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Würzburg
Würzburger Faulenberg-Areal: Entstehen hier bis zu 270 neue Wohnungen und Gewerbeflächen?
Der Konversionsausschuss des Stadtrats hat ein neues Nutzungskonzept für das Faulenberg-Areal beschlossen. Die Verhandlungen mit der BImA sollen bis Ende 2022 abgeschlossen sein.
Blick auf das ehemalige US-Kasernengelände an der Nürnberger Straße in Würzburg: Die Umwandlung der Faulenberg-Kaserne nimmt langsam an Fahrt auf.
Foto: Daniel Peter | Blick auf das ehemalige US-Kasernengelände an der Nürnberger Straße in Würzburg: Die Umwandlung der Faulenberg-Kaserne nimmt langsam an Fahrt auf.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 12.02.2024 09:15 Uhr

Nachdem auf dem Gelände der ehemaligen Leighton Barracks der US-Armee am Hubland innerhalb eines Jahrzehnts ein neuer Stadtteil gewachsen ist, scheint auch die Umwandlung der Faulenberg-Kaserne langsam an Fahrt aufzunehmen. Der Konversionsausschuss des Stadtrats hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig ein Nutzungskonzept beschlossen, das auf den ehemaligen Militärflächen an der Nürnberger Straße neben Gewerbe und Kultur auch bis zu 270 neue Wohnungen vorsieht.

2007 haben die amerikanischen Truppen Würzburg verlassen, im September 2011 hat der Stadtrat einen Masterplan für das 12,5 Hektar große Gelände beschlossen, in dem im Wesentlichen eine gewerbliche Nutzung vorgesehen war. Seitdem stand die Faulenberg-Kaserne zwar regelmäßig auf der Tagesordnung des Konversionsausschusses, neue Entwicklungen gab es aber nicht. Das soll sich jetzt ändern: Eigentümer des Areals ist der Bund, und mit dem jetzt beschlossenen Nutzungskonzept sollen die langjährigen Verhandlungen über den Kauf mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BimA) vorangetrieben werden.

Angespannter Wohnungsmarkt sorgte für Umdenken

Der angespannte Wohnungsmarkt in der Stadt hat bei der geplanten Nutzung zu einem Umdenken des Stadtrats geführt. Gewünscht ist jetzt ein Mix aus Gewerbe, Dienstleistungen, Kultur und Wohnbebauung. "Daraufhin haben wir umfangreiche Untersuchungen vorgenommen, wie dort Wohnen stattfinden kann", erläuterte Stadtbaurat Benjamin Schneider im Gespräch mit der Redaktion.

Derzeit ein Lost Place: Blick auf das ehemalige US-Kasernengelände an der Nürnberger Straße in Würzburg.
Foto: Daniel Peter | Derzeit ein Lost Place: Blick auf das ehemalige US-Kasernengelände an der Nürnberger Straße in Würzburg.

Das Problem: Das Kasernengelände, das Bestandsschutz hat, ist umgeben von Gewerbe mit den entsprechenden Lärmemissionen. Im neuen Nutzungskonzept sind die Baufelder für mögliche Wohnhäuser daher in der Mitte des Geländes vorgesehen. Umgeben wären sie dadurch von neuen Gewerbeeinheiten, "bei denen der Lärmschutz im Bebauungsplan durch Auflagen geregelt werden kann. Das ist machbar", so Schneider.

Das neue Nutzungskonzept bildet die Grundlage für die weiteren Planungen. Es sieht ein Wohnangebot für unterschiedliche Nutzer und soziale Gruppen vor, "das vielfältige Wohnformen berücksichtigt und preiswerten Wohnraum ermöglicht", heißt es in der Beschlussvorlage. Schneider geht davon aus, dass auf dem Faulenberg-Areal bis zu 270 neue Wohneinheiten entstehen können.

Drei Viertel der ehemaligen Faulenberg-Kaserne stehen zum Verkauf

Mit dem einstimmigen Beschluss des Konversionsausschusses im Rücken hofft der Baureferent, die Preisverhandlungen mit der BimA noch in diesem Jahr zum Abschluss bringen zu können. Mit der Teilnutzung des Geländes als Standort für bis zu 270 neue Wohnungen greift auch die im Herbst 2018 in Kraft getretene "Verbilligungsrichtlinie" der Bundesimmobilienverwaltung: Die Schaffung neuen Wohnraums ist eine der Voraussetzungen für einen Preisnachlass beim Kauf von Grundstücken des Bundes.

Zum Verkauf stehen rund drei Viertel der ehemaligen Faulenberg-Kaserne. Den östlichen Teil des Geländes hat Bundeskanzler Olaf Scholz – damals noch in seiner Eigenschaft als Bundesfinanzminister – bereits vor drei Jahren für mögliche Nutzungen des Bundes reserviert. Im Gespräch war das Gelände damals als neuer Standort für das Technische Hilfswerk und das Zollamt.

 
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  • N. P.
    Die alten Gebäude wird man ja wohl kaum nutzen können. Erstens sind sie baufällig und zweitens technisch sicher weit von zeitgemäßen Standards entfernt.
    Eine Kernsanierung dürfte teurer als ein Abriss sein.
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  • S. C.
    Zumindest die Feuerwehrschule steht unter Denmalschutz
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  • F. E.
    Habe da keine große Hoffnung. Man wird das Gelände wie am Hubland als Bauland sehen und leerräumen und das dann Konversion nennen. Die vielen belungenen Beispiele für echte Konversion (Lüneburg z.b.), wo man die Altbauten gekonnt in Szene setzt und umnutzt wird es kaum geben. Von daher könnte man die 270 Wohnungen auch sonstwo am Stadtrand hinsetzen. So vertut man wieder mal eine Chance auf ein attraktives Stadtviertel.
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  • S. C.
    Straba zum Hubland, Frankenhalle, Umgestaltung Bahnhofsvorplatz, Verlängerung der Straba an der Uniklinik, Mozart-Schule, Quellenbach-Parkhaus, Neugestaltung Busbahnhof, Neugestaltung Faulhaber-Platz, Multifunktionsarena, Park+Ride Parkplätze an den Einfallsstraßen.....

    Eine unendliche Liste an Vorhaben mit einer Gemeinsamkeit: in WÜ wird immer nur jahrzehntelang geredet und nichts passiert. Genauso wird es hier bei der Faulenberg-Kaserne auch sein.
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  • H. M.
    ich wünsche mir eine schöne Wohnung in der alten Feuerwehrschule. Oder sehen da die Pläne anders aus ?
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  • F. H.
    Wie wäre es hier das Landratsamt anzusiedeln.
    Den neu geplanten Protzbau brauchen wir nicht.
    Außerdem haben wir da mit Sicherheit mehr
    Möglichkeiten vom Land aus schnell hinzukommen.
    Und es gibt auch viele Parkmöglichkeiten.
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  • A. H.
    "...vom Land schnell hinzukommen" - aber nicht aus allen Richtungen, bei weitem nicht!
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  • T. D.
    Man könnte jetzt noch Wetten abschließen , wie lange das noch alles dauert und ob die
    Nürnberger Straße bis dorthin schon fertig ist grinsen .
    In anderen Ländern bekommen die Firmen einen Bonus wenn sie eher fertig geworden sind ,
    in Deutschland ist es anscheinend genau anders herum.
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  • L. H.
    Die Tübinger und andere Fachleute aus ganz Deutschland kommen aber auch gerne nach Würzburg und schauen sich die sehr gelungene - und zügige - Entwicklung der ehemaligen Leighton Barracks ( jetzt Hubland ) an
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  • G. K.
    @stadtbau

    Das war aber doch die LANDES-Gartenschau, nicht wahr? Und was WÜ angeht - vielleicht wollten sie mal sehen, wie man es nicht macht... (vorsicht, bissige Ironie!)
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  • G. K.
    Endlich ein Ansatz, hoffentlich wird was draus...

    Allein durch die Lage am Bachlauf ist in diesem Areal eine Wohnbebauung vorzuziehen. Der Bestand an umgebenden Gewerbebetrieben ist meiner Ansicht nach unbedenklich was Lärmemissionen angeht und die Erfahrung der vergangenen Jahrzehnte hat gezeigt, das oft genug die Gewerbe zugunsten einer Wohnbebauung abgewandert sind. Also lasst die Kaserne, in der unsere Ur- und Großväter ihren Militärdienst ableisten mussten (und oft genug danach sinnlos verheizt wurden) in eine wunderbare Wohnanlage umgestalten, mit genug Platz im Grünen und einem, hoffentlich bis dann endlich mal sauberen, lustigen Bachlauf.

    Übrigens, in Tübingen und in Emden kann man sehr gelungene Konversionen, also Umwandlungen von Militärgelände in Wohnviertel (TÜ Südstadt) und einem stilvollen Boardinghouse (Emden) begutachten.

    Da bin ich nun mal Optimist, obwohl, in WÜ braucht ja immer allles ewig lang...
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