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Ochsenfurt
Ochsenfurt: Restaurant Flockenwerk soll im Mai eröffnen
Der neue Gastronomiebetrieb ist nur der erste Abschnitt eines großen Projekts am Rand der Altstadt. Investor Joachim Beck plant auch ein Hotel und eine Veranstaltungshalle.
Investor Joachim Beck kommt mit dem Umbau des Flockenwerks in Ochsenfurt zu einem Restaurant gut voran.
Foto: Claudia Schuhmann | Investor Joachim Beck kommt mit dem Umbau des Flockenwerks in Ochsenfurt zu einem Restaurant gut voran.
Claudia Schuhmann
 |  aktualisiert: 09.02.2024 18:25 Uhr

Leise rieselt der Schnee? Von wegen - in der Umgebung des ehemaligen Flockenwerks in der Ochsenfurter Floßhafenstraße dringt Baulärm ans Ohr der Passanten. Unbeeindruckt vom fiesen Winterwetter sind die Arbeiter hier zugange, denn es ist ein strammer Zeitplan einzuhalten: Bereits im Mai möchte Investor Joachim Beck hier die Eröffnung des neuen Restaurants feiern. Später folgen dann der Neubau eines Hotels und einer Veranstaltungshalle. Die Rohbauarbeiten im Flockenwerk sind abgeschlossen, das Dach ist saniert, die Fenster sind neu. Jetzt geht es an den Innenausbau des markanten Gebäudes, das im Moment nur eine leere Hülle ist.

Es bietet, seinem imposanten Äußeren zum Trotz, eine Nutzfläche von nur knapp 600 Quadratmetern - nicht sehr üppig, wie Beck meint. Zum Teil liegt das an dem Turm, der im Innern 40 Quadratmeter beansprucht und für kaum etwas anderes als das Treppenhaus und eine Behindertentoilette genutzt werden kann. Dennoch soll auf den 600 Quadratmetern einiges Platz finden: nicht nur ein Restaurant, sondern auch eine Vinothek und ein Bistro samt Sitzgelegenheit. Dort, sagt Beck, können die Gäste tagsüber kleine Gerichte und regionale Produkte erwerben, die mit althergebrachter Mittagspausenverköstigung nicht allzu viel zu tun haben soll. "Leberkäsbrötchen wird es sicher nicht geben", prophezeit er.

"Leberkäsbrötchen wird es sicher nicht geben."
Investor Joachim Beck zum Bistro im Flockenwerk

Was genau es geben wird, das hat aber nicht Joachim Beck in der Hand, sondern sein Pächter Andreas Bundschuh. Der Koch und Gastronom führt in Bad Mergentheim bereits das Restaurant am Golfplatz. Der Kontakt sei über Bekannte zustande gekommen, die sich in der Branche auskennen, verrät Joachim Beck. "Eine glückliche Fügung." Bundschuh biete das, was er sich für das Flockenwerk vorgestellt habe, so der Investor: bodenständige Küche, aber mit hoher Qualität.

So könnte das Flockenwerk-Areal einmal aussehen. (Animation)
Foto: Entwurf: Haas+Haas Architekten Ingenieure; Visualisierung: Renderatelier Architekturvisualisierung | So könnte das Flockenwerk-Areal einmal aussehen. (Animation)

Andreas Bundschuh wird sowohl das Restaurant als auch das Bistro und die Vinothek betreiben. Später soll die Küche des Flockenwerks dann auch Hotel und Veranstaltungshalle mit versorgen. Aber bis dahin wird noch einige Zeit ins Land gehen. Denn erst, wenn der nahe gelegene Betrieb SFM Chemicals in sein neues Domizil im Industriepark am Wolfgang umgezogen ist, darf das Hotel eröffnen. Für den Neubau des chemischen Betriebes läuft gerade das Baugenehmigungsverfahren.

Bauen kann Beck freilich vorher schon. Deshalb möchte er möglichst im Februar bereits den Bauantrag stellen. Drei miteinander verbundene Baukörper werden dann entstehen: neben dem Hotel die Veranstaltungshalle, in der auch die Hotellobby untergebracht wird, und westlich davon die beiden Hotelgebäude mit insgesamt 45 Zimmern. 2022 soll das Hotel fertig sein. Das Chaletdorf, das Beck zusätzlich zum Hotel noch vorhat, schwebt derzeit irgendwo am Rande des zeitlichen Horizonts.

Das zweite Stockwerk gibt es nicht mehr

Denn im Augenblick ist der Investor vollauf mit dem Flockenwerk beschäftigt. Voller Begeisterung zeigt er die Pläne, auf denen dargestellt ist, wie es in dem Gebäude in wenigen Monaten aussehen wird. Im großen Gastraum, der in unterschiedliche Zonen aufgeteilt ist und zur Mainseite hin durch einen Wintergarten erweitert wird, gibt es viele Bänke, aber auch kleinere Tische, und ganz hinten einen separaten Raum für Feiern. Knapp 200 Gäste werden Platz haben. Rund acht Meter hoch ist der Raum, denn das früher einmal vorhandene Obergeschoss gibt es nicht mehr. Zu kompliziert wäre sowohl die Einhaltung der Brandschutzvorschriften, als auch die Bewirtschaftung geworden, wenn die zweite Etage erhalten und genutzt worden wäre.

Der spätere Gastraum soll eine Raumhöhe von rund acht Metern haben.
Foto: Claudia Schuhmann | Der spätere Gastraum soll eine Raumhöhe von rund acht Metern haben.

"Ich will, dass sich die Leute hier wohlfühlen und sich gern auch länger hier aufhalten", sagt Beck und meint damit nicht nur die Gäste, sondern auch die Mitarbeiter, für die ein eigener Trakt geplant ist. Und was er auf keinen Fall vernachlässigen möchte, ist das Umfeld des Flockenwerks. "Die Außengestaltung ist extrem wichtig", meint Beck. Die Bereiche um das Restaurant herum sollen Platzcharakter haben, Begrünung, Fahrradständer, Pflanztröge, eine Brunnenanlage und Schirme bekommen.

Eine Mainterrasse für alle

Außerdem wird es vor dem Wintergarten eine Mainterrasse geben. Aber: "Die wird mit dem Restaurant erst einmal nichts zu tun haben", sagt Beck. Mit anderen Worten: Jeder kann gemütlich dort sitzen. Es gibt keinen Konsumzwang, aber eben auch keine Bewirtung.

Betreut wird die als Treffpunkt gedachte Fläche vom Flockenwerk aber trotzdem. "Wegen der Sauberkeit", erklärt Joachim Beck. Er möchte sich zunächst einmal anschauen, wie die Terrasse genutzt wird, und sich für die Zukunft alle Optionen offen halten. Unter die Mainterrasse kommen jedenfalls zehn abschließbare Fahrradboxen, auch mit Lademöglichkeit für E-Bikes, für jeweils vier Fahrräder. So könnten Radtouristen durch die Altstadt schlendern, ohne ihr Fahrrad neben sich her schieben oder es mitsamt dem Gepäck unbeaufsichtigt irgendwo stehen lassen zu müssen, sagt Beck.

Joachim Beck auf der Bodenplatte des künftigen Wintergartens an der Mainseite des Flockenwerks.
Foto: Claudia Schuhmann | Joachim Beck auf der Bodenplatte des künftigen Wintergartens an der Mainseite des Flockenwerks.

Die große Parkfläche unterhalb des Flockenwerks, auf der viele Jahre lang das Bratwurstfest stattfand, bleibt auch weiterhin ein öffentlicher Parkplatz. Eigentümerin sei zwar nach wie vor die Stadt, sagt Joachim Beck, er aber trete bei der anstehenden Sanierung der Fläche im Auftrag der Stadt als Generalübernehmer auf. 229 Stellplätze werden zur Verfügung stehen. Diese stehen zwar auch den Gästen von Hotel, Restaurant und Veranstaltungshalle zur Verfügung, aber auch jedem anderen.

Etwas mehr Grün als bisher soll der Parkplatz erhalten, und es soll ein Weg zum Main hinunter führen. Das wünscht sich Joachim Beck vor allem im Hinblick auf eine bessere Nutzung des Mains durch Wassersportler. "Ein Zugang zum Main wäre mein Traum", schwärmt der Investor, der unter anderem an Kanuten oder Stand-Up-Paddler denkt.

 
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Kommentare
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  • Arcus
    Ich lass mich überraschen. Im Mai wird’s wohl nur was draußen werden. Wenn überhaupt. Über ein einigermaßen vernünftiges Restaurant in Och würde ich mich freuen. Was da bisher geboten wird, ist eher als unterirdisch einzustufen.
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