Tiefengrundwasser ist einige Tausende Jahre alt, besonders rein und unbelastet von Schadstoffen. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) hat Tiefengrundwasser 2022 als "eiserne Reserve der Wasserversorgung" bezeichnet, die nicht "ohne Not angezapft werden darf" und deren Schutz "eine überragende Bedeutung" habe. Ein aktuell bekannt gewordener Fall im Landkreis Würzburg lässt daran allerdings Zweifel aufkommen.
Tiefengrundwasser ist so wertvoll, dass es sogar als Trinkwasser nur dort genutzt wird, wo das Grundwasser mit Nitrat verschmutzt ist. Mineralwasser-Konzernen dürfen den Jahrtausende alten, reine Schatz nur in Einzelfällen angebohren.
Brunnen für Landwirtschaft: Seit 20 Jahren darf Wasser aus der "eisernen Reserve" gepumpt werden
Doch in der Bergtheimer Mulde, in der die Konflikte zwischen Schutz und landwirtschaftlicher Nutzung des Grundwassers besonders groß sind, darf ein Bauer seit 20 Jahren seine Äcker mit Tiefengrundwasser bewässern. Das haben Anfragen der unterfränkischen Grünen-Abgeordneten Kerstin Celina, Patrick Friedl und Paul Knoblach im Bayerischen Landtag jetzt ergeben.
Den Antworten des Umweltministeriums zufolge ist der Brunnen in der Bergtheimer Mulde der einzige in Unterfranken aus dem in besonderer Tiefe Grundwasser zur Bewässerung gepumpt wird. Tiefengrundwasser werde ansonsten nur als Trink-, Mineral- oder Heilwasser genutzt, so das Ministerium.
Warum wurde der Tiefenbrunnen in der Bergtheimer Mulde genehmigt?
Landwirte dürfen Wasser normalerweise nur aus der ersten grundwasserführenden Schicht entnehmen. Die üblichen Brunnen in der Bergtheimer Mulde reichen teils nur einige Meter tief, teils bis maximal 60 Meter.
Warum ein mit 150 Metern fast drei mal so tiefer Brunnen genehmigt wurde, beantwortet das Ministerium nicht. "2003 war eine Bohrung in der genannten Tiefe gemäß der damaligen fachlichen Einschätzung des Wasserwirtschaftsamts Aschaffenburg zulässig", heißt es in der Antwort, die der Redaktion vorliegt, lediglich. Nach Informationen der Redaktion dürfen aus ihm 20.000 Kubikmeter Wasser im Jahr entnommen werden.
Das Problem: Durch diesen Brunnen wird, entgegen der Aussage von Minister Glauber, nicht nur ohne Not die Wasserreserve für künftige Generationen angezapft. Laut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt kann jede Nutzung das wertvolle Reservoir irreversibel schädigen.
Die Frage der Grünen, wann der Brunnen zuletzt kontrolliert wurde um Verunreinigungen auszuschließen, beantwortet das Umweltministerium nicht. Aber es teilt mit: "Nach der aktuellen Begutachtungspraxis ist eine derartige Tiefe nicht mehr zulässig. Der konkrete Rückbau wird derzeit abgestimmt."
Umweltministerium: Der Brunnen muss jetzt zurück gebaut werden
Diese Wende hin zum Rückbau wäre "ohne den Druck" im Landtag, "ohne detaillierte Recherche der Medien" und ohne den Druck der Bevölkerung vor Ort "mit Sicherheit nicht erfolgt", schreiben die Grünen-Landtagsabgeordneten in einer Pressemitteilung. Sie fordern, den Brunnen unverzüglich amtlich zu versiegeln. Das in 150 Meter Tiefe gelagerte Wasser sei zu kostbar, um eine Verschmutzung zu riskieren.
Der Rückbau von Brunnen in der Bergtheimer Mulde wurde laut Umweltministerium bereits in "Einzelfällen" angeordnet. Welche Brunnen das sind und ob diese tatsächlich stillgelegt wurden, werde statistisch nicht erfasst.
Die Grünen-Politiker schließen aus dieser Antwort, dass es die Behörden anscheinend nicht interessiere, ob ungenehmigte Wasserentnahmen tatsächlich beendet werden. Sie schreiben: "Die Recherche der Main-Post und des Bayerischen Rundfunks haben eklatante Datenlücken der staatlichen Behörden aufgezeigt, die daran zweifeln lassen, dass sie den Verbrauch von Grundwasser tatsächlich kontrollieren. Eine weitere Datenlücke wurde in unseren Anfragen bestätigt."
Sie liegen gleich hinter *Helgoland und warten auf Wärme.... , denn sie wollen nicht mehr langsam bis zum Äquator schwimmen und dort auftauen. Schleppt sie ab. Dann brauchen mer nur noch einen Wasserschlauch von Nord nach Süd und alles ist gut. So ein Eisberg bringts ..... zum *Springbrunnen und in Bergtheim leffts wieder .....
Was glauben die Grünen eigentlich, wie die Erdbeeren in Südafrika erzeugt werden? Und ob es wirklich so super ist, daß Zeug per Flugzeug zu importieren?
Aber so läuft das Spiel ja immer... Deutschlands Industrie wird abgebaut und nach China verlagert, dann können wir uns bejubeln, weil wir unseren CO2 Ausstoß (auf dem Papier) verringert haben...
Und die doofe Meute bejubelt das noch... Es ist nicht zu fassen...
und wenn es zu wenig Trinkwasser in Unterfranken mehr gibt, ziehen wir alle nach ???
Es geht nur um Kontrolle der entnommenen Wassermengen und um wassersparende Anbaumethoden zum Schutz unserer Reserven.
Aber ja - jeder kann überlegen ob er Erdbeeren und Gemüse aus Spanien kauft, dort haben sie schon massive Wasserprobleme.
Erdbeeren werden in Deutschland normalerweise ohne Beregnung angebaut.
Erdbeeren nur kaufen wenn bei uns Saison ist.
Ihr Argument mit Erdbeeren aus Südafrika zieht nicht bei regionalen Lebensmittel.
Wenn Sie an Weihnachten Erdbeeren kaufen , dann muss der Käufer sein tun hinterfragen
Stelle man sich vor, hier wird aus Unwissenheit oder um etwas zu vertuschen, eine Verunreinigung hervor gerufen…unser Trinkwasserspeicher ist für Jahre unbrauchbar. In einer Region, in der schon jetzt Wasser knapp ist, ist das in Kauf zu nehmen?
Verbraucher, welche am Trinkwassernetz Wasser entnehmen (Feuerwehr, Bauhof…) müssen für viel Geld Systemtrenner kaufen, jährlich prüfen, eine Unterweisung durch den Trinkwasserversorger erhalten und diese letztlich bei jedem Einsatz integrieren.
Gerne kann Wasser entnommen werden, aber dann bitte in der Menge streng überwacht und (aus technischer Sicht) einwandfrei umgesetzt, so dass hier unter keinen Umständen ein Krummer passieren kann. Wer hier Schabernack treibt, hat mit sofortiger Wirkung seine Wasserrechte verloren und kann schauen, wie er zurecht kommt. es bleibt spannend
Hat die Redaktion auch Informationen ob, wie und von welcher Behörde die Entnahmemenge kontrolliert wird?
Es reicht doch, wenn die entnommene Menge gemeldet wird. Und falls nicht ,
Ist das auch nicht schlimm.
Mit nicht vorhandenen Kontrollen kann man Personalkosten sparen und gleichzeitig Vetternwirtschaft betreiben. Es ist einfach nur noch lächerlich.
Keine klare Aussagen und sich an nichts mehr erinnern können . Wenn man dies vor Jahren
vielleicht einmal zugelassen hat , muß man doch soviel Verstand und Mut besitzen dies auch bei Bedarf einmal ändern zu können.
Bei vielen Dingen ist besonders dieses Amt sehr kleinkariert und pingelig , nur mit dem
Wasserverbrauch für einige Große kriegen sie nichts auf die Reihe !
warum beispielsweise ein SPD Landrat (Schweinfurt) nicht Alarm schlägt.
Er hätte ja überhaupt nichts zu verlieren.
Zu diesem Thema hätte sich schön längst eine Partei profilieren können. Aber die scheinen vielmehr mit sich selbst zu beschäftigen , als die echten Bedürfnisse der Bevölkerung überhaupt wahrzunehmen .
Der Chef der Wasserwirtschaftsämter ist der Umweltminister - die Beamten sind weisungsgebunden!
Es ist die politische Führung in Bayern die endlich Anweisungen geben muss - aber da fehlt der Wille…..
Das kann die Wählerschaft ändern
Nur so passiert was - und vor der Landtagswahl gehts eh leichter.
Bitte dran bleiben und weiter berichten!