Wenn Sie an ein Ostergeschenk denken, kommt Ihnen dann als Erstes das Bild eines kleinen Nests mit bunten Eiern, Süßigkeiten und einem Schokoladen-Hasen in den Sinn? Oder vielleicht doch eher das neuste Smartphone, der Flachbildfernseher und ein cooles Mountainbike? Obwohl die Ostertage zu den höchsten Feiertagen der christlichen Kirche zählen, rückt für viele der religiöse Gedanke immer mehr in den Hintergrund, dafür landen umso mehr Geschenke im Osternest.
Doch was ist zu viel? Wie findet man das richtige Mittelmaß und was tut man, wenn die eigene Familie das Schenken übertreibt und man sich selbst daran nicht beteiligen will?
Diese Redaktion möchte Christa Fischer vorstellen: Unter der Überschrift "Sag mal, Oma Christa....?" wird sie zukünftig zu aktuellen und zeitlosen Themen die Erfahrungen aus ihrem bewegten Leben teilen und mit Ratschlägen zur Seite stehen – wie eine echte Oma eben.
Oma Christa, was denkst du über Geschenke zu Ostern?
"Beim Thema Schenken an Ostern denke ich natürlich zuerst an meine eigene Kindheit zurück. Das ist schon sehr lange her, aber als ich damals zwei Jahre nach Kriegsende in Deutschland geboren wurde, da gab es gar nicht viel zum Schenken. Deshalb war für mich an Ostern immer die Eiersuche das Tollste – und damit meine ich wirklich die Suche. Bei uns wurde damals richtig gut versteckt. Das Finden hat dann natürlich auch Spaß gemacht. Damals gab es bei uns ein paar wenige Süßigkeiten, Ostereier und einen Apfel. Da waren wir glücklich drüber.
Tja, was soll man nun aber heute zu Ostern schenken? Ich habe meinen Kindern damals immer Kleinigkeiten geschenkt. Die Kinder sind in Afrika aufgewachsen und da herrschten ganz andere Verhältnisse. Zu Ostern war die zugeschickte Nuss-Nougat-Creme das große Highlight. Ähnlich handhabe ich das heute auch mit meinen Enkelkindern. Da gibt es dann ein Osternest mit Süßigkeiten, Eiern und einer kleinen Spielzeugschachtel von Playmobil oder Lego. Es kommen ja auch immer noch Freunde und andere Verwandte dazu und in der Masse reichen die Geschenke dann.
Alles andere fände ich übertrieben. Teilweise schenken Eltern ihren Kindern heute sogar das neueste Smartphone oder ein Fahrrad. Ich finde, das kann man sich für Weihnachten oder den Geburtstag aufsparen. Bei uns in der Familie gab es darüber zum Glück nie Diskussionen oder verschiedene Ansichten. Nicht, weil wir eine so tolle Vorzeigefamilie sind, bei der alles perfekt läuft, sondern weil auch meine Kinder keine große Geschenkorgie aus dem Osterfest machen. Sie schenken zwar schon mehr als ich, vielleicht gibt es da mal einen Lego-Baukasten oder Ähnliches, aber größer wird es dann auch nicht.
Heute ist das Osterfest ja fast schon zu einem kleinen Weihnachten geworden. Für meinen Geschmack etwas zu übertrieben, denn der religiöse Gedanke rückt dabei, wie an Weihnachten, immer mehr in den Hintergrund. Aber das Wichtigste ist immer noch, Zeit mit den Kindern zu verbringen. Das kommt meiner Meinung nach immer viel zu kurz. Aber die gemeinsame Zeit kann man mit keinem Geschenk der Welt aufwiegen.
Mein Rat an alle Eltern wäre daher: Nehmt euch die Zeit, die ihr mit dem Geschenkekauf verbringen würdet und setzt euch mit den Kindern gemeinsam hin, bastelt was, bemalt Ostereier und verbringt Zeit miteinander. Das ist so wichtig für die Kids und macht sie glücklicher als jedes große Geschenk."
Haben Sie eine Frage an Oma Christa, die sie beantworten soll? Schreiben Sie Ihre Frage einfach in die Kommentare.