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Würzburg
Nachgefragt: Warum sind die Tankvorrichtungen für Erdgas in der Würzburger Mergentheimer Str. 31 abgebaut?
Bereits seit Anfang März kann bei der Aral-Tankstelle kein Erdgas mehr getankt werden. Woran liegt das? Die Redaktion hat bei den Verantwortlichen nachgefragt.
Wer mit seinem Auto an der Aral Tankstelle in der Mergentheimer Straße vorbeifährt, der sieht aktuell keinen Preis für Erdgas. Die Tankvorrichtungen wurden abgebaut. 
Foto: Fabian Gebert | Wer mit seinem Auto an der Aral Tankstelle in der Mergentheimer Straße vorbeifährt, der sieht aktuell keinen Preis für Erdgas. Die Tankvorrichtungen wurden abgebaut. 
Nicole Schmidt
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:45 Uhr

Wer sein Auto auf CNG (Compressed Natural Gas) umrüstet und eine Erdgasanlage einbaut, der zahlt viel Geld. Je nach Größe des Fahrzeugs und Anzahl der Erdgastanks fallen Kosten zwischen 3.500 bis 4.500 Euro an. Dafür sparen Autofahrer sowohl bei der Kfz-Steuer als auch beim Tanken. Der Preis für ein Kilogramm Erdgas liege laut ADAC "trotz Gaskrise immer noch zwischen 99 Cent und 1,26 Euro, was umgerechnet "einem Benzinpreis von 98,6 Cent" entspreche. Doch nur zwei Tankstellen in Würzburg bieten Erdgas an: die Aral-Tankstelle in der Mergentheimer Straße 31 sowie die Esso-Tankstelle in der Veitshöchheimer Straße 22.

Dabei wirbt die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) mit dem Slogan "Auf zur „grünen Null“: Biomethan tanken, Umwelt schonen!". Umweltfreundlich sei das Biomethan deshalb, weil es "aus organischen Rest- und Abfallstoffen, wie dem Inhalt der Bio-Tonne hergestellt" werde, erklärt die WVV. Kürzlich musste ein Autofahrer, der laut eigener Aussage ungefähr alle zehn Tage zum Tanken von CNG zur Aral-Tankstelle in die Mergentheimer Straße fährt, feststellen, dass die Zapfsäule abgebaut wurde. Woran liegt das?

WVV geht von einer längeren Betriebsunterbrechung aus 

Bereits seit 1. März befindet sich die Erdgastankstelle in der Mergentheimer Straße aufgrund einer technischen Störung außer Betrieb, darüber informiert die WVV auf ihrer Homepage. Um welche Störung es sich konkret handelt, wie das weitere Vorgehen zur Beseitigung ist und wie lange Autofahrende kein Erdgas an der Aral-Tankstelle tanken können, dazu wollte sich das Unternehmen nicht äußern. Pressesprecherin Susanna Blum sagt auf Nachfrage: "Aktuell gehen wir davon aus, dass die Betriebsunterbrechung für einen längeren Zeitraum vorliegen kann. Eine finale Aussage hierzu ist aktuell noch nicht möglich." 

Laut eines Mitarbeiters der Aral-Tankstelle hätte die Stadt die Zapfvorrichtung abmontiert. Auch er habe keine weiteren Informationen, welches Problem vorliege, so der Angestellte. Autofahrer und Autofahrerinnen müssen sich also noch etwas gedulden, bis sie wieder Erdgas bei der Aral-Tankstelle tanken können. Susanna Blum nennt als Alternative die knapp fünf Kilometer entfernte ESSO-Tankstelle in der Veitshöchheimer Straße, dort könne weiterhin Erdgas getankt werden. Laut eines Lesers sei aber auch dort eine der Zapfsäulen für Erdgas nicht nutzbar. Die WVV verweist darauf, dass bei der ESSO-Tankstelle alles "normal funktionieren" würde. 

Nachgefragt: Sie fragen, wir recherchieren

Immer wieder begegnen wir Dingen, die nicht nachvollziehbar sind – Situationen, die verwundern, Veränderungen, die aufregen. Oft wird es diskutiert in der Nachbarschaft, im Sportverein, unter Kollegen. Auch Ihnen fällt etwas ein? Eine Straßenregelung, die nicht nachvollziehbar scheint? Eine Grünfläche, die zweckentfremdet wurde? Die Redaktion der Main-Post fragt nach, was dahintersteckt. Schicken Sie uns Ihre Fragen mit den wichtigsten Informationen an redaktion.wuerzburg@mainpost.de. Wir prüfen Ihre Anregungen. Stellt sich heraus, dass das Thema kein Einzelfall ist und eine entsprechende Relevanz hat, fragen wir bei den Zuständigen nach.
nidt
 
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  • Andre010675
    Großes Dankeschön an MP fürs "Nachfragen"!
    Bitte dran bleiben.
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  • Andre010675
    Hoffe sehr, dass die Tankstelle bald wieder funktioniert! Wir fahren 2 CNG-Fahrzeuge kostengünstig und äußerst umweltfreundlich mit Biomethan. Traurig, dass dieser bereits heute existierende und völlig alltagstaugliche Kraftstoff keine Lobby mehr hat. Alternativ wird über e-fuels diskutiert... - alles schon da.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Wie wäre es mit der allerersten (!!) E-Fuels Zapfsäule in Deutschland. Vorher ist vermutlich erstmal viel Bürokratie notwendig und es muß ein Land gesucht werden das E-Fuels in ausreichender Menge und günstig liefern kann.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Land ist schon mal gefunden: "... Eine der größten [eFuel-Produzenten] steht in Chile. Dort werden derzeit pro Tag gerade einmal sieben Tankfüllungen für Kleinwagen produziert. Diese 350 Liter [eFuel] kosten derzeit 17.500 Euro."
    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/verbrenner-aus-e-fuels-101.html
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  • Maschaup
    Ich hatte auch mehrfach bei der WVV als auch bei Aral angefragt.. Mir wurde von einem Aral Mitarbeiter dann mitgeteilt, dass sich WVV & Aral nicht mehr über die Konditionen eines neuen Vertrages einig geworden sind und es will so aussieht, als würde die Tankstelle dauerhaft wegfallen… Ich hoffe sie können sich noch einigen, es ist unsere Stammtankstelle mit einigen Fahrzeugen in der Familie..
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  • Mainkommentar
    Die WVV ist keine "grüne Null" sondern einfach nur eine "Null". Alles viel zu teuer, zu untransparent, zu verschlafen!!!
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  • mponline
    Die WVV Geschäftsführung will ja auch leben.
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  • georg-ries@web.de
    WVV mal wieder, auskunftsfreudig wie immer traurig
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