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Würzburg
Neues Bürohaus am Würzburger Hauptbahnhof: Erstbezug im Oktober 2026
7000 Quadratmeter Büroflächen entstehen bald zwischen dem Würzburger Hauptbahnhof und dem neuen Parkhaus. Wer der Bauherr ist und was er plant.
Östlich des Würzburger Hauptbahnhofs wird bald ein neues Bürogebäude entstehen. Im Hintergrund sind das neue Parkhaus am Bahnhof und das Studentenwohnheim '522 Apartunities' zu erkennen. 
Foto: Gerber Architekten | Östlich des Würzburger Hauptbahnhofs wird bald ein neues Bürogebäude entstehen. Im Hintergrund sind das neue Parkhaus am Bahnhof und das Studentenwohnheim "522 Apartunities" zu erkennen. 
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 18.02.2025 02:37 Uhr

Am Würzburger Hauptbahnhof wird wieder gebaut. Nein, nein, nicht etwa am Bahnhof selbst, an dessen Umgestaltung und der seines Umfelds gefühlt seit Jahrzehnten von Stadt und Bahn geplant wird. Es baut ein Privatmann. Eigentlich müsste man seinen Namen gar nicht nennen, weil der immer fällt, wenn zwischen dem Europastern und dem Bahnhofsareal Baumaschinen rollen: Es ist Gerold Bader.

"Richtig", sagt der auf Anfrage. "Wir bauen dort ein Bürohaus." Von den ursprünglichen Plänen, östlich des Hauptbahnhofs ein Hotel mit angegliedertem Parkhaus zu errichten, sei man während Corona abgekommen, berichtet er. Entstehen soll das Bürohaus mit rund 7000 Quadratmetern Büroflächen nun auf dem Areal zwischen dem neuen, erst im Mai vorigen Jahres eröffneten Parkhaus, das als Ersatz für das marode Quellenbachparkhaus dient, und dem Ostflügel des Hauptbahnhofs. 

"Wir streben im Haus den höchsten energetischen Standard an."
Gerold Bader, Bauherr

"Das wirkt etwas größer als es werden wird", beschwichtigt Bader am Telefon. Denn beim ersten Blick auf die Pläne des Architekturbüros erscheint das geplante Haus größer und massiger als das dahinter erkennbare Parkhaus. In der Realität sieht es aber anders aus, erklärt Gerold Bader. Mit 71 Metern wird es nur gut halb so lang wie das fast 136 Meter lange Parkhaus werden und mit 18,5 Metern bei weitem nicht so tief wie das Parkhaus, das 33 Meter misst. Nur etwas höher wird es werden, 19,5 Meter ist das Parkhaus hoch, bei etwa 23 Metern ist beim neuen Bürohaus Schluss.

Das neue Bürohaus soll im Oktober kommenden Jahres fertig sein

Die Baugenehmigung für das neue Haus mit sechs Stockwerken sei bereits erteilt, sagt Bader. "Wir fangen jetzt mit den Gründungsarbeiten an, fertig sein wollen wir im Oktober 2026", kündigt er an. Vorgesehen seien ausschließlich Büros. Dach und Dachterrasse würden begrünt, parken könnten die Nutzer im daneben gelegenen Parkhaus, das 1027 Stellplätze anbietet, sagt er. Die Zufahrt führt vor dem Haus vorbei.

Hier soll das neue Bürohaus am Bahnhof entstehen, das bis Oktober kommenden Jahres fertiggestellt sein soll. Im Hintergrund das neue Parkhaus.
Foto: Silvia Gralla | Hier soll das neue Bürohaus am Bahnhof entstehen, das bis Oktober kommenden Jahres fertiggestellt sein soll. Im Hintergrund das neue Parkhaus.

"Wir streben im Haus den höchsten energetischen Standard an", ergänzt Bader. Es solle nach DGNB zertifiziert werden, die genaue Einstufung könne nach dem Pre-Check, also der Vorprüfung, die gerade laufe, festgelegt werden. "DGNB ist die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen", erklärt er.

Auch die ökologische Aufwertung der Pleichach steht noch an

Was auch noch anstehe, sei eine ökologische Aufwertung der Pleichach, die durch den Abriss des maroden Quellenbachparkhauses wieder zugänglich und sichtbar ist. "Da läuft gerade ein wasserrechtlicher Antrag beim Wasserwirtschaftsamt", sagt Bader.

Wenn der genehmigt ist, soll der Bach mit Steinen, Schüttungen und Bepflanzungen so weit wie möglich wieder renaturiert werden. Durch Granitbuhnen soll immer wieder ein Teil des Wassers zurückgehalten werden, wodurch ein relativ ruhiger, gleichmäßiger Bachlauf erreicht werden soll. Allerdings müsse die Betonwanne bleiben, weil sich darunter die schützenswerten Bahnhofsquellen befinden würden, hatte Stadtbaurat Benjamin Schneider bereits im Juni vorigen Jahres in einer Sitzung des Interkommunalen Ausschusses stadt.land.wü berichtet.

Wie es mit der Entwicklung rund um den Bahnhof weitergeht, steht noch nicht fest 

Nach Fertigstellung des Gebäudes ist der Riegel entlang der Pleichach vom Europastern bis zum Bahnhof fast abgeschlossen. Es fehlen noch die geplante Multifunktionsarena, die Verhandlungen zwischen der Stadt, die das Grundstück dafür kaufen möchte, und Gerold Bader laufen, sowie eine Überplanung des Grundstücks rechts neben dem Novum an der Schweinfurter Straße, das noch vom Technischen Hilfswerk (THW) genutzt wird. Für das THW war zuletzt ein Umzug auf das Areal der Faulenbergkaserne oder auf ein Gelände nördlich von Ikea im Gespräch. Entschieden ist noch nichts.

Wie es dann am Bahnhof weitergehen soll, ist ebenfalls noch nicht entschieden. Zuletzt war das Bahnhofsareal mit dem Zentralen Omnibusbahnhof und einer Neugestaltung der Straßenbahnhaltestelle Thema eines Sachstandberichts von Stadtbaurat Benjamin Schneider im Interkommunalen Ausschuss stadt.land.wü. Das war im Juni vorigen Jahres. Nicht einfacher macht die Planungen für die Mobilitätsdrehscheibe am Bahnhof dabei, dass ein Teil des Areals der Bahn gehört.

 
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Kommentare
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  • Klaus Heilig
    Wird geplant das Gebäude mit Photovoltaikanlagen auszustatten? Das wäre energetisch absolut sinnvoll bei einem so grossen Gebäude. Auch wenn sich Begrünung natürlich immer erst mal gut anhört, ist Photovoltaik energetisch wirksamer. Es wäre auch toll die Betonwanne so schön wie möglich zu gestalten, mit Zugangsmöglichkeiten und Sitzgelegenheiten am Wasser.
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  • Hiltrud Erhard
    Warum sollen die Leute im Parkhaus parken?

    Warum stellt Herr Bader nicht ausreichend Parkplätze zur Verfügung?

    Diese fehlen dann wieder wenn eine der erhofften Großveranstaltungen mit Weltstars die neue Arena füllen werden.
    Oder wird da gemauschelt?
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  • Carl Wück
    Na dann Ist das Parkhaus ausgelastet und macht Gewinn! 😉
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  • Dietmar Eberth
    Die Großveranstaltungen sind eher am Abend oder am Wochenende und nicht während der Bürozeiten.
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  • Andreas Bolda
    wozu ein Bürohaus mit 7000 Quadratmeter 🤔 wo doch Homeoffice voll im Trend ist ⁉️
    wir brauchen Wohnungen Herr Bader‼️
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  • Felix Habermann
    Da muß ich voll zustimmen ! ! !
    So ist es auch mit dem geplanten
    Protzbau am Landratsamt.
    Es muß doch nicht jeder Sachbearbeiter
    einen eigenen Schreibtisch haben.
    Da kann man doch wechseln oder
    wie Sie schreiben ab ins Homeoffice.
    Gruß Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !
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  • Barbara Fersch
    würzburg ist in keiner Weise mit Erfurt oder gar Zürich zu vergleichen
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  • Brigitte Seuffert
    Bitte die Pleichach offener gestalten, keinen Kanal wie es jetzt der Fall ist.
    Schaut ich die Aufenthaltsqualität an Bächen in Städten wie Erfurt, Zürich and wenn direkt Stege oder Stufen den Wasserlauf zugänglich machen.
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  • Heribert Mennig
    @Frau Seuffert: Artikel bitte nochmal aufmerksam lesen. Weshalb die Betonwanne bleiben muss ist dort erklärt und auch nachvollziehbar!
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