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Ochsenfurt
Ochsenfurt: Ist das Museum Main und Mensch finanzierbar?
Viele Wünsche und wenig im Geldbeutel: Mit diesem Problem ist die Stadt Ochsenfurt nicht allein. Für das Museum müsste sie 600 000 Euro aufbringen. Kann sie das?
Im Ochsenfurter Spital, das derzeit saniert wird, soll ein überregionales Museum zum Thema Main und Mensch eingerichtet werden.
Foto: Claudia Schuhmann | Im Ochsenfurter Spital, das derzeit saniert wird, soll ein überregionales Museum zum Thema Main und Mensch eingerichtet werden.
Claudia Schuhmann
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:05 Uhr

Die Entscheidung über den ersten Tagesordnungspunkt hätte den zweiten um ein Haar abgewürgt: Mit knapper Mehrheit entschieden sich die Ochsenfurter Stadträte in der jüngsten Sitzung des Gremiums beim Thema Rathaussanierung für die teurere Variante. Folglich habe es keinen Sinn mehr, zu diesem Zeitpunkt über die Einrichtung eines überregional bedeutsamen Museums zum Thema Main und Mensch im Spital zu debattieren, sagte Bürgermeister Peter Juks (UWG) und verkündete, dieser Punkt sei abgesetzt. Denn er bezweifelt, dass zumindest derzeit angesichts der kostspieligeren Rathaus-Variante das neue Museum finanziell zu stemmen ist.

An dieser Stelle intervenierte Volkmar Halbleib (SPD) und wies darauf hin, dass während der Sitzung nicht der Bürgermeister, sondern der Stadtrat über die Absetzung von Tagesordnungspunkten entscheide. Seinen Antrag, den Punkt wie geplant zu behandeln, unterstützte die Mehrheit der Stadtratsmitglieder. Und so konnte Dagmar Stonus vom Büro "Frankonzept" doch noch ihr schon weit gediehenes Konzept mit verschiedenen denkbaren Varianten vorstellen. Dass sich die Stadträte dieses Museum wünschen, wurde in der Diskussion deutlich. Klar wurde aber auch: Dreh- und Angelpunkt der Umsetzung wird die Finanzierung sein.

Eröffnung Ende 2025

Mit einem Gesamt-Invest von rund 1,2 Millionen Euro müsse man rechnen, sagte Juks. Eine 50-prozentige Förderung scheint realistisch, so dass die Stadt Ochsenfurt etwa 600 000 Euro aufbringen müsste, verteilt auf drei bis vier Haushaltsjahre. Dazu kommen, sobald das Museum erst einmal in Betrieb ist, jährliche laufende Kosten von rund 125 000 Euro. Eröffnet werden könnte das "Museum Main und Mensch" nach aktuellen Stand Ende 2025.

Dagmar Stonus hatte bereits 2018 in einer Machbarkeitsstudie festgestellt, dass ein solches Museum mit überregionaler Bedeutung in Ochsenfurt funktionieren würde. Die beteiligten Fachstellen sind inzwischen zu dem gleichen Ergebnis gekommen. Der Main habe Ochsenfurt schon immer geprägt, sagte Stonus. Und nicht nur die Stadt, auch die Gaulandschaft stehe in Beziehung zu dem Fluss.

Mehrere Stadträte für Grundsatzbeschluss

Das Museum soll aber thematisch nicht nur den Raum Ochsenfurt abdecken, sondern die ganze Länge des Mains. Bei der unabhängig von der Museumsfrage durchgeführten Sanierung der Spital-Anlage war diese mögliche zukünftige Nutzung bereits mit berücksichtigt worden. So sei beispielsweise der Gebäudeschutz schon auf ein Museum ausgelegt, berichtete Dagmar Stonus. Die Volkskundlerin stellte mögliche Varianten für den Betrieb des Museums vor, die unter anderem von jeweils unterschiedlichen Öffnungszeiten, Personalbedarf und Eintrittspreisen ausgehen und dementsprechend auf unterschiedliche Betriebskosten kommen.

Verschiedene Stadtratsmitglieder sprachen sich dafür aus, schon jetzt einen Grundsatzbeschluss für die Einrichtung des Museums herbeizuführen - unabhängig von den finanziellen Unwägbarkeiten. Die Entscheidung für ein überregionales Museum sei wichtig und richtig, sagte Bert Eitschberger (SPD). Immerhin wolle Ochsenfurt eine Tourismusregion werden. Eventuell müsse man den Zeitplan etwas strecken. So kurz vor dem Ziel aber solle die Stadt nicht stehen bleiben.

Start auf später verschieben

Felix von Zobel (UWG) hält das Konzept für gut durchdacht, ebenso wie Stefan Pohl (CSU), der allerdings ebenfalls das Problem der Kosten sieht. Renate Lindner (UWG) hält nichts davon, das Projekt jetzt auszusetzen. Ein halbes Jahr mehr oder weniger bringe nichts. Es gebe Möglichkeiten, die Kosten zu senken. "Jetzt sind wir so weit, jetzt springen wir", so Lindner.

Mit den Worten "Ich spiele mal den Spielverderber" meldete sich schließlich Barsom Aktas (UWG) zu Wort. Er tue sich schwer, so einem tollen Projekt zuzustimmen, obwohl es eigentlich überfällig sei. Jedoch hält er bei einer durch die Rathaussanierung verursachten finanziellen Mehrbelastung von etwa 3,5 Millionen Euro den Zeitpunkt für falsch. Darin stimmt er mit Peter Juks überein, der das Projekt nach wie vor verwirklichen will, aber zu einem späteren Zeitpunkt.

Finanzielle Situation wird schwierig bleiben

Volkmar Halbleib (SPD) sprach sich dafür aus, jetzt den Grundsatzbeschluss für das Museum zu fassen, denn der sei nicht haushaltswirksam. Auch möchte Halbleib das Geld für die Entwurfsplanung schon mal bewilligen, rund 60 000 Euro. Die finanzielle Situation der Stadt werde vermutlich immer schwierig sein, sagte Halbleib. Und wenn man den städtischen Anteil von 600 000 Euro betrachte, der sich ja auch noch auf mehrere Jahre verteile, relativiere sich die Sache. Für den Antrag von Volkmar Halbleib sprach sich am Ende die Mehrzahl der Stadtratsmitglieder aus.

 
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  • Arcus
    Wie wärs denn, wenn die Stadt OCH mal auf die Zuckerbarone zuginge. Die ruinieren die Infrastruktur, verpesten die Luft für ein krankmachendes Produkt, das niemand braucht und zahlen keine oder kaum Gewerbesteuer. .
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