wolfgangsberg auf die Südtangente wegfällt. Die Mainuferstraße wird zeitnah zur Brückeneröffnung freigegeben werden.
Sicher ist, dass Ochsenfurts Südseite, die Stadtteile Zeubelried und Erlach sowie Frickenhausen als massiv betroffene Anlieger ab Ende Mai aufatmen können. "Für das rechtsmainische Siedlungsgebiet bis zu den Tankstellen werden mit Öffnung der Neuen Mainbrücke wieder normale Verhältnisse und Wege hergestellt, wie wir es seit 60 Jahren kannten", so Juks. "Wir wussten, dass es drei unangenehme Jahre werden würden, aber es war die einmalige Chance asphalttechnisch auf den neuesten Stand zu kommen, so wie man es sich vorstellt, inklusive Rad- und Gehwege".
Es sei richtig gewesen, alles zusammen durchzuziehen
Juks zeigte sich im Pressegespräch vor der Schlussetappe betont dankbar, dass nicht nur die Brücke, sondern gleichzeitig auch die Zuwege erneuert wurden: die Frickenhäuser Straße, der Wolfgangsberg und die Würzburger Straße. Es waren noch einmal zusätzlich drei Baumaßnahmen, drei Firmen und alles eine große Baustelle, bei der auch die angrenzenden Straßen sowie die Ver- und Entsorgungsleitungen im Untergrund komplett saniert und angepasst wurden. Das Ergebnis sei jetzt umso positiver. Und es sei richtig gewesen, alles zusammen durchzuziehen.
Für Kleinochsenfurt war es sogar möglich, zwei Wünsche der Bevölkerung im Rahmen der Ortserneuerung kurzfristig einzuarbeiten: ein Fahrbahnteiler am Ortseingang wird künftig das Tempo der Autofahrer drosseln und Fußgängern bei der Querung zwischen Naherholungsgebiet Ochsental und Mainradweg helfen. Eine Bedarfsampel auf Höhe der Friedhofstraße schafft eine weitere sichere Verbindung zwischen altem Ortskern und Siedlung. Es sind Verbesserungen für die Anwohner, die Juks nachträglich aushandeln konnte, als die Planung bereits abgeschlossen war. "Nach Fertigstellung der B 13 hätten wir das auf Jahrzehnte nicht mehr erreichen können", ist sich Juks sicher. "Das ist ein großes Plus für Kleinochsenfurt".
Der Altort wird für etwa vier Wochen von Würzburg kommend nicht anfahrbar sein
Zunächst kommt aber das dicke Ende, vor allem für die Kleinochsenfurter: Mit der Einbahnstraße ab Brückenöffnung wird der Altort für etwa vier Wochen nicht von Würzburg kommend anfahrbar sein. Es muss die komplette Umleitung über die Goßmannsdorfer Brücke, die Südtangente und die Neue Mainbrücke genommen werden, bis der Ortseingang im Bereich Judengasse bzw. Kleinochsenfurter Straße fertig gestellt ist. Das sollte bis Ende Juni geschafft sein, sagt Planerin Johanna Fischer vom Staatlichen Bauamt. Von den Nebenstraßen auf den eineinhalb Kilometern Einbahnstraße kann auf die B 13 aufgefahren werden, sofern nicht gerade punktuell genau dort gearbeitet wird.
Ein wenig Geduld braucht man auch am Eröffnungstag der Brücke
Bislang hatte Priorität, dass die Würzburger Straße in beide Richtungen befahrbar bleiben muss. Entsprechend begrenzt waren die Baufelder und die Möglichkeiten zu agieren, begründet Fischer das Vorgehen.
Ein wenig Geduld braucht man auch am Eröffnungstag der Brücke. Bevor das erste Fahrzeug passieren kann, müssen die Absperrungen abgebaut und die Umleitung geändert werden. Lehner rechnet damit, dass es gegen Mittag soweit ist.
Vermutlich ist das auch der Grund, warum sich der zweitschlechteste Verkehrsminister, nach dem CSU Mann Dobrindt, nicht nach Ochsenfurt traut.
Deshalb schickt er vermutlich DigiBär, die ja keine wirkliche Ministerin ist, sondern Staatsministerin, also nur im Rang einer Staatssekretärin. Und diese Frau ist sich für nichts zu peinlich.
"2018 werde die Hauptschlagader der Stadt dann wieder „picobello“ sein" konnten wir in der MP im Mai 2015 lesen.
Jetzt wird Ende Mai die Hauptschlagader mit erheblicher Verzögerung in Betrieb genommen, mit Stenose Richtung Würzburg und Infarkt in Gegenrichtung.
Kein Wunder bei dem Arbeitstempo, das die Belastung der Betroffenen auf der rechtsmainischen Seite und die Nachteile für die Geschäftswelt außer Acht gelassen hat. Manche sprachen schon davon, dass die Brücke nur an den Brückentagen gebaut werden durfte. Findet deshalb die Einweihungsfeier kurz vor dem nächsten Brückentag statt, damit die Restarbeiten nicht unterbrochen werden?