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Hettstadt
Nicht zum Krötenschutz: Darum ist an einer Landstraße bei Hettstadt ein grüner Schutzzaun aufgestellt
An der Landstraße 2298 auf der Strecke von Hettstadt bis zur Einmündung in die B8 bei Roßbrunn gibt es auf einmal eine grüne Flankierung. Hettstadts Bürgermeisterin erklärt, was es auf sich hat.
Seit Wochen gibt es auf einer Landstraße zwischen Hettstadt und Roßbrunn einen grünen Zaun – und sorgt für Stirnrunzeln.
Foto: Thomas Obermeier | Seit Wochen gibt es auf einer Landstraße zwischen Hettstadt und Roßbrunn einen grünen Zaun – und sorgt für Stirnrunzeln.
Jan Szymanowski Gomez
 |  aktualisiert: 08.11.2024 02:33 Uhr

Was macht der grüne Zaun entlang der Landstraße 2298 zwischen Hettstadt (Lkr. Würzburg) und Roßbrunn? Seit Wochen sorgt der wenige Zentimeter hohe und kilometerlange Schutzzaun für Stirnrunzeln bei Autofahrerinnen und Autofahrern. Ein Passant hatte sich an diese Redaktion gewandt und gefragt, was dahinter steckt.

Diese Redaktion hat bei der Bürgermeisterin der Gemeinde Hettstadt, Andrea Rothenbucher, nachgefragt und sie erklärte, dass auch sie zu dem Thema bereits einige Nachfragen erreicht hätten. Doch anders als vermutet, sollen nicht etwa Kröten bei ihrer Wanderung geschützt werden. Sondern: "Es handelt sich um einen Schutzzaun für Zauneidechsen", erklärt Rothenbucher.

Der grüne Zaun soll die Eidechsen schützen

Die Zauneidechse ist in Mittel- und Osteuropa zu Hause, sowie in Vorderasien. Das kleine Tier kann eine Länge von bis zu 20 Zentimetern erreichen. Die Zauneidechse gilt als gefährdete Art. Hierzulande findet man das Tier häufig an Hecken, Böschungen, Waldrändern oder im Grün am Rande von Waldstraßen. Der Naturschutzbund (Nabu) hat die Zauneidechse im Jahr 2020 zum "Reptil des Jahres" ernannt.

Die Zauneidechse ist auch in Deutschland verbreitet. Im Landkreis Würzburg findet man sie zum Beispiel an Waldrändern.
Foto: Manfred Fuchs | Die Zauneidechse ist auch in Deutschland verbreitet. Im Landkreis Würzburg findet man sie zum Beispiel an Waldrändern.

Zunehmende Landwirtschaft und Urbanisierung zerstören die Lebensräume der Zauneidechsen immer weiter. Deshalb werden an Straßen und Verkehrswegen immer häufiger unterschiedliche Maßnahmen zum Erhalt der Spezies ergriffen. So soll der Schutzzaun die Eidechsen daran hindern, die Landstraße zu überqueren und möglicherweise überfahren zu werden.

Krötenwanderungen finden im Frühling statt

Gleichzeitig schafft er eine geschützte Zone am Straßenrand, die die Tiere als Lebensraum nutzen können. Die Absperrung wird nach Angaben der Gemeinde Hettstadt voraussichtlich für ein Jahr bestehen bleiben und ermöglicht den kleinen Reptilien, sich in dieser Zeit ungestört fortzupflanzen zu können.

Die von vielen vermutete Krötenwanderung findet meist im Frühling, in den Zeiten zwischen März und April, statt. In diesen Übergangsmonaten sind die Temperaturen und Feuchtigkeit für die Tiere ideal zur. Kröten wandern zudem in Lebensräume, in denen sie Eier ablegen können – das sind insbesondere Gewässer, wie Laichgewässer, Teichen, Tümpel oder langsame fließende Gewässer.

 
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Kommentare
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  • Georg Ries
    Der Zaun wurde vom Straßenbauamt aufgestellt um die Eidechsen einzusammeln und zu einer Ausgleichsfläche umzusetzen. Die Straße soll 2026 ausgebaut werden. Artenschutzmaßnahme 👍
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  • Hermann Spitznagel
    Wie kommt die MainPost hier auf eine "zunehmende Landwirtschaft"?
    Ich würde sie eher abnehmend einstufen.
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