
Am Freitag hat die EU-Kommission zwei an die Omikron-Variante B.1 angepasste Corona-Impfstoffe für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) in Deutschland speziell für den Einsatz dieser neuen Vakzine der Hersteller Biontech und Moderna steht noch aus. Medizinerinnen und Mediziner halten zwar aktuell einen bevölkerungsweiten Einsatz nicht für nötig. Doch Impfwillige könnten ab sofort auf die neuen Impfstoffe pochen – und die bisherigen Vakzine ablehnen. Was passiert dann mit den Lagerbeständen?
Vorrätige Impfstoffe schienen schon in den zurückliegenden Monaten zu Ladenhütern geworden zu sein. "In den vergangenen Wochen waren in Bayern die Impfzahlen rückläufig", bestätigt eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in München auf Nachfrage.
In den unterfränkischen Impfzentren lagerten in dieser Woche noch mehr als 5500 Dosen der bisherigen Impfstoffe der Hersteller Biontech (rund 3300 Dosen), Moderna (1210), Novavax (710) und Johnson&Johnson (270). Hinzu kommen laut Johannes Hardenacke, Sprecher der Regierung von Unterfranken, die Bestände in Arztpraxen oder Apotheken.
Vorrätiger Impfstoff soll in Bayern weiter verimpft werden
Bayernweit waren laut Gesundheitsministerium zum Stichtag 1. September 67.000 Dosen in den Impfzentren vorrätig. Die exakten Bestände würden sich allerdings "täglich infolge von Verimpfung, Verfall und Neubestellungen" ändern, betont die Sprecherin. Und: "Bestehende Impfstoffbestände werden durch die Impfzentren weiterhin verimpft", das gelte "insbesondere für Erst- und Zweitimpfungen".
Das Bundesgesundheitsministeriums habe angekündigt, dass Impfzentren und Arztpraxen die neuen Impfstoffe erstmals ab Montag, 5. September, bestellen können, erklärt Regierungssprecher Hardenacke. Laut Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wird Deutschland in den kommenden beiden Wochen rund 14 Millionen Dosen erhalten.
Dabei werden diese Impfstoffe aller Voraussicht nach nur kurz die neuesten sein: Biontech hat bereits die Zulassung eines an die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepassten Impfstoffes bei der Europäische Arzneimittel-Agentur EMA beantragt. Im Idealfall könne die Zulassung bereits Ende September oder Anfang Oktober erfolgen und Deutschland anschließend zügig mit einer ersten Tranche von 9,5 Millionen Dosen beliefert werden.
Wer sich mit den angepassten Impfstoffen impfen lassen sollte
Leif Sander, Impfstoff-Experte der Berliner Charité und Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung, plädiert dafür, den jeweils aktuellsten verfügbaren Impfstoff für den größtmöglichen Zusatznutzen zu nehmen - also für den, "der besonders nah an der zirkulierenden Variante dran ist". Wenn demnächst die an die derzeit zirkulierenden Sublinien BA.4/BA.5 angepassten Impfstoffe kämen, präferiere er diese, so Sander. "Man muss aber auch sagen: Es gibt wahrscheinlich keine riesengroßen Unterschiede zwischen den Impfstoffen."
Die neuen angepassten Impfstoffe kämen vor allem "für die Gruppen in Frage, denen die Ständige Impfkommission bereits eine zweite Booster-Impfung empfiehlt", sagt der Berliner Infektiologe. Also für Personen über 60 Jahre, Gruppen mit Risikofaktoren sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen, die bislang noch keine vierte Impfung bekommen haben.
"Dies jetzt nachzuholen, würde ich empfehlen für eine wahrscheinliche zusätzliche Schutzwirkung", so Sander. Wer im Sommer eine Durchbruchsinfektion hatte, brauche zunächst keinen zusätzlichen Booster und sollte mindestens drei Monate abwarten.
Der wird weggeworfen wie Millionen anderer Dosen in den letzten 1,5 Jahren.... zum Heulen, wie mit Steuergeldern umgegangen wird. Keine Firma könnte es sich sowas leisten.
Was geschieht mit den alten Restbeständen: ach - in Deutschland liegt so ein großer Müllhaufen
tagtäglich rum, da kommt es doch auf ein bisschen Restbestände wie Moderna und Co gar nicht drauf an, Oder?