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Ochsenfurt
Neue Mainbrücke: Die letzte Lücke ist geschlossen
Der Rohbau der Neuen Mainbrücke ist fertig. Wann die ersten Autos über die Brücke fahren dürfen, bleibt spannend.
Die letzten Kubikmeter Beton werden in die Schalung gegossen, dann ist der Lückenschluss an der Neuen Mainbrücke in Ochsenfurt vollendet. 
Foto: Gerhard Meißner | Die letzten Kubikmeter Beton werden in die Schalung gegossen, dann ist der Lückenschluss an der Neuen Mainbrücke in Ochsenfurt vollendet. 
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:07 Uhr

Am Ende waren es zehn Kubikmeter Beton, die noch fehlten, dann war der Lückenschluss an der Neuen Mainbrücke geschafft. Zweieinhalb Jahre nach dem Abriss der alten Brücke ist der Rohbau des neuen Mainübergangs fertig. Bis der Verkehr wieder über den Main rollen kann, wird es aber voraussichtlich noch bis ins zweite Quartal des kommenden Jahres dauern.

Mit belegten Brötchen und Sekt aus dem Plastikbecher stößt Polier Raimund Eckardt (links) mit seinen Kollegen auf die Vollendung des Brückenrohbaus an.
Foto: Gerhard Meißner | Mit belegten Brötchen und Sekt aus dem Plastikbecher stößt Polier Raimund Eckardt (links) mit seinen Kollegen auf die Vollendung des Brückenrohbaus an.

Polier Raimund Eckardt hat Sekt und belegte Brötchen besorgen lassen. Mit Plastikbechern stoßen die Kollegen auf ihr Werk an. Eine kurze Zeit des Innehaltens, bevor die Abbauarbeiten beginnen. "Ecki", wie die Bauarbeiter ihren Polier nennen, bedankt sich bei seinen Leuten und gibt seiner Freude darüber Ausdruck, dass der Bau bislang unfallfrei vorangekommen ist.

Seit diesem Frühjahr war am Überbau der Brücke gearbeitet worden.Im Freivorbau, also freitragend von den beiden Pfeilern ausgehend, war die Brücke Stück für Stück gewachsen. "Die Königsdisziplin des Brückenbaus" nennt Eckardt das Verfahren. Die Ansprüche an die Genauigkeit sind hoch. Bis auf wenige Millimeter genau müssen sich die die beiden Brückenhälften über der Flussmitte treffen.

"Freivorbau ist die Königsdisziplin des Brückenbaus."
Raimund Eckardt, Polier

Nur eine Handvoll Unternehmen in Deutschland beherrschen diese Technik, sagt der Polier. Die mittelständische Baufirma Gerdum und Breuer aus dem nordhessischen Bebra ist die kleinste unter ihnen und hat sich ganz auf den Brückenbau spezialisiert. Wie gut sie ihr Handwerk beherrscht, wird deutlich, als sich die beiden Brückenhälften am Ende über der Flussmitte gerade mal um 15 Millimeter verfehlen. Angesichts einer Gesamtlänge von knapp 240 Metern und einer Länge von 50 Metern, die die beiden Hälften frei über den Fluss ragten, ist das eine Punktlandung. Mit hydraulischer Kraft wurde auch diese letzte Ungenauigkeit noch überwunden, bevor die Lücke in der Brückenmitte geschlossen wurde.

Die Schalung an der Neuen Mainbrücke kann in den nächsten Tagen abmontiert werden. 
Foto: Gerhard Meißner | Die Schalung an der Neuen Mainbrücke kann in den nächsten Tagen abmontiert werden. 

Drei Tage nur braucht der  Spezialbeton, um seine Festigkeit zu erreichen. Ihre Tragfähigkeit erhält die Brücke erst, wenn die dicken Stahltrossen, die im Inneren eingezogen wurden, gespannt sind. In den nächsten Tagen soll dieser Vorgang abgeschlossen sein. Gleichzeitig beginnen die Bauarbeiter damit, die Schalung  und den Kran auf dem nördlichen Widerlager abzubauen. "Für uns ist hier die meiste Arbeit getan", sagt Polier Raimund Eckardt.

Am Widerlager ragen die Stahltrossen aus dem Brückenkörper, die in den nächsten Tagen gespannt werden, um der Brücke ihre endgültige Tragfähigkeit zu verleihen.
Foto: Gerhard Meißner | Am Widerlager ragen die Stahltrossen aus dem Brückenkörper, die in den nächsten Tagen gespannt werden, um der Brücke ihre endgültige Tragfähigkeit zu verleihen.

Die Firma Strabag, die als Subunternehmen an der Brücke tätig ist, will Anfang November mit den Arbeiten an der nördlichen Brückenauffahrt beginnen. Die Fahrbahn über dem Widerlager und die Anschlüsse Richtung Frickenhausen und Kleinochsenfurt bis kurz vor die Einmündung in die Zeubelrieder Steige müssen hergestellt werden. Die Fahrbahn soll in zwei Hälften gefertigt werden, so dass der Verkehr weiterhin einspurig an der Brücke vorbeifließen kann.

Die Hilfspfeiler, die während des Brückenbaus nötig waren, werden in den nächsten Tagen abgebrochen.
Foto: Gerhard Meißner | Die Hilfspfeiler, die während des Brückenbaus nötig waren, werden in den nächsten Tagen abgebrochen.

Derzeit ist Strabag mit dem Bau des Regenrückhaltebeckens am nördlichen Mainufer beschäftigt. Es soll das Regenwasser von der Brücke aufnehmen und verhindern, dass Schadstoffe wie Bremsenabrieb in den Main geschwemmt werden. In den nächsten Tagen sollen auch die Hilfspfeiler abgebrochen werden, die der Brücke während der Bauzeit die erforderliche Stabilität verliehen haben.

Neben der Brücke entsteht ein Regenrückhaltebecken, in dem sich Schmutz von der Brücke absetzen kann.  
Foto: Gerhard Meißner | Neben der Brücke entsteht ein Regenrückhaltebecken, in dem sich Schmutz von der Brücke absetzen kann.  

Auch auf der Brücke sind die Arbeiten noch längst nicht beendet. An den Rändern der Fahrbahn ist bereits die rote Versiegelung aufgetragen. Gemeinsam mit einer Schweißbahn, die darauf aufgebracht wird, soll sie die Brücke dauerhaft vor eindringendem Wasser und Streusalz schützen. Die beiden Bordsteinkappen für die Gehwege werden mit einer fortlaufenden Schalung seitlich der Fahrbahn aufbetoniert. Anschließend wird auch die Fahrbahn versiegelt und kann anschließend asphaltiert werden.

Die Bauarbeiter haben das Datum des Lückenschlusses im frischen Beton verewigt. Die Notiz verschwindet bald unter der Fahrbahn.
Foto: Gerhard Meißner | Die Bauarbeiter haben das Datum des Lückenschlusses im frischen Beton verewigt. Die Notiz verschwindet bald unter der Fahrbahn.

Die Versiegelung ist ausschlaggebend für die Haltbarkeit des Bauwerks und zugleich die große Unbekannte im Zeitplan. Für bestimmte Arbeitsschritte, die noch ausstehen, seien trockenes Wetter und Plusgrade Voraussetzung, erläutert Raimund Eckardt. Ein strenger Winter könnte die Fertigstellung deshalb verzögern.

Wenn alles glatt läuft, so rechnet man am Staatlichen Bauamt, kann die Brücke Anfang des zweiten Quartals 2019 für den Verkehr freigegeben werden. Zuvor müssen noch das Geländer und die Straßenbeleuchtung montiert werden. Auch eine Ampel soll vor der südlichen Brückenauffahrt auf Höhe der TVO-Halle installiert werden. Die Fundamente dafür wurden bereits hergestellt.

 
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  • hewi.S@t-online.de
    Sehr geehrter Autor,

    in Ihrem Bericht, veröffentlicht in der Printausgabe Würzburg Stadt kommt nirgends vor, dass Sie die Mainbrücke in Ochsenfurt meinen. Lediglich eine Bildunterschrift weist erst auf Ochsenfurt hin.
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  • Rolando-07
    ..klicken sie doch einfach nochmal die betreffende Nachricht incl. den Fotos nochmal an und man stellt fest, das mehrmals "Ochsenfurt" erwähnt ist und ein Leser der seinen Lkrs. kennt weis auch so was/wo gemeint ist...
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  • gerhard.meissner@mainpost.de
    Hallo Sphero, Sie haben Recht. Sollte nicht passieren. Ortsmarke ist beim Layout der Seite unter die Räder gekommen. Entschuldigen Sie bitte. Wir haben morgen einen Hinweis in der Ausgabe.
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  • Arcus
    Mich würde ja mal interessieren, ob sich das Mobilitätsverhalten der rechtmainischen Ochsenfurter, der Kleinochsenfurter und Frickenhäuser geändert hat. Fahren die jetzt öfter mit dem Fahrrad nach Och down town? Wird Ochsenfurt weniger häufig angefahren? Brauchen wir überhaupt eine solche Brücke? 3 Jahre gehts ja scheinbar auch ohne ein solches Verkehrsbauwerk. Zu Beginn der Baumaßnahmen gabs ja noch einen Hauch von Aufschrei. Jetzt aber scheint sich jeder mit der Situation arrangiert zu haben.
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  • gerhard.meissner@mainpost.de
    Hallo Arcus, mein Mobilitätsverhalten als Frickenhäuser hat sich insofern geändert, als ich täglich einen Umweg von mindestens acht Kilometer incl. Ampelstafette in Kauf nehmen muss und - nach optimistischer Rechnung - zusätzliche Treibstoffkosten während der Bauzeit von 500 bis 600 Euro. Dass der anfängliche Aufschrei verstummt ist, mag daran liegen, dass man sich in die Unabwendbarkeit des Schicksals gefügt hat. "Alternativlos" ist ein dummes Wort, aber welche Alternativen hätte es denn zur Erneuerung der Neuen Mainbrücke gegeben? Und dass man die Zeit für die längst überfällige Sanierung der Würzburger Straße (überfällig vor allem im Hinblick auf Wasser und Kanal) ist auch irgendwie logisch. Aber davon abgesehen weiß ich von vielen, die auf dem Weg in die Stadt das Fahrrad nutzen. Ob das so bleibt, wird sich zeigen. Für mich ist das leider keine Alternative.
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  • Arcus
    Thx 4 feedback
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  • Arcus
    „Für die erste Dezemberwoche 2018 ist die Verkehrsfreigabe für die neue Neue Mainbrücke geplant. Und bis auf Weiteres ändert sich an diesem Termin auch nichts.“
    Das war im April. Wenn ich das richtig sehe, wird der Eröffnungstermin ein 1/2 Jahr später sein. Vorausgesetzt, das Wetter macht mit.
    Vielleicht ist bis dahin wenigstens die Straße von Klein Ochsenfurt bis zur Brücke fertig.
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