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Würzburg
Nachgefragt: Wofür sind die blauen Rohren an den Würzburger Mainwiesen?
Eine riesige blaue Rohr-Konstruktion hat in Würzburg für Aufsehen gesorgt. Die Rohre führen in der Sanderau über die Mainwiesen in den Main. Was dahintersteckt.
Diese blaue Rohr-Konstruktion sorgt seit einigen Wochen in Würzburg für Verwunderung. Die Rohre führen über den Theodor-Heuss-Damm und die Sanderauer Mainwiesen in den Main.
Foto: Patty Varasano | Diese blaue Rohr-Konstruktion sorgt seit einigen Wochen in Würzburg für Verwunderung. Die Rohre führen über den Theodor-Heuss-Damm und die Sanderauer Mainwiesen in den Main.
Désirée Schneider
 |  aktualisiert: 12.02.2024 12:50 Uhr

Seit einigen Wochen sorgt im Würzburger Stadtteil Sanderau eine Konstruktion aus blauen Rohren für verwunderte Blicke. Die Rohre führen in einigen Metern Höhe über den Theodor-Heuss-Damm, etwa auf Höhe der Einmündung Stettiner-Straße, dann über die Mainwiesen und verschwinden anschließend im Main. Der Bereich, in dem die Rohre ins Wasser führen, ist mit Bauzäunen abgesperrt.

Was skurril aussieht, ist eine wichtige Maßnahme für ein nahegelegenes Bauprojekt. Der Anfang der  Rohre liegt auf einem Grundstück zwischen der Friedrich-Spee- und der Königsberger Straße. Auf dem Gelände, auf dem einst das Seniorenheim des Bürgerspitals stand, entsteht jetzt die Wohnanlage "Lichtblick" - ein Hochhaus mit 16 Geschossen sowie drei fünfgeschossige Wohnblocks. Insgesamt 153 neue Wohnungen sollen hier geschaffen werden, mehr als ein Drittel davon als sozial geförderter Wohnraum. Investor ist die Freier Besitzgesellschaft aus Rottendorf.

Die blauen Rohre sind Teil einer Maßnahme zur temporären Grundwasserabsenkung für den Bau der Würzburger Wohnanlage 'Lichtblick'.
Foto: Patty Varasano | Die blauen Rohre sind Teil einer Maßnahme zur temporären Grundwasserabsenkung für den Bau der Würzburger Wohnanlage "Lichtblick".

Gereinigtes Wasser fließt durch blaue Rohre in den Main

Im Rahmen dieses Bauprojekts wird auf Teilbereichen des Geländes aktuell eine Maßnahme zur Bauwasserhaltung vorgenommen. Dabei wird oberflächennahes Grundwasser im Bereich der Baustelle entnommen, das Grundwasser damit temporär abgesenkt und die Baugrube für die Arbeiten trockengelegt. Dies sei unter anderem notwendig für das Verlegen der Fundamentplatten und den Bau der geplanten Tiefgarage, sagt Gregor Handreke, Geschäftsführer der Freier Besitzgesellschaft.

"Wenn Sie in der Erde graben und eine Fundamentplatte machen möchten, aber das Grundwasser steht an, dann müssen Sie das Grundwasser ein Stück absenken, um an dieser Stelle betonieren zu können", erklärt Handreke. Das aus dem Baustellenboden entnommene Wasser wird dann in eine Reinigungsanlage geleitet, bevor das gereinigte Wasser über die blauen Rohre in den Main gelangt. "Das ist wichtig", sagt der Investor, "man darf das Wasser nicht einfach so in den Main pumpen. Es wird regelmäßig kontrolliert und solange die Werte in Ordnung sind, darf es in den Main eingeleitet werden".

Noch mindestens ein Jahr wird die blaue Rohr-Konstruktion in der Sanderau erhalten bleiben, meint Handreke. Bedenken müssten Badende aber nicht haben. Für die Absenkung des Grundwassers waren im Vorfeld eine wasserrechtliche Erlaubnis der Stadt Würzburg sowie eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig. "Im Zweifel ist das eingeleitete Wasser sauberer als das, was schon im Main ist", sagt Gregor Handreke.

 
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  • R. G.
    Wer ganz viel davon sehen möchte, schaut sich mal in Stuttgart rund um den Hauptbahnhof um.
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