„Liebe Gäste, wir haben ab dem 28. Juli Betriebsurlaub.“ Dieses Schild hängt in der Tür des Café Klug in der Peterstraße. Und jetzt ist immerhin schon Mitte September. Recherchen dieser Redaktion ergeben: Der Inhaber der beliebten Würzburger Kneipe hat einen Insolvenzantrag gestellt.
Und tatsächlich, die Zeichen sind eindeutig und lassen auf Stillstand schließen: Einige Zeitschriften liegen zerfleddert an der Eingangstüre. Die Stühle der urigen Einrichtung, ein Markenzeichen der Kneipe, sind im Wirtsraum hochgestellt, alles sieht ziemlich verlassen aus.
25. August wird Hauptinsolvenzverfahren eröffnet
Das Insolvenzgericht hat am 25. August das Hauptinsolvenzverfahren wegen Zahlungsunfähigkeit eröffnet. Insolvenzverwalter ist der Würzburger Rechtsanwalt Dr. Markus Schädler. Sein Klient, der ehemalige Betreiber im Klug, ist gerade mal 20 Jahre alt.
Der Anwalt erläutert den Stand der Dinge: Der Mietvertrag mit der Café Klug e.K. (eingetragener Kaufmann), die im Handelsregister erst am 16. Juni 2016 eingetragen wurde, ist aufgelöst, die Herbsthäuser Brauerei ist wieder Mieterin. Alle Kneipen-Mitarbeiter sind gekündigt.
Gehälter sind sicher
Sollten noch Gehaltsforderungen für die vergangenen drei Monate offen sein, so werden die rückwirkend vom Insolvenzgeld bezahlt, sagt der Rechtsanwalt. Und die Gehälter sind sicher, denn das Geld kommt vom Arbeitsamt. Sein Job ist es nun, die Ansprüche der Gläubiger zu befriedigen. In jedem Fall halten sich die Schulden nach seinen Aussagen im Rahmen.
Gerd Ehehalt eröffnete das Klug 1982. Furore machte die Kneipe Ende 2016 mit einer eigenen Web-Serie. Das Klug wurde zum Drehort. Nach Informationen dieser Redaktion hatte die beliebte Kneipe allerdings in den vergangenen drei Jahren drei verschiedene Pächter.
Mehrere Bewerber aus der Gastro-Szene
Und wie geht es nun weiter mit der Kneipe? Nach Recherchen dieser Redaktion gibt es mehrere Bewerber für die Traditionskneipe. Ein Gastwirt sagte gegenüber der Redaktion, wenn er das Klug übernehmen würde, seien keine grundlegenden Veränderungen zu erwarten. Das hieße wie bisher Frühstück, Mittagstisch und Abendunterhaltung.
Brauerei äußert sich nicht
Die Herbsthäuser Brauerei mit Sitz in Bad Mergentheim äußerte sich als Pächterin der Immobilie nicht zur weiteren Zukunft des Klug.
Dadurch, dass heute an jeder Tanke Alkohol frei verkäuflich ist, und unsere Politik das Rauschhafte von der Straße verbannen will, trinken viele Autofahrer lieber zuhause, weil sie nach der Kneipkur nicht mehr ihr Lieblingsbaby nach Hause schaukeln wollen.
Vor allem auf dem Lande führt diese schöne neue Trinkkultur zu einem Kneipensterben. Sie führt der Rückgang der Freiheiten durch ein berichtigtes Sicherheitsdenken auch zu einem Rückgang in der Kultur, und die Sitten und Gebräuche eines Kulturvolkes unterliegen dem Wandel. Wenn die Nüchternheit den Rausch besiegt, dann ist der Straßenverkehr okay, aber die Trinkkultur in der Öffentlichkeit erlebt ihr oh weh.
Damals verkauften Großtankstellen noch keinen Alkohol. Fini Pfannes die Präsidentin des HFB hatte 1955 eine Tanke in Würzburg, Sie ist nicht zu verwechseln mit der SPD-Stadträtin Gisela Pfannes, welche meines Wissens akls Schülerin des MOZ auch einige male im Cafe Klug war, welches damals noch brillieren konnte.
bevor man wird zum Kneipenkiller, klimpern wir lieber mit den Wimpern. Ansonsten fahren wir mit dem Pflug durchs liebe Cafe Klug, denn vom Alohol wird Birne hohl.
letztlich wird man high, so wie Aiwai. Pfanni war auch so eine Tankstelle, wo man mit Alohol die Birne lähmte.
Aber wenn ich das richtig herausgelesen habe ist der letzte Pächter gerade 20 Jahre alt. Das kann doch nicht gut gehen.
Da frage ich mich schon wie gnadenlos die Brauereien heute auf Beutezug gehen um Pächter zu finden. Wahrscheinlich wusste der gar nicht was für einen Vertrag er unterschrieben hat.
Aber es bleiben ja wahrlich mehr als genug Coffee-to-go-shops und Drehspiess-Imbisse übrig.
Nur noch Kleider u. Handyshops. Schade, im Wohlfühlkosmos 1970-2010 ging die Post ab.