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Würzburg
Nach Zerstörung durch Kugelbombe in der Silvesternacht in Würzburg: Neue Fenster mit fünf Monaten Verspätung eingesetzt
Über fünf Monate dauerte es, bis die neuen Fenster an der Kirche am Petersplatz in Würzburg ausgetauscht werden konnten. Was war der Grund für die lange Wartezeit?
Dirk Feustel von der Schreinerei Feustel muss sehr behutsam umgehen, um die neuen Fenstergläser der Peterskirche in Würzburg ordnungsgemäß einzusetzen.
Foto: Ulises Ruiz Diaz | Dirk Feustel von der Schreinerei Feustel muss sehr behutsam umgehen, um die neuen Fenstergläser der Peterskirche in Würzburg ordnungsgemäß einzusetzen.
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 12.02.2024 21:44 Uhr

Ein ohrenbetäubender Knall riss in der Silvesternacht die Anwohnerinnen und Anwohner des Petersplatzes aus dem Schlaf. Wie diese Redaktion berichtete, hatten Unbekannte in der Nacht zum 1. Januar eine sogenannte Kugelbombe gezündet. Die Explosion des für Laien verbotenen Sprengkörpers war so heftig, dass Fenster eines angrenzenden Wohnhauses und der Kirche St. Peter und Paul teilweise zerstört wurden.

An diesem Freitag, knapp ein halbes Jahr nach dem Vorfall, wurden nun die letzten kaputten Fenster an der Kirche in Würzburg ausgetauscht. "Das hat alles gut geklappt", berichtet Dirk Feustel von der Schreinerei Feustel. Bereits wenige Tage nach der Explosion hatten seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und er die Fenster in dem Wohnhaus ausgetauscht, nachdem die Anwohnerinnen und Anwohner die ersten Nächte ohne Fenster verbringen mussten.

Doch warum hatte es so lang gedauert, bis auch die letzten Fenster ausgetauscht werden konnten? "Das liegt an der Art der Fenster. Diese sogenannten Rosettenfenster müssen von Hand angefertigt werden und das ist unheimlich aufwendig", erklärt Feustel. Fünf Monate habe er warten müssen, bis die antiken Gläser für die Kirche lieferbar waren. "Es gibt nur noch eine oder zwei Anlaufstellen in Deutschland, die diese Art von Glas herstellen", erklärt der Profi.

Die sogenannten Rosettenfenster an der Würzburger St. Peter und Paul Kirche zählen sind sehr antik und aufwendig. Sie ähneln in der Form einem Kleeblatt.
Foto: Ulises Ruiz Diaz | Die sogenannten Rosettenfenster an der Würzburger St. Peter und Paul Kirche zählen sind sehr antik und aufwendig. Sie ähneln in der Form einem Kleeblatt.

Und das hat seinen Preis. Rund 500 Euro muss Feustel für den Quadratmeter des Glases zahlen. Deshalb sei es auch besonders wichtig darauf zu achten, dass man wenig Verschnitt beim Zuschneiden der Fenster habe. Und auch das Einsetzen an sich ist kein Kinderspiel. "Da braucht man schon Erfahrung und Geschick."

Gegen 9 Uhr am Freitagmorgen wurde deshalb die Straße vor dem Petersplatz halbseitig abgesperrt. Ein Mitarbeiter von Feustel ist mit dem Kran zu den zersprungenen Kirchenfenstern unter die Dachspitze gefahren und hat die kaputten Fenster ausgetauscht. 
Insgesamt rund 10.000 Euro hat das Austauschen aller Fenster, inklusiver der in den Wohnhäusern, gekostet, sagt Feustel. Gegen 12 Uhr waren die Arbeiten dann beendet und die Straße wieder freigegeben.

 
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  • M. F.
    Wurde denn der oder die Verursacher der Kugelbombe ermittelt und zu Schadensersatz verurteilt?
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  • H. M.
    Steht im zweiten Satz: Unbekannte!
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