Gute Nachrichten für alle Kneipen-Fans: Das Café Klug bekommt einen neuen Pächter und wird wieder aufmachen. Die Kultkneipe übernehmen Werner Schneider und die Karthäuser-Gastro GmbH. Wann Wiedereröffnung ist, steht noch nicht endgültig fest.
Schneider will im November wieder aufsperren
„Wir haben uns mit der Mieterin Herbsthäuser Brauerei und mit der Vermieterin der Immobilie geeinigt“, bestätigt der neue Gastronom des Klug. Und ja, es habe mehrere Interessenten gegeben. Nun müssen die neuen Pächter noch einige Dinge mit der Stadt Würzburg abklären. Schneider will jedoch die Türen im November wieder aufschließen. „Ich will das Honky Tonk-Musikfestival am Samstag, 4. November, in der Kultkneipe mitfeiern“.
Und so viel verrät er jetzt schon, wohl zur Erleichterung vieler Szene-Fans, die schon seit ihrer Jugend dort gefeiert haben: „Wir lassen das Klug, so wie es ist.“ Nur ein paar Ideen will Schneider umsetzen. Doch die gibt er noch nicht preis. Also bleibt es bei Frühstück, Mittagstisch und Abendunterhaltung.
Kein Gastro-Neuling
Schneider ist kein Neuling im Gastro-Geschäft. Er ist Wirt in der kleinen Kneipe „Zum Udo“ in der Glockengasse hinter dem Modehaus Wöhrl. Als das Wirte-Original Udo Puchta 2013 starb, stieg er dort ein. Und er betreibt auch den „Bierdümpel“ in der Zeller Straße.
Was war geschehen im beliebten Klug? Das Insolvenzgericht hatte am 25. August das Hauptinsolvenzverfahren gegen den 20-jährigen Wirt der Kult-Kneipe eröffnet. Laut Insolvenzverwalter Dr. Markus Schädler war der Inhaber zahlungsunfähig. Der Mietvertrag mit der Café Klug e.K. (eingetragener Kaufmann), die erst im Juni 2016 ins Handelsregister eingetragen worden war, sei aufgelöst und die Brauerei mit Sitz in Bad Mergentheim wieder alleinige Mieterin.
Schulden halten sich im Rahmen
Schädler befriedigt derzeit die Ansprüche der Gläubiger. Dem Kneipenteam wurde gekündigt. Nach seinen Angaben halten sich die aufgelaufenen Schulden jedoch im Rahmen. Bis vor kurzem sorgte noch ein Schild für Unsicherheit unter den Klug-Liebhabern: „Liebe Gäste, wir haben ab dem 28. Juli Betriebsurlaub.“ Das Schild hing bis Ende September. Im Gastraum waren die Stühle auf den Tischen hochgestellt, Altpapier stapelte sich vor dem Eingang.
Die Reaktionen auf den Artikel dieser Redaktion im Netz waren groß. Jede Menge Anhänger des Klug meldeten sich zu Wort und bedauerten die Schließung „ihrer Kneipe“. Gastronom Gerd Ehehalt hatte Café und Weinstube im Jahr 1982 wieder aktiviert. In den vergangenen drei Jahren hatte der beliebte Studenten-Treff nach Informationen dieser Redaktion allerdings drei verschiedene Pächter. Bekannt wurde das Klug auch Ende 2016 mit einer eigenen Web-Serie und die Kneipe wurde zum Drehort.