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Würzburg
Nur noch Geimpfte erlaubt? Würzburger Gastro-Szene gespalten wegen "2G"
Sollen in Würzburg nur noch Geimpfte und Genesene Zugang zu Bars und Restaurants bekommen? Würzburger Gastronomen sind gespaltener Ansicht. Welche Argumente es jeweils gibt.
Braucht Würzburg eine '2G'-Regelung wie in Hamburg? Die lokale Gastro-Szene ist gespaltener Ansicht.
Foto: Axel Heimken/dpa | Braucht Würzburg eine "2G"-Regelung wie in Hamburg? Die lokale Gastro-Szene ist gespaltener Ansicht.
Aaron Niemeyer
 und  Julia Back
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:12 Uhr

Die Corona-Zahlen in der Region Würzburg steigen und steigen, am Montag liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt Würzburg bei  105,6, bayernweit bei 70,7. Damit werden auch die Rufe nach strengeren Maßnahmen lauter. Die Staatsregierung berät am Dienstag über neue Corona-Regeln. Denkbar ist etwa ein 2G-Modell nach Hamburger Vorbild, das nur noch Geimpften und Genesenen den Zutritt zu Bars und Restaurants gestattet, dafür allerdings ohne Beschränkungen wie Abstands- und Maskenpflicht. Eine Aussicht, die in der Würzburger Gastronomie-Szene gespaltene Reaktionen hervorruft.

"Ich finde es sinnvoll, den Druck auf Ungeimpfte zu erhöhen", sagt Matthias Labus, Mitglied der Geschäftsführung in der Würzburger Studentenkneipe "Kult". Inzwischen habe jeder die Möglichkeit gehabt, sich zu impfen. Eine hohe Impfquote sei wichtig, um die Pandemie zu beenden.

Außerdem würde "2G" für seinen Betrieb eine echte Verbesserung darstellen. Zwar gebe es unter seinen Gästen großes Verständnis für die Maßnahmen, aber all die Corona-Regelungen schadeten doch der Stimmung. "Mit einem Wegfall der Maßnahmen könnten wir uns der Atmosphäre von früher wieder annähern."

Würzburger Restaurant Locanda auch bei Lockerungen klar gegen 2G

Gänzlich anderer Ansicht ist Danielle Gelbrich, Betriebsleiterin im Restaurant Locanda am Alten Kranen. Sie sagt über die mögliche 2G-Regelung: "Wir begrüßen die Möglichkeit nicht. Bei uns im Restaurant ist jeder willkommen." Es gebe verschiedene Gründe, warum Menschen sich nicht impfen lassen. "Das beste Beispiel sind Schwangere." 

Mit einer neuen Beschränkung würden Gäste wegbrechen, selbst wenn man im Innenbereich damit wieder mehr Tische bei weniger Abstand aufstellen dürfte. "Außerdem ist ja längst nicht klar, wie es am Ende mit den Abstandsregelungen wirklich ist."

Alexander Wiesenegg, Inhaber der Würzburger Bürgerspital Weinstuben sieht die Angelegenheit zwiespältig: "Wir hatten am Wochenende ungefähr 1600 Gäste. Darunter waren acht oder neun mit Test, der Rest war vollständig geimpft", so der Gastronom. "Es wird überbewertet, wie viele Menschen mit Test tatsächlich Gastronomiebetriebe aufsuchen."

Er befürwortet eine 2G-Regelung: "Das wäre für uns mit Erleichterungen verbunden." In seinem Betrieb herrsche bei den Angestellten eine Impfquote von 100 Prozent. Eine Regelung wie in Hamburg, die Gastronominnen und Gastronomen die Wahl lässt, ob sie mit "2G" oder "3G" arbeiten wollen, lehnt er jedoch ab und wünscht sich klare politische Vorgaben: "Ich möchte nicht selbst Leute ausschließen, das gehört nicht zu meinen Aufgaben."

Bürgerspital Weinstuben: "Keine Mutter ausschließen, weil Kinder nicht geimpft sind."

Doch auch wenn Wiesenegg das 2G-Modell befürwortet – bei der Umsetzung hat er einige Bedenken. "Wie sollen die verschiedenen Modelle denn allein in Würzburg kontrolliert werden?", kritisiert er. Und auch der Umgang mit Menschen, die nicht geimpft werden können sowie mit Minderjährigen wirft für ihn einige Fragen auf: "Ich möchte keine Mutter ausschließen, nur weil ihre Kinder nicht geimpft sind. Es ist ein schwieriges Thema."

Er findet die 2G-Regelung deshalb vor allem bei Clubs und Bars, bei denen die Besucher über 18 sind, sinnvoll, jedoch nicht im normalen Gastronomiebetrieb. "Die Grundüberlegung der 2G-Regelung hat seinen Reiz, ist aber nicht zu Ende gedacht", sagt Wiesenegg. "Am Ende des Tages muss es genügend Impfangebote geben."

 
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  • P. P.
    Heute noch nicht geimpft -darf nicht rein (G2)!
    Morgen geimpft geh da nicht mehr rein !
    Wovor haben denn die geimpften Angst -
    oder "fühlen" sie sich nur auf der sicheren Seite ???
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  • R. B.
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  • J. S.
    Wer braucht Restaurants oder sonstige Gewerbetreibende welche gesunde Menschen diskriminieren?
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  • R. B.
    @Oechler, die Frage muss lauten: Welches Restaurant oder welcher Gewerbetreibende braucht Leute wie Sie? Antwort: Keiner. Sie möchten frei entscheiden, ob Sie sich impfen lassen oder nicht. Dann lassen Sie auch andere frei entscheiden, ob diese Ungeimpfte bewirten möchten oder nicht. Dieser Begriff nennt sich Toleranz, dessen Bedeutung Ihnen offenbar fremd ist.
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  • H. S.
    Hier wird leider etwas dramatisiert:
    Ein Kind, das nicht geimpft werden kann, wie auch eine schwangere Frau, als auch Menschen mit einer schweren Krankheit, können das nachweisen. Und die fallen nicht unter eine 2G-Regel.
    Doch fragt mal herum, wie viele ungeimpfte schwangere Frauen sich heute freiwillig in große Menschenmassen begeben würden? Das werden nur ganz wenige sein. Auch bei Menschen mit schweren Krankheiten sieht es so aus: Die tun alles dafür, um am Leben zu bleiben, und gehen ganz sicherlich nicht in einen Club. Und die Kinder gehen jeden Tag in die Schule, und sind daher sowieso einem sehr hohen Risiko ausgesetzt, sich infizieren zu können. Doch die Infektion verläuft da in der Regel eher mild, und wenn alle anderen Geimpft sind, können die denen auch kaum noch was antun...
    Meine Meinung: Sofort eine Maßnahme der Regierenden, die erlaubt, bei 2G den Laden wie vor Corona zu betreiben, ohne Maske und ohne Abstand, während die bisherigen Regeln bei 3G weiterbestehen...
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  • J. G.
    Das ist völlig richtig, dass die das nachweisen können. Aber dann steht die Katze wieder auf ihren alten Füßen. Dieser Personenkreis ist dann genauso gefährdet wie jemand, der eine Impfung kategorisch ablehnt. Also auf gut Deutsch: Schwangere und Kinder können am öffentlichen Leben teilnehmen, während Ungeimpfte ansonsten draußen bleiben müssen. Finde das selbst als Geimpfter einen tollen Schutz für diese Personen. Irgendwie wird diese ganze Diskussion zur Farce. Die Gastronomen sind nicht zu beneiden: Sie gehen nämlich das Risiko ein, Gäste auf Dauer zu verlieren.
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  • D. E.
    Wie immer kommt es auf die Bewertung an. Von den etwa 40% Ungeimpften ist der allerkleinste Teil Schwanger und Kinder sind nachweislich nicht die Treiber bei den Neuinfektionen.

    "Die Gastronomen sind nicht zu beneiden: Sie gehen nämlich das Risiko ein, Gäste auf Dauer zu verlieren."
    Gute Restaurants verlieren auf Dauer keine Gäste. Kommt ein Gast nicht mehr, hat eher der Gast den Schaden als der Gastronom.
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  • M. S.
    Man sollte publik machen, wo "Mischgäste" verkehren, dann weiss ich wo ich nicht hingehen werde
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  • U. A.
    Da wollen halt manche nicht auf den letzten Cent verzichten, treiben Schindluder mit der Gesundheit ihrer Gäste und müssen sich nicht wundern wenn die Impfverweigerer alle an Corona gestorben sind und dann auch keine Geimpften mehr kommen.
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  • T. M.
    Na Alfisti, Sie sind doch geimpft ergo Ihnen kann doch nichts passieren. Warum die Aufregung? Und übrigens alle die nicht geimpft sind werden sterben? Woher haben Sie denn diese Information?
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  • S. K.
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  • B. L.
    Test selbst bezahlen, für nicht Geimpft sind, dann hört der Spuk bald auf.
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  • R. E.
    Bezahle gerne meine Tests. Ist langfristig besser.
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  • D. E.
    LOL
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  • U. S.
    "Ich möchte nicht selbst Leute ausschließen, das gehört nicht zu meinen Aufgaben."

    Da möchte wohl jemand keine Kunden verprellen? Die könnten sich das merken und auch dann verärgert weg bleiben wenn sie nicht mehr ausgeschlossen wären....
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  • D. K.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Absolut richtig: 2G für Diskos (braucht kein Mensch) dafür aber keine Testpflicht für Gastro. Denn - liebe Politiker und Coronajünger: Nach Artikel 1 GG darf ein Mensch eine Grundversorgung von Nahrung haben. Auch jene, die keine Küche haben. Das GG gilt übrigens noch zwinkern
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  • M. S.
    Dann nehme Sie einen Drive In
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  • S. K.
    Ihr Grundrecht ist mit dem Besuch dem Besuch des Supermarktes genüge getan. Restaurantbesuche sind nicht notwendig im Sinne des GG. Mit Hartz IV haben Sie ja auch kein Recht auf 3 bezahlte restaurantbesuche im Monat. Sorry. Sie müssen draußen bleiben.
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  • F. K.
    Das Grundgesetz zitiert (noch dazu den falschen Artikel), aber nichts verstanden.
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