
"Unsere letzte Hoffnung: Hitler" prangte auf einem Wahlplakat der NSDAP aus dem Jahr 1932. Seit Donnerstag hängt im Congress Centrum Würzburg (CCW) ein Plakat, das in Typografie und Farbauswahl an Wahlplakate aus der späten Weimarer Zeit erinnert. Es zeigt eine Schwarz-Weiß-Fotografie von AfD-Chefin Alice Weidel. Über Weidel ist das Zitat eines AfD-Fraktionsmitglieds nach Weidels Kür zur Kanzlerkandidatin gedruckt: "Sie ist die einzige, die dieses Land nochmal auf den richtigen Kurs bringen kann." Darunter steht die einordnende Mahnung von Design-Studentin Isabella Adelt: "Klingt vertraut".
Das Plakat ist Teil einer Ausstellung des Projekts "#endlichankommen" des Vereins "pics4peace" in Kooperation mit der Fakultät Gestaltung der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS). Ein Semester lang haben zwölf Studierende Medien verfolgt und aus ausgewählten Nachrichten unter der Leitung von Prof. Gertrud Nolte mehr als 100 Plakate erstellt, die von ihnen "identifizierte Missstände in Gesellschaft und Demokratie" aufdeckten, hieß es in der Einladung zur Eröffnung. 32 ausgewählte Exemplare sind nun bis 21. April im CCW zu sehen.
Unternehmen von Elon Musk im Fokus
Die Werke befassen sich mit dem Klimawandel, Frauenrechten, Angriffen auf Journalisten, die Macht von Algorithmen und sozialen Medien oder Donald Trump. Gleich mehrere setzen sich kritisch mit der AfD auseinander: So wird zum Beispiel auf einem Plakat das Logo von Elon Musks Kurznachrichtendienst "X", ehemals Twitter, mit dem Pfeil aus dem AfD-Logo kombiniert. Darunter steht "Treffpunkt der geistigen Leere".

Auch Tesla, ein anderes Unternehmen von Musk, der im Bundestagswahlkampf zur Wahl der AfD aufgerufen hatte, wird ins Visier genommen: Auf einem AfD-blauen Plakat wird "Tesla" zum Akronym: "Täuschung Extremismus Spaltung Lobbyismus Ausgrenzung".
Ausstellung zur rechten Zeit
Für die frühere Oberbürgermeisterin und "pics4peace"-Gründerin Pia Beckmann kommt die Ausstellung, die "Demokratie-gefährdenden Strömungen entgegenwirken und zum politischen Diskurs einladen" soll, "zum richtigen Zeitpunkt". Denn wenige Stunden nach der Ausstellungseröffnung stand am Donnerstagabend im CCW eine ganz andere Veranstaltung auf dem Programm: Die AfD-Landtagsfraktion hatte zu einer "Filmvorführung" geladen.

Gezeigt wurde die impfkritische Corona-Dokumentation "Nur ein Piks". Kritiker sagen, der Film würde sich nicht an Fakten halten. Produzent und Regisseur Mario Nieswandt, der auch selbst in Würzburg dabei war, wird eine Nähe zu neurechten Kreisen nachgesagt. Bundesweit haben mehrere Kinos Vorstellungen platzen lassen, die AfD zeigt den Film seit Monaten in mehreren Städten.
Rund 100 Personen kamen am Abend zu der AfD-Veranstaltung ins CCW. Dass sie auf dem Weg in den Panoramasaal in der vierten Etage, wo der Film gezeigt wurde, durch die Ausstellung im Foyer mussten, spielte für die Besucher scheinbar keine große Rolle. Die meisten schenkten den Plakaten zumindest keine offenkundige Beachtung.
Rund 80 Demonstranten, etwa 100 AfD-Gäste
Vor dem CCW hatte sich eine Demonstration mit rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern formiert, die unter anderem "Nazis raus!" skandierten. Zwischendurch wurden sie von Regisseur Nieswandt per Handy gefilmt. Gleichzeitig hielten sich zunächst im CCW, nahe der Ausstellung, etwa 15 Vertreterinnen von "Omas gegen Rechts" auf.
Schon im Vorfeld der Veranstaltung kritisierte die Initiative, dass der Impf-Film "unbelegte Schockbilder von Menschen" zeige und gezielt "Misstrauen gegen die Wissenschaft" streue. Man sei "entsetzt, dass das CCW seine Räume für einen solchen Film mit wissenschaftlich widerlegten und rechtsextremen Positionen zur Verfügung stellt", schrieben sie in einer Pressemitteilung.
Zwar hatte die Stadt Würzburg schon früher erklärt, dass sie laut geltender Rechtsprechung das CCW als kommunale Einrichtung an Parteien vermieten muss. Dennoch übergaben die "Omas gegen Rechts" am Mittag am Rande der Ausstellungseröffnung die Mitteilung an Benedikt Stegmayer. Der Kulturreferent der Stadt Würzburg sprach in seiner Begrüßungsrede mit Blick auf den Filmabend der AfD von einer "Propagandaveranstaltung im CCW, gegen die man nichts machen kann".
Kulturreferent: "Antidemokratische Kräfte verbieten"
Auch sonst fand Stegmayer klare Worte. Deutschland sei "eines der wohlhabendsten Länder" mit "ausgeprägten Freiheitsrechten", da könne man erwarten, dass die Menschen "dankbar für die Errungenschaften der freiheitlichen Demokratie" seien. Doch stattdessen "leben wir in einer verrückten Welt", so Stegmayer.
Hochprivilegierte würden das System in den USA oder Deutschland, von dem sie einst profitiert hätten, "vehement und populistisch" bekämpfen, wissenschaftliche Erkenntnisse würden als "Meinungsdiktatur" geschmäht, sozialen Medien würde geglaubt, während kritischer Qualitätsjournalismus unter Beschuss gerate. Ohne die AfD zu nennen, sagte Stegmayer, "antidemokratische Kräfte müssen wir verbieten, da dürfen wir uns nicht zieren."
Den Film, der vieles zeigt, was in der Corona-Zeit falsch gelaufen ist, mit Hörensagen und in die rechte Ecke stellen zu diskreditieren ist wirklich armselig.
Antidemokratische Parteien akzeptieren - NEIN
Wem die Demokratie nicht gefällt, braucht nur auszuwandern.
Was den Willen des Wahlvolkes anbelangt, so kann man auch hier nicht davon ausgehen, dass dieser ignoriert wird, denn in Bayern regiert die CSU und auf Bundesebene wird es eine unionsgeführte Regierung geben. Beides ist Ausdruck dessen, was in Wahlen von einer Mehrheit entschieden würde.
Sondern einfach alle möglichen Umfragen zu bestimmten Themen zur Kenntnis nehmen. Z.B. will eine große Mehrheit eine Verschärfung der Asylpolitik und eine Reduzierung des Bürgergelds. Beides hat die Ampel IGNORIERT, und bei Merz siehts (entgegen seiner Ankündigungen) im Moment auch nicht danach aus.
reiben sich jetzt schon die Hände und wittern an einem baldigen Regierungswechsel. Dann heist es am besten auswandern