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Heidingsfeld
Nachgefragt: Wieso mussten in der Wenzelstraße vier Parkplätze weichen?
In Heidingsfeld wurden vorherige Woche Fahrradständer auf Kurzeitparkplätzen montiert. Was es damit auf sich hat, und wie die Stadt die Maßnahme rechtfertigt.
Vor der St. Georgs-Apotheke im Würzburger Stadtteil Heidingsfeld wurden vier Fahrradstellplätze montiert. Es mussten Pkw-Stellplätze weichen. 
Foto: Patty Varasano | Vor der St. Georgs-Apotheke im Würzburger Stadtteil Heidingsfeld wurden vier Fahrradstellplätze montiert. Es mussten Pkw-Stellplätze weichen. 
Pia Brenner
 |  aktualisiert: 09.02.2024 17:18 Uhr

In der vorherigen Woche montierten Mitarbeiter der Stadt Würzburg in der Heidingsfelder Wenzelstraße Fahrradstellplätze - dafür mussten vier Kurzzeitparkplätze weichen. Aufgebrachte Gewerbetreibende wandten sich an diese Redaktion und wollten Antworten von der Stadt.

Katharina Köhl spricht von einer "Nacht- und Nebelaktion". Sie ist die Inhaberin der St. Georgs-Apotheke, vor der die Fahrradständer montiert wurden. Sie sei in der Früh zu ihrer Apotheke gefahren und sah, wie Leute an der Stellplätzen arbeiteten. Auf ihre Nachfrage hätten die Arbeitenden erklärt, "dass die Stadt das so entschieden hat" - im Voraus darüber informiert wurde Köhl laut eigenen Angaben nicht. Die Stimmung der betroffenen Inhaberinnen und Inhaber sei "derb und beschissen" erklärt Robert Saukel, Inhaber des Hedingsfelder Vodafone-Shops, im Gespräch mit der Redaktion.

Laut Köhl würden sich viele Kundinnen und Kunden über die Aktion aufregen, denn die Parkplätze seien regelmäßig genutzt worden. "Im Städtle gibt es nicht viele Parkplätze und von den wenigen wurden uns jetzt noch einige genommen. Die Aktion ist unnötig", betont sie.

Heidingsfelder Stadtrat Udo Feldinger (SPD) erklärt der Redaktion, dass die Umwandlung der Parkplätze im Quartiersbeirat nicht behandelt worden sei. Normalerweise würde das Gremium, dem auch Bürger und Geschäftsleute angehören, bei derartigen Themen vorab hinzugezogen.  "Wir wurden nicht informiert", sagt Feldinger. "Hätte man das Gespräch gesucht, hätte man auch eine Lösung ohne große Aufregung gefunden."

Hauptgrund sei Liefersituation für Norma

Auf Anfrage der Redaktion erklärte Claudia Lother, Pressesprecherin der Stadt Würzburg, dass das Hauptproblem in der Wenzelstraße die Liefersituation für die den Fahrradstellplätzen gegenüberliegende Norma-Filiale sei. "Die Straßenbreite ist so knapp bemessen, dass bei der morgendlichen Anlieferung per Lkw der Linienbus nicht mehr durchfahren konnte, wenn Autos nicht sauber in der Parkmarkierung standen oder etwas breiter waren", erklärt sie. Dadurch kam es zu Verspätungen im Linienverkehr. Da das Problem immer wieder auftauchte, entschied man sich, etwas dagegen zu tun.

Laut Lother prüfte der Fachbereich Tiefbau der Stadt Würzburg fünf verschiedene Lösungsansätze, entschied sich letztendlich aber für die jetzt durchgeführte Maßnahme. Die Norma könne nun problemlos beliefert werden, ohne dass die Lieferfahrzeuge dem Bus in die Quere kommen, erklärt sie. Alternative dazu wäre ein absolutes Halteverbot gewesen. Die Fahrradstellplätze seien also lediglich ein Zusatzangebot.

Warum die Gewerbetreibenden in der Wenzelstraße nicht vorab informiert wurden, erklärt die Pressesprecherin damit, dass die Einrichtung von Fahrradstellplätzen ein "Geschäft der laufenden Verwaltung" sei, und deshalb nicht im Stadtrat oder seinen Ausschüssen behandelt werde. Die verschiedenen Lösungsmöglichkeiten seien mit Norma sowie der Würzburger Straßenbahn besprochen worden. 

Nach dem von den Gewerbetreibenden kritisierten Parkplatzmangel befragt, antwortet die Pressesprecherin: "Die Pkw-Fahrer in Heidingsfeld können weiterhin den Parkplatz am Seegartenweg nutzen, dort ist es erlaubt, zwei Stunden kostenfrei zu parken, am Bach entlang wurde extra vor einigen Jahren ein barrierefreier Fußweg ins Städtle angelegt. Diese Parkplätze sind für zwei Stunden kostenfrei, sie sind nah am Städtle und müssen nur angefahren werden". Angesichts dieses kostenlosen Parkplatzangebots sei die Auflösung der vier Kurzzeitparkplätze der geringstmögliche Eingriff gewesen.

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  • matthiasr
    Solltennicht Norma angesichts der Energiekrise mit gutem Beispiel voran gehen und statt mit stinkenden LKWs sich mit Lastenfahrrädern beliefern lassen??
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  • al-holler@t-online.de
    .... und Sie liefern das Klopapier an, ja ? Des is ja net so schwer.......
    aber im ernst: warum lässt sich Norma nicht wie die Edeka von hinten, d.h. vom Seegarten aus beliefern? müsst halt (auch!) ein Loch in die Stadtmauer, wie bei anderen.
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Das habe ich mich auch schon oft gefragt!🤔
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  • al-holler@t-online.de
    Der Hinweis auf den P am Seegartenweg ist i.O., dort gibt's auch genug Platz. Wichtig wäre halt noch ein zweiter Durchgang zur Wenzelstrasse bei bzw. neben Huth..
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  • familie.diener@gmx.net
    Frage mich :
    Wer zahlt Gewerbesteuer , die umliegenden Geschäfte oder die Norma ?
    Bemerkenswert die Aussage der Pressesprecherin grinsen
    Mit Norma und den Wohnungsbau- und Siedlungsbau hat man geredet , mit den anliegenden Gewerbetreibenden nicht . So etwas nennt mann Kommunikation ,
    aber davon sind Behörden ja mittlerweile meilenweit davon entfernt traurig
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  • letsgo101
    Das ist wieder typisch Stadt Würzburg. Man macht etwas das gar nicht erwünscht ist und beschwert sich dann wenn die Bevölkerung dagegen ist. Ist es denn so schwer auch den Bürger zu fragen bevor man etwas ändert ? Das Leben der Stadtpolitiker könnte dann so einfach sein wenn man weis das die Bürger (nicht nur ein oder zwei Bürger) dahinter stehen !
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  • Pferdefreund
    die Geschäftsleute sollen sich ned beschweren erstens ist der Gehsteig auch ziemlich schmal wenn jemand mit Rollator oder Rollstuhl dort läuft/fährt kommt ein anderer nicht vorbei und muss auf die Straße ausweichen... wenn dann vor der Apotheke noch autos stehen wird es richtig doof den die Leute müssen auf die Treppe der Apotheke ausweichen wenn ein Rollator/Rollstuhl dort gerade unterwegs ist!!!!

    Wenn Fahrrade fahrer einkaufen wollen wo parken sie ihr Fahrrad meistens auch noch auf dem Gehsteig weil es keine Abstellplätze für Fahrräder gab in Heidingsfeld da find ich es echt super mit Fahrradstellplätzen den da kommt man nicht zusätzlich in engpässe wenn leute mit Rollator/Rollstuhl vorbei müssen
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  • Zeitgsfan
    Witzig, die Straßenbreite ist knapp bemessen...Statt dass man nur kleinere Fahrzeuge, auch Lieferfahrzeuge, durchlässt. Hätzfelds Straßen sind schon älter, als Norma. Müssen die LKWs, aber auch PKWs immer riesiger werden? In Fürth bretterte ein LKW durch eine Wohnstraße und richtete großen Schaden an. Hatte null dort verloren. Er wollte durch das Wegschieben der Autos die Straße seine Bedürfnissen anpassen. Dumm, wie auch Fahrer mit zu hohen Fahrzeugen Brückenhöhen ignorieren.
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  • Wenn nicht anderweitig sicherzustellen ist, daß der fließende Verkehr - und da vor allem der öffentliche Personennahverkehr -, durch das unzulässige Parken von KFZ an dieser Stelle deutlich beeinträchtigt wird hat die Verwaltung durch Änderung der (An-) Ordnung die Störung des Verkehrsflusses zu beseitigen. Dazu gibt es einschlägige Rechtsvorschriften wie die VwV-StVO. Das mag einem gefallen oder nicht, ist aber nicht angreifbar.

    PS: Die Karren werden ja auch immer breiter. Und wer da nicht in die Parkmarkierung reinpaßt darf da laut StVO eh nicht parken. Nur schert es - normalerweise - niemanden, obwohl es eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Und das ist nicht nur in Heidingsfeld, sondern so ziemlich überall in Würzburg und sonstwo so.
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Da passt selbst ein "Hummer"rein!
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  • ermahirsch@aol.com
    Wenn man sein Auto richtig (gerade) einparkt schon. Wenn man aber (weil ja nur ganz kurz) einfach schräg reinfährt passt nix mehr.....ist nicht nur in Heidingsfeld ein Problem!
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Richtig einparken sollte man schon können!
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