Am vergangenen Donnerstag hat der Hauptausschuss der Stadt Würzburg grünes Licht für den ersten Bauabschnitt des Konversionsobjekts Hub 27+ im Hubland gegeben. Auf dem insgesamt 17 000 Quadratmeter großen Gelände soll das sogenannte Mannschaftsgebäude zu einer Kindertagesstätte mit weiteren Räumen für soziale Nutzung werden. Aus dem Flugzeughangar soll laut Plänen der Stadt eine Dreifachhalle werden.
Fast alle Mitglieder des Hauptausschusses waren begeistert, nachdem Baureferent Benjamin Schneider und die Sozialreferentin Hülya Düber die Pläne des beauftragten Architekturbüros, das den ausgeschriebenen Realisierungswettbewerb gewann, vorstellten. Priorität bekommt beim Umbau das Mannschaftsgebäude, das im ersten Bauabschnitt zu einer Kindertagesstätte mit Platz für sechs Gruppen und 111 Kinder umgebaut wird. Dafür sind im Haushaltsplan für die Jahre 2020 bis 2023 bereits gut 8,3 Millionen Euro eingeplant. Weitere knapp 3,3 Millionen Euro soll der Schadstoffausbau im Flugzeughangar, sowie die weitere Bauplanung kosten. Die Baustoffe, die bei dem Gebäude aus den 1930er Jahren verwendet wurden, sind laut Schneider heute nicht mehr ausreichend. Deshalb müssen zuerst die verschiedenen Verunreinigungen entfernt werden. Ein Konzept für Photovoltaik an der Südfassade des Hangars ist geplant, jedoch noch nicht endgültig ausgearbeitet, berichtet Schneider.
Kämmerer verteidigt Investitionen
Für die Kosten des ersten Bauabschnitts erteilte der Ausschuss mit einer Gegenstimme jetzt die Genehmigung. Damit kann das Projekt weiter vorangetrieben werden. Kämmerer Robert Scheller sprach sich trotz der aktuell angespannten Haushaltssituation aufgrund der Coronakrise für die Investitionen aus. "Es ist sicherlich mutig, aktuell so viel Geld auszugeben, aber mein Ziel ist es, dass die Stadt finanziell handlungsfähig bleibt", so Scheller. Investitionen in die soziale Infrastruktur dürfen nicht unter dem Corona-Haushalt leiden, erklärte Scheller weiter.
Der Baubeginn ist für Anfang 2021 geplant. Der Zeitplan sieht aktuell vor, dass das Mannschaftsgebäude in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 fertiggestellt wird. Die Baumaßnahmen am ehemaligen Flugzeughangar, die dann zum zweiten Bauabschnitt gehören, sollen 2026 beendet sein. Das Gebäude 13, wie das Mannschaftsgebäude in den Plänen der Stadt auch genannt wird, soll eine Kindertagesstätte mit Kinderkrippe im Erdgeschoss und Kindergarten im Obergeschoss beherbergen. Außerdem wird es einen Außenbereich für den Kindergarten und weitere Räume, die flexibel von sozialen Einrichtungen genutzt werden können, geben.
Hubland-Ausstellung im Foyer der Halle
Im ehemaligen Flugzeughangar entsteht dann im Anschluss eine Dreifach-Sporthalle mit einer ausziehbaren Teleskoptribüne. Außerdem wird die historische Ausstellung über das Hubland von Roland Flade, die während der Landesgartenschau 2018 im Untergeschoss der Tankstelle zu sehen war, im Foyer integriert und gezeigt. Außerdem ist im Gebäude Platz für Umkleiden und Sanitärräume, einen multifunktionalen Veranstaltungsraum und Lagermöglichkeiten für das Gartenamt.
Streitthema bei der Diskussion im Hauptaussschuss im Anschluss an die Präsentation der Referenten war vor allem die Parksituation rund um das Gelände. In der Planung sind 124 Parkplätze auf dem Gelände vorgesehen. Barbara Lehrrieder von den Grünen äußerte sich kritisch. Die Parkplätze entlang der Rottendorfer Straße seien völlig ausreichend. Baureferent Schneider antwortete, dass eine solche Maßnahme ohne die geplanten Parkplätze nach der Baurechtsatzung gar nicht erlaubt sei.
Alt-OB Jürgen Weber kritisierte, dass die 111 Kita-Plätze nicht ausreichen: "Ich finde es unmöglich, dass wir dem Bedarf hinterherbauen. Das muss schneller gehen." Sozialreferentin Hülya Düber hatte zuvor bestätigt, dass diese Kindertagesstätte nicht die einzige Einrichtung dieser Art im neuen Stadtteil Hubland sein wird.