Was genau plant der Freistaat Bayern auf seinen Grundstücken am Oberen Burgweg in Würzburg? Diese Frage der Anwohnerinnen und Anwohner wurde in der Sitzung der Kommission für Stadtbild und Architektur (KoSA) am vergangenen Freitag zwar gestellt, konkret beantwortet wurde sie aber noch nicht. Fest steht nach der Beratung nur, dass sich der Freistaat am Oberen Burgweg 16 und 18 mehrstöckige Häuser für den sozialen Wohnungsbau vorstellen kann, die Platz für knapp 80 Menschen bieten sollen.
Hintergrund des Projekts ist der Auftrag der 2018 gegründeten Wohnungsbaugesellschaft BayernHeim, die im Freistaat für bezahlbaren Wohnraum sorgen soll. Die staatliche Immobilienverwaltung (IMBI) ist daher landesweit auf der Suche nach geeignetem Bauland, in Würzburg sind bisher 90 neue Sozialwohnungen auf einem angekauften Grundstück im neuen Stadtteil Hubland geplant.
Fündig geworden ist die unterfränkische Regionalvertretung der IMBI aber auch im Oberen Burgweg. Dort laufen die Erbbaurechte an mehreren staatlichen Grundstücken der "Lehrkolonie Marienberg" nach 99 Jahren aus. Ob die Bewohner der lauschigen Siedlung an der kleinen Zufahrtsstraße zur Festung ihre Häuser im kommenden Jahr räumen müssen, ist offen: Ein konkretes Angebot auf Verlängerung ihrer Erbbaurechte haben sie bisher trotz anders lautender Ankündigungen nicht bekommen.
Derzeit wird auf sämtlichen Grundstücken des Freistaats am Oberen Burgweg geprüft, ob der "Staatsbedarf Wohnungsbau" dort gedeckt werden kann, erläuterten Roman Dienersberger vom Bauministerium und Katrin Hartmann von der IMBI in der KoSA-Sitzung. Konkretere Aussagen dazu gab es von ihnen noch nicht.
Für das größte Grundstück auf den Parzellen Oberer Burgweg 16 und 18 wurde vom Architekturbüro Grellmann Kriebel Teichmann & Partner aber bereits eine städtebauliche Untersuchung vorgenommen: "Wir können uns dort sozialen Wohnungsbau vorstellen", sagte Dienersberger.
Architekt Rainer Kriebel hält in seinem Vorentwurf drei dreigeschossige Häuser mit ingesamt 24 Wohnungen für knapp 80 Menschen für möglich. Denkbar sind laut Kriebel auf dem Areal in Hanglage "möglichst schmale Gebäude" mit einer Grundfläche von rund 225 Quadratmetern, dazu die erforderlichen Stellplätze und Freiräume für Spielflächen.
Stadtbaurat Benjamin Schneider will sich dieser Entwicklung nicht grundsätzlich verschließen. Er wies aber auch darauf hin, dass die übrigen Grundstücke deutlich kleiner seien. Schneider betonte außerdem die soziale Verantwortung der Stadt für die Bewohner der Siedlung. Zwar sei die Rechtslage durch die auslaufenden Erbbaurechte klar, eine "Entmietung" ohne Lösungen für die Betroffenen aber nicht wünschenswert: "Wir müssen als Stadtrat im Blick haben, wie das im Interesse der Bürger in einer angemessenen Weise vollzogen werden kann."
Wird die Lehrkolonie am Oberen Burgweg in die Denkmalliste aufgenommen?
Laut Schneider prüft das Landesamt für Denkmalpflege, ob die Lehrkolonie in die Denkmalliste aufgenommen wird. Stadtheimatpfleger Hans Steidle sieht Würzburgs erste Koloniensiedlung als erhaltenswertes Ensemble, was eine Erweiterung im vorderen Teil des Oberen Burgwegs aber nicht ausschließen würde.
Zuvor hatten sich auch drei Stadtratsmitglieder im Sinne der betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner geäußert. Der Erhalt der vielfältigen Bebauung mit ihren Gärten sei wünschenswert, sagte Wolfgang Roth (CSU). Karin Miethaner-Vent (Grüne) nannte die Kolonie eine "gelungene Kleinsiedlung in zurückhaltender Bauweise mit viel gewachsenem Grün drum herum", und Willi Dürrnagel (Würzburger Liste) forderte die Stadt als untere Denkmalschutzbehörde dazu auf, die Siedlung als Gesamtensemble sofort unter Denkmalschutz zu stellen, ohne auf eine Entscheidung des Landesamts zu warten.
https://wuerzburgwiki.de/wiki/Lehrkolonie_Marienberg
Hier kann nur der Denkmalschutz helfen und das sollte er auch!
Und wäre es Materie und Antimaterie hätten wir all unsere Energieprobleme gelöst!
So löst sich nur die wohlfeile Fähnchenmeinung mancher Gruppierungen in deren eigenem heiße Luft-Wind auf!
ist es seit Anbeginn des Vertragsverhältnisses vor 99 Jahren bekannt, wann der Vertrag endet. Wenn jetzt die zweite, dritte oder gar vierte Generation überrascht tut, dass der Endtermin vor der Tür steht ist das ganz schön blauäugig.
In der Mitte dieser Laufzeit hätte man vielleicht einmal mit dem Grundbesitzer über die Möglichkeit zum Erwerb verhandeln können. Der Kaufpreis wäre da sicherlich auch über dem Wert vom Hausbau gelegen aber wenn das Haus schon da ist wäre die Finanzierung über eine Bank oder Sparkasse sicher gut zu regeln gewesen.
Ein normaler Hausbauer hat es ungleich schwerer, er muss zum Zeitpunkt des Hausbaus auch den Grund und Boden kaufen und mitfinanzieren.
Aber natürlich sollte eine Lösung für die Bewohner gefunden werden. Die Bewohner selbst sollten allerdings auch nach einer Lösung suchen.
Sollen wir Steuerzahler die Hausbesitzer in idyllischer Lage in Würzburg subventionieren?
Wenn der Freistaat den Grund verkauft muss das zu realistischen Marktpreisen geschehen. Die Hausbesitzer können das ja über 30 Jahre bei ihrer Bank oder Sparkasse finanzieren.
Sogar die ehemalige Zweier-Kaserne könnten, dem Denkmalschutz gemäß, zu Wohnungen, Büroflächen und einem Boarding-Hotel umgebaut werden bevor man sie dem (geplanten???) Verfall überlässt.
Noch einen Trumpf bietet diese Variante: zwei große Grundversorger, ALDI und (noch-) Real in fußläufiger Nähe! Da könnte man doch getrost die kleine Siedlung im Vorfeld der Festung unter Denkmalschutz stellen und den Bewohnern mit einer angemessenen Frist zum Verkauf anbieten.
, an Naturschutzflächen, der daraus entstehende notwendige Verkehr, der dann wieder zu Belastungen durch Lärm und Abgase führt und Flächen braucht.
Einfamilienhäuser finde ich eine schöne wohnidee. Aber halt nicht mitten in der Stadt. Hier ist es wirklich zu begrüßen, dass der Freistaat mehr Wohnungen schaffen will.
Und dass sie in diese Diskussion zwischen Freistaat und Bewohnern am Schluss auch noch Migration und Flucht geschmeidig als Ursache einfließen lassen, zeigt auch, wes Geistes Kind hier manche Kommentatoren doch sind.
Wenn seit 2015 rund 2,5 Mio Menschen mehr hier in D leben und nach AmpelWunsch die Migration gefördert werden soll (ohne berufliche Aspekte), dazu der Familiennachzug in aller Stille weitergeht, dann brauchen wir mehr Wohnungen. Was soll da beim Thema weit hergeholt sein ausser diese Menschen?