
Die Corona-Zahlen in der Region Würzburg steigen und steigen, am Montag liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt Würzburg bei 105,6, bayernweit bei 70,7. Damit werden auch die Rufe nach strengeren Maßnahmen lauter. Die Staatsregierung berät am Dienstag über neue Corona-Regeln. Denkbar ist etwa ein 2G-Modell nach Hamburger Vorbild, das nur noch Geimpften und Genesenen den Zutritt zu Bars und Restaurants gestattet, dafür allerdings ohne Beschränkungen wie Abstands- und Maskenpflicht. Eine Aussicht, die in der Würzburger Gastronomie-Szene gespaltene Reaktionen hervorruft.
"Ich finde es sinnvoll, den Druck auf Ungeimpfte zu erhöhen", sagt Matthias Labus, Mitglied der Geschäftsführung in der Würzburger Studentenkneipe "Kult". Inzwischen habe jeder die Möglichkeit gehabt, sich zu impfen. Eine hohe Impfquote sei wichtig, um die Pandemie zu beenden.
Außerdem würde "2G" für seinen Betrieb eine echte Verbesserung darstellen. Zwar gebe es unter seinen Gästen großes Verständnis für die Maßnahmen, aber all die Corona-Regelungen schadeten doch der Stimmung. "Mit einem Wegfall der Maßnahmen könnten wir uns der Atmosphäre von früher wieder annähern."
Würzburger Restaurant Locanda auch bei Lockerungen klar gegen 2G
Gänzlich anderer Ansicht ist Danielle Gelbrich, Betriebsleiterin im Restaurant Locanda am Alten Kranen. Sie sagt über die mögliche 2G-Regelung: "Wir begrüßen die Möglichkeit nicht. Bei uns im Restaurant ist jeder willkommen." Es gebe verschiedene Gründe, warum Menschen sich nicht impfen lassen. "Das beste Beispiel sind Schwangere."
Mit einer neuen Beschränkung würden Gäste wegbrechen, selbst wenn man im Innenbereich damit wieder mehr Tische bei weniger Abstand aufstellen dürfte. "Außerdem ist ja längst nicht klar, wie es am Ende mit den Abstandsregelungen wirklich ist."
Alexander Wiesenegg, Inhaber der Würzburger Bürgerspital Weinstuben sieht die Angelegenheit zwiespältig: "Wir hatten am Wochenende ungefähr 1600 Gäste. Darunter waren acht oder neun mit Test, der Rest war vollständig geimpft", so der Gastronom. "Es wird überbewertet, wie viele Menschen mit Test tatsächlich Gastronomiebetriebe aufsuchen."
Er befürwortet eine 2G-Regelung: "Das wäre für uns mit Erleichterungen verbunden." In seinem Betrieb herrsche bei den Angestellten eine Impfquote von 100 Prozent. Eine Regelung wie in Hamburg, die Gastronominnen und Gastronomen die Wahl lässt, ob sie mit "2G" oder "3G" arbeiten wollen, lehnt er jedoch ab und wünscht sich klare politische Vorgaben: "Ich möchte nicht selbst Leute ausschließen, das gehört nicht zu meinen Aufgaben."
Bürgerspital Weinstuben: "Keine Mutter ausschließen, weil Kinder nicht geimpft sind."
Doch auch wenn Wiesenegg das 2G-Modell befürwortet – bei der Umsetzung hat er einige Bedenken. "Wie sollen die verschiedenen Modelle denn allein in Würzburg kontrolliert werden?", kritisiert er. Und auch der Umgang mit Menschen, die nicht geimpft werden können sowie mit Minderjährigen wirft für ihn einige Fragen auf: "Ich möchte keine Mutter ausschließen, nur weil ihre Kinder nicht geimpft sind. Es ist ein schwieriges Thema."
Er findet die 2G-Regelung deshalb vor allem bei Clubs und Bars, bei denen die Besucher über 18 sind, sinnvoll, jedoch nicht im normalen Gastronomiebetrieb. "Die Grundüberlegung der 2G-Regelung hat seinen Reiz, ist aber nicht zu Ende gedacht", sagt Wiesenegg. "Am Ende des Tages muss es genügend Impfangebote geben."
Morgen geimpft geh da nicht mehr rein !
Wovor haben denn die geimpften Angst -
oder "fühlen" sie sich nur auf der sicheren Seite ???
Ein Kind, das nicht geimpft werden kann, wie auch eine schwangere Frau, als auch Menschen mit einer schweren Krankheit, können das nachweisen. Und die fallen nicht unter eine 2G-Regel.
Doch fragt mal herum, wie viele ungeimpfte schwangere Frauen sich heute freiwillig in große Menschenmassen begeben würden? Das werden nur ganz wenige sein. Auch bei Menschen mit schweren Krankheiten sieht es so aus: Die tun alles dafür, um am Leben zu bleiben, und gehen ganz sicherlich nicht in einen Club. Und die Kinder gehen jeden Tag in die Schule, und sind daher sowieso einem sehr hohen Risiko ausgesetzt, sich infizieren zu können. Doch die Infektion verläuft da in der Regel eher mild, und wenn alle anderen Geimpft sind, können die denen auch kaum noch was antun...
Meine Meinung: Sofort eine Maßnahme der Regierenden, die erlaubt, bei 2G den Laden wie vor Corona zu betreiben, ohne Maske und ohne Abstand, während die bisherigen Regeln bei 3G weiterbestehen...
"Die Gastronomen sind nicht zu beneiden: Sie gehen nämlich das Risiko ein, Gäste auf Dauer zu verlieren."
Gute Restaurants verlieren auf Dauer keine Gäste. Kommt ein Gast nicht mehr, hat eher der Gast den Schaden als der Gastronom.
Da möchte wohl jemand keine Kunden verprellen? Die könnten sich das merken und auch dann verärgert weg bleiben wenn sie nicht mehr ausgeschlossen wären....