Auf dem ehemaligen Rau-Gelände herrschte lange Stillstand. Doch das ist Vergangenheit. Denn die Projekt Ochsenfurt GmbH & Co. KG will aus dem früheren Fabrikgebäude in der Marktbreiter Straße eine Wohnanlage machen. Seit einem halben Jahr finden deshalb Entkernungsarbeiten auf dem Gelände statt. Insgesamt 45 Wohnungen sollen dort entstehen, teilt Bauleiter Johannes Eichinger auf Anfrage dieser Redaktion mit.
Bis es so weit ist, werde es aber noch eine ganze Weile dauern. Ende 2025 gibt Eichinger als Ziel für die Fertigstellung des Gebäudes an. Genau festlegen will er sich allerdings nicht. "Wann das Objekt fertig wird, hängt zum Beispiel davon ab, ob wieder Rohstoffe knapp werden", sagt der Bauleiter. Die Projekt Ochsenfurt GmbH & Co. KG ist Teil der Unternehmensgruppe Isarkies, die ansässig ist im niederbayerischen Essenbach.
Wohnkomplex mit zwei Gebäudeteilen geplant
Ein Blick auf den Bauplan des Gebäudes zeigt einen modernen Wohnkomplex, der mit dem heruntergekommenen ehemaligen Fabrikbau kaum noch etwas zu tun hat. Stattdessen: große Fenster, vorgelagerte Balkone, Flachdach.
Nach den Plänen des Unternehmens soll auf dem Gelände künftig ein viergeschossiges Wohnhaus mit zwei separaten Gebäudeteilen stehen. Im kleineren, südlich gelegenen, werden laut Johannes Eichinger 15 Wohnungen mit einer Größe von jeweils etwa 66 bis 98 Quadratmetern entstehen, im größeren, nördlich gelegenen, weitere 30 Wohnungen mit einer Fläche zwischen 50 und 125 Quadratmetern. Ein Teil davon werde sich in Penthäusern in Holzbauweise auf das oberste Stockwerk gesetzt, kündigt Eichinger an. Geplant sind nach Angaben des Unternehmens außerdem eine Tiefgarage im bestehenden Untergeschoss, Stellplätze in der Außenfläche sowie ein kleiner Spielplatz im Außenbereich.
Durch die Komplettsanierung gelinge es, im Vergleich zu einem Neubau CO2-produzierende Prozesse zu minimieren und Ressourcen einzusparen, heißt es vonseiten der Geschäftsführung. Außerdem werde das Gebäude energetisch auf den neuesten Stand gebracht – etwa durch den Einbau einer Grundwasserwärmepumpe.
Seit Jahren gilt das Rau-Gelände als Schandfleck. Bis in die 1980er Jahre wurden hier Büroartikel hergestellt. Danach stand das große Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft zur Grund- und Mittelschule leer und verfiel zusehends. Nach mehrmaligem Eigentümer-Wechsel kaufte Anfang 2022 die Projekt Ochsenfurt GmbH & Co. KG das Grundstück. "Es ist schon beabsichtigt, das ganze Objekt irgendwann einmal zu verkaufen", sagt Bauleiter Johannes Eichinger. Wann sei allerdings unklar und hänge auch vom Investitionsmarkt ab. Stattdessen sei auch denkbar, die entstandenen Wohnungen vorerst selbst zu vermietet.
Investitionen in Höhe eines einstelligen Millionenbetrags
Insgesamt investiere Isarkies einen zweistelligen Millionenbetrag in die Komplettsanierung des Gebäudes, sagt Eichinger. "Es ist schwer einzuschätzen, wie viel es am Ende wirklich kosten wird, weil zurzeit ständig alles teurer wird."
Zuletzt wurden auf dem Gelände Entkernungsarbeiten durchgeführt, wie Eichinger bestätigt. Dabei seien alle nicht tragenden Wände, abgehängten Decken und Bodenbeläge entfernt worden. "Das Hauptgebäude steht jetzt quasi als leerer Stahlbeton-Skelettbau da", sagt Eichinger. "Sämtliche Nebengebäude wurden abgebrochen." Im nächsten Schritt gehe es mit dem Aufbau eines neuen Fußbodens weiter. Zudem ständen demnächst unter anderem abschließende Arbeiten im Untergeschoss für die neue Tiefgarage sowie der Rückbau des Dachgeschosses an.
Wieviel Wohnraum wohl entstehen würde, wenn man die Zuckerfabrik, die den krankmachenden Zucker, in viel zu großen Mengen produziert, endlich stillgelegt würde, das Fabrikgebäude entkernt und Wohnungen, Werkstätten, Bürogebäude entstehen würden. Die Silos könnte man zu Tauchtürmen etc. oder Serverfarmen, die ihren Strom aus den zu installierten Photovoltaikanlagen beziehen könnten. Die Abwärme könnte für die Heizungen der Wohnungen genutzt werden) Vermutlich sind das aber Träume, die sich wg der Geldgier der Zuckerbarone, des nur gering ausgeprägten Weitblicks des Großteils des Ochsenfurter Stadtrats und des BGMs , zumindest kurzfristig, nicht realisieren lassen.