Der neue Eigentümer hat dem Rock Inn in der Ohmstraße die Halle gekündigt, obwohl die Betreiber laut Mietvertrag bis 2050 bleiben können. Wie berichtet, fühlen sich diese vom neuen Eigentümer schikaniert und berichten, dass dieser sie aus der Halle drängen will.
Das Würzburger Bayerische Rote Kreuz (BRK) würde diese Liegenschaft gerne für eine neue Rettungswache nutzen und bekam dieses 2022 vom Investor angeboten. Wie reagiert das BRK zu den geäußerten Vorwürfen gegen den Investor? Welche Rolle spielt Björn Rausch, der gleichzeitig der Rechtsbeistand des neuen Eigentümers und Vorstandsmitglied beim Würzburger BRK ist?
BRK-Medienbeauftragter Stefan Krüger erklärt, dass man bislang vergebens einen geeigneten Standort für eine neue Rettungswache gesucht und mit der Liegenschaft in der Ohmstraße einen gefunden habe: sowohl verkehrsgünstig gelegen, als auch rund um die Uhr zu betreiben. "Aus Sicht des Rettungsdienstes wäre daher die Liegenschaft in der Ohmstraße als Standort für eine neue Rettungswache geeignet."
Zum Verhalten des Eigentümers will sich das BRK nicht äußern. "Die in der Presseberichterstattung erwähnten Auseinandersetzungen zwischen Mieter und Vermieter können vom Bayerischen Roten Kreuz weder kommentiert noch bewertet werden. Das BRK tritt in dieser Angelegenheit lediglich als Interessent für das Mietobjekt auf", erklärt Krüger.
Björn Rausch ist Funktionär beim BRK und Anwalt des Vermieters
Die Frage, ob das BRK trotz des bestehenden, langfristigen Mietvertrags mit der Boulderhalle weiter am Standort Ohmstraße interessiert ist, beantwortet er so: "Sollte sich bestätigen, dass der Mietvertrag des Rock Inn für weitere 25 Jahre läuft, kommt die Immobilie für den BRK-Kreisverband als Standort für eine neue Rettungswache nicht infrage." Ein Imageschaden für das BRK entsteht laut Krüger nicht, da das BRK lediglich als Mieter auftrete.
Allerdings tritt zumindest ein Vorstandsmitglied des BRK auch in einer anderen Rolle in dieser Geschichte auf. Björn Rausch von der Ochsenfurter Kanzlei Rausch, Meder, Münchmeier vertritt die Investorenfamilie und hat gleichzeitig einige höhere Funktionen beim BRK innen: stellvertretender Vorsitzender des Wasserwachtbezirks Unterfranken, Vorsitzender der Kreiswasserwacht Würzburg und Mitglied im Vorstand des Kreisverbandes Würzburg.
Rechtsanwalt und BRK betonen, anwaltliche Tätigkeit des Vorstandsmitglieds habe nichts mit BRK zu tun
Seit 2002 ist Rausch nach seinen Angaben für die Investorenfamilie tätig. 2022 hat diese dem Kreisvorstand den Standort Ohmstraße für eine neue Rettungswache angeboten. Dass dieser Standort aber bis 2050 ans Rock Inn vermietet ist, will das BRK erst vor einer Woche erfahren haben. Allerdings vertritt Vorstandsmitglied Rausch den Investor seit 29. Mai in der Auseinandersetzung mit der Rock Inn GmbH und wusste spätestens seit diesem Zeitpunkt von den Verlängerungsoptionen im Mietvertrag.
Grünen-Politikerin Celina fordert vom BRK Verzicht auf den Standort
Das BRK und Rausch betonen, dass dessen Mandat für den Investor nichts mit den Interessen des BRK an der Immobilie zu tun habe. An den Verhandlungen zur Rettungswache Ochsenfurt, die 2023 vom Investor gebaut wurde, habe Rausch ebenso wenig teilgenommen, wie an Gesprächen über die Rettungswache in der Ohmstraße. Rausch erklärt: "Verhandlungen mit potenziellen Mietern gehören nicht zum Mandat." Dieses beschränke sich "ausschließlich auf eine mietrechtliche Vertretung".
Die Grüne Landtagsabgeordnete Kerstin Celina äußert sich deutlich zu dem Fall: "Ich bin der Meinung, dass das BRK umgehend auf diesen Standort verzichten muss. Das Rock Inn bietet Sport, Freizeit, Gemeinschaft und schulische Angebote für Kinder und Jugendliche, auch mit Behinderungen. Das zu zerstören kommt sicher nicht gut an bei den Mitgliedern des Roten Kreuzes." Celina ist hinzuberufenes Mitglied im Kreisvorstand Würzburg und sagt: "Ich würde meine Mitgliedschaft sofort beenden, wenn das Rock Inn wegen des BRK geschlossen werden würde."
treten Sie bitte nicht aus dem BRK KV Würzburg aus!
Das würde dem kritisierten Trio "BRK/ Investor/befangener Anwalt" gerade mal so passen.
Fordern Sie lieber in der nächsten Sitzung des Kreistages Landrat Thomas Eberth zu Transparenz und Konsequenz gegenüber dem Duo "Investor-Anwalt" auf.
Des Anwalts Verhalten ist wohl eher inkompatibel mit seinem Ehrenamt. Hier gilt auch der Grundsatz von der Trennung der Gewalten. Es schließlich am Ende um Zuteilung öffentlicher Fördergelder, welche wir SteuerzahlerInnen zu bezahlen haben, und von welchen auch der schlaue Investor den Nutzen hat. Das BRK ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und darf sich nicht auf solche Art vom Kungelei einlassen. Damit schadet sie dem Ruf des gesamten Verbandes in Unterfranken, in Bayern und in Deutschland.
Auf der HP des Roten Kreuzes liest man eine Presseerklärung eines unbekannten Verfassers. BRK wartet wohl ab, ob es gelingt den aktuellen Mieter rauszuwerfen, dann wird zugeschlagen. Man hat ja so gute Erfahrungen mit dem Bauträger gemacht!!
Ob die Stadt Würzburg helfen kann, im Bereich Aumühle stehen einige Objekte leer!!
Einfach den Bedarf mal bekannt machen, evtl meldet sich jemand, der ein Objekt anbieten kann.
Im Gegensatz zu Ihnen, sind aus meiner Sicht, die Aussagen des BRK eindeutig und klar. Man tritt als Mieter auf und verzichtet, wenn sich herausstellt, dass die jetzigen Mieter im Recht sind.
Es geht um das Vertrauen in das BRK und in die Institutionen des Landkreises. Der Vorsitzende des BRK-Kreisverbandes Würzburg, Herr Landrat Eberth, sollte ich persönlich äußern.
Wenn der Vorstand des BRK weiteren Schaden vom Verband abhalten will, ist eine Trennung des BRKs vom Projekt Boulderhalle und dem Investor unabdingbar und auch die des Rechtsanwalts Rausch, der eine mehr als zwielichtige Rolle spielt.
Es kommen ja auch Zweifel auf, ob es im Hintergrund zwischen Politik (Eberth; Behon) und gleichzeitig BRK Kreisvorsitzende, dem Investor (dessen Namen wir immer noch nicht lesen dürfen) und anderen Handelnden nicht auch Dreiecksgeschäfte gibt, die wir noch gar nicht kennen. Mit der dünnen Erklärung: „wir wissen von nichts und waschen unsere Hände in Unschuld“ liefert der BRK Vorstand nur weiter Wasser auf die Mühlen von Verdächtigungen.